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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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taut er etwas auf und lässt mich an seinen Erfahrungen als Herr des Schwarzen Labyrinths teilnehmen.
    Die nächsten Stunden verbrachten sie schweigend, landeten nur einmal auf einem Feld, um sich zu erleichtern und wechselten kaum ein Wort miteinander. Der Flug war so eintönig, dass Mehmood mehrmals die Augen zufielen, während seine Gedanken abwechselnd um die vor ihnen liegende Aufgabe und die Befreiung Cendrines kreisten. Muirmag schien es zu spüren, wenn er im Sattel schwankte, und stieß jedes Mal einen leisen Schrei aus, der Mehmood aufschreckte.
    Am Abend fiel sein Blick auf das Meer zwischen der Küste Iidrashs und der Insel Loros. Der Vulkan beherrschte die reichlich begrünte Insel und schien die Existenz des Dschungels zu seinen Füßen nur vorübergehend zu dulden. Eine dräuende Stimmung ging von seinem scharfkantig gebrochen Gipfel aus. Schwer fiel sein Schatten auf den von Nebelschwaden durchzogenen Urwald. Sie kreisten mehrmals, den Blick auf der Umgebung ruhend.
    Thanasis drehte sich zu ihm um. »Scheint alles ruhig zu sein. Da unten, bei dieser Straße werden wir uns treffen!« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er auch schon sein Bein über den Sattel schwang. Mehmood hatte ein flaues Gefühl, als der Minotaur mit ausgebreiteten Armen in die Tiefe stürzte. Eine Fontäne aus Sand spritzte hoch, als er in den Strand einschlug wie ein schweres Geschoss. Mehmood erschrak, doch einen Moment später sah er den schwarzen Umriss des Titanen in Richtung der Straße gehen.
    Wir sind auf halber Höhe mit dem Vulkan! Wie hat er das gemacht?
    Mehmood ordnete seine Sachen, um sie in den Verwandlungsprozess zu integrieren und wählte die Form eines Riesenadlers. Muirmag schrie verblüfft auf, doch Mehmood beruhigte ihn, dann warf er sich in die Luft. Die Drachen hatten schon vor dem Abflug Anweisungen von Thanasis erhalten und stiegen jetzt höher in die Luft, wo sie notfalls tagelang kreisen konnten. Mehmood ließ sich herabgleiten, landete neben Thanasis und verwandelte sich zurück.
    »Dies ist der Weg, den Mikar mir beschrieben hat.« Thanasis warf einen abfälligen Blick auf die Steinskulpturen der Reptilien. »Verdammte Schlangen.«
    Mehmood begutachtete die Schlangenstatuen neben der Straße mit Misstrauen. Die Hufe des Minotaur klapperten auf dem schlecht gepflegten Pflaster. Der Dschungel rückte näher, während die Straße sie tiefer in den Schatten unter dem Vulkan brachte. Der Verlauf der Straße glich dem Bewegungsmuster von Schlangen, wie Mehmood wenig begeistert feststellte. Die Statuen wurden in ihrer Haltung immer bedrohlicher, die Kiefer weit aufgerissen, sahen sie aus, als wollten sie nach jedem schnappen, der sich in ihre Nähe wagte. Nebel lag über der Straße, doch Mehmood erkannte deutlich die Spuren der Maschinenwächter, die sich hier zu Tausenden entlang bewegt hatten.
    Thanasis nickte. »Dort. Das flache Bauwerk mit dem runden Eingang. Wir haben Glück, er steht offen.«
    Sie näherten sich bedächtig dem finsteren Schlund und starrten in seinen Rachen. Mehmood leckte sich über die Lippen und warf Thanasis einen Blick zu. Der Minotaur schnaubte unwillig.
    »Was hat den dämlichen Pferdeknaben bloß dazu bewogen, hier seine Hufe abzuwetzen? Er hasst enge Räume. Bei seinem Hinterteil würde es mir allerdings nicht anders gehen. Nun, vom Abwarten werden wir nicht schlauer.«
    Thanasis bewegte sich vorwärts und Mehmood folgte ihm. Bald war es stockfinster, doch wie schon beim Verlassen des Tempels spürte er, wie sich seine Augen anpassten. Er konnte mehr erkennen, als er gedacht hatte, und folgte dem Minotaur. Der Boden wurde immer schräger, sie schlitterten vorwärts, rutschten aus und polterten hinab. Thanasis überschlug sich und landete auf dem Bauch in einer großen Halle. Nur Mehmood hatte seinen Körper blitzschnell angepasst und war auf den Füßen geblieben. Er sondierte die Umgebung, während sich Thanasis leise neben ihm erhob.
    »Wie ist der Kerl hier wieder rausgekommen?«
    »Womöglich hätten wir ein Seil anbinden sollen? Ich kann immer noch hinausfliegen und das nachholen.«
    »Damit beschäftigen wir uns später.«
    Thanasis ließ seinen Blick schweifen. Er ging langsam, so leise es seine Hufe zuließen, in die Halle hinein.
    Mehmood tippte ihm auf die Schulter. »Halt mal! Ich werde eine Runde drehen.«
    Thanasis nahm ihm die Sachen ab und er verwandelte sich in eine Fledermaus. Er flog durch eine leere Halle, die mittels seltsamer Lampen erleuchtet

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