Das Feuer Kabals
Begleiter zu sorgen, denn sofort wurde sie von Neuem angegriffen. Zwei Eishexen nahmen sie ins Kreuzfeuer und ließen Eiszapfen aus dem Boden wachsen, wo Charna stand. Sie sprang reflexartig in die Luft und erkannte ihre Fehler. Die dritte Tjolfin, die sich von Charnas Angriff erholt hatte, ließ einen gewaltigen Blitz aus ihren Händen schießen, der sie mitten in die Brust traf. Sie wurde von der Macht seiner Energie quer durch die Halle geschleudert und prallte gegen die bronzene Statue einer alten Frau. Die Hitze des Blitzes zerschmolz die Bronze augenblicklich und ließ sie über Charnas Körper spritzen. Ihre linke Seite wurde beinahe vollständig von dem glühenden und flüssigen Metall bedeckt. Zum ersten Mal seit ihrem Kampf mit den Ugroth-Giganten spürte Charna Todesangst. Ihr Pentacut glühte funkensprühend auf und einer der Blutrubine zersprang in einer lautlosen Explosion. Eine karminrote Wolke aus dem Staub des einzigartigen Juwels stieg vor ihren Augen auf.
Schmerzen ließen sie unfreiwillig aufkreischen.
Doch ihr Schrei ging in dem Lärm zweier Blitzstrahlen unter, die unvermittelt von links und rechts auf sie einschlugen und mehr von dem zerschmelzenden Metall auf sie tropfen ließen.
Dies ist nicht mein Todestag!
Charna schüttelte das flüssige Metall ab, erhob sich in die Luft und schrie ihre Wut hinaus. Ihr Körper veränderte sich. Flammen hüllten sie ein und ihr Bewusstsein erweiterte sich. Für einen Augenblick hielt die Zeit an, verharrten Blitze in der Luft, setzte Stille ein. Es war, als ob sie eine auf Leinwand gebannte Szenerie betrachtete. Unter ihr standen drei Tjolfin und schleuderten Blitze auf sie. Jenara wehrte sich gegen weitere der Verräterinnen und hatte eine von ihnen verwunden können, ohne ihren Schild fallen zu lassen. Die treuen Tjolfin kämpften gegen ihre beiden Schwestern und keine Seite gewann die Oberhand.
Charnas Herz schlug und pumpte das Brennende Blut durch ihre Adern. Die Macht ihrer Drachengestalt erhob sich. Ihr Feuerdrachenleib reckte sich imposant über die drei Eishexen empor, die sich dennoch unerschrocken weiterhin mit ihrer ganzen Macht auf sie warfen. Charna stürzte vor und schnappte die Erste der Tjolfin. Ihre flammenden Zähne schlugen in den Leib der schreienden Eishexe und zermalmten sie innerhalb eines Lidschlags. Als sie den zerschundenen Körper hinabschlang und dieser flammend in ihrem Leib zerging, fielen die übrigen Tjolfin einen Augenblick zurück. Charna zögerte keine Sekunde und verbrannte eine weitere ihrer Gegnerinnen mit einem feurigen Strahl, der gewaltig aus ihrem Drachenschlund schoss und ein Loch in den Boden brannte, nichts als glühende Asche von der Hexe übriglassend. Jenara hatte Gelegenheit zu einem Vorstoß und zerteilte eine Tjolfin vom Scheitel bis zum Schritt mit einer gläsernen Klinge, die in ihrer Hand erschienen war. Die zappelnden Hälften kippten auseinander und waren bald reglos.
Jenara warf Charna einen Blick stummer Verständigung zu.
Sie zerfetzte eine weitere Gegnerin mit den Klauen, warf die Überreste auf die Tjolfin, die noch kämpften, und ließ ihren Feuerstrahl auf sie schießen. Die Eishexen, die von ihrem Angriff auf Jenara geschwächt waren, hatten keine Chance zur Gegenwehr und gingen schreiend in Flammen auf oder wurden von den Attacken der beiden Tjolfin, die Jenara die Treue hielten, zurückgeworfen. Die letzten Gegnerinnen erstarrten inmitten der Froststrahlen aus Jenaras Händen zu Eis. Charna zerbrach ihre gefrorenen Körper mit den Klauen in tausend Bruchstücke, die in einem Scherbenregen auf den Boden niedergingen.
Die Verräterinnen waren besiegt.
Mit einem Aufglühen verwandelte Charna sich zurück in ihre normale Gestalt. Sie eilte sofort zu Seraphia und half ihr auf. Ihre Kleidung war zerrissen, doch das Pentacut hatte sie vor größerem Schaden bewahrt.
»Uskai! Ich muss mich um ihn kümmern!«, rief sie und rannte zurück in den Korridor.
Der Bärenmann lag in einer Pfütze seines dunklen Blutes am Boden einer umgefallenen Statue. Der Hieb der Tjolfin hatte ihn auf den steinernen Speer der Statue gespießt, der ihm steil aus dem Unterleib ragte. Die Verwundung war tödlich, doch er atmete noch und sog die Luft röchelnd ein.
»Sumi, mein Herz! Deinen Duft vergesse ich nicht. In kalter Nacht … «
» … und dunkler Höhl`, willst du mein Gefährte sein?«
Charna sprach die Worte schluchzend und versuchte verzweifelt, einen Heilzauber zu wirken, doch Uskais Essenz war
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