Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
einer Göttin und des Drachenherrschers von Krain. Cendrine hat ihren Status auf andere Weise erworben. Das ist im Dunkel der Zeit begraben. Wer weiß, ob sie sich selbst überhaupt noch daran erinnern kann?«
    »Was ist meine Aufgabe?«
    »Du wirst den heiligen Ort vor Missbrauch schützen und diejenigen, die nach Unsterblichkeit suchen auf ihre Aufgabe vorbereiten. Viele werden nach einer Zeit im Tempel, die sie mit den Priesterinnen und in innerer Einkehr verbringen, darauf verzichten, sich dem Labyrinth zu stellen. Diese Männer und Frauen sind dennoch oft interessant für den Orden. Du wirst einige von ihnen auswählen, Aufgaben zu erledigen. Sie werden daran wachsen und dem Orden ist ebenso gedient, wenn sie ihre Aufträge zu unserer Zufriedenheit erledigen. Die Natur dieser … Missionen ist oft pikant, nicht selten geheim. Ein Teil der Macht des Ordens beruht darauf. Ich werde dich einweisen, wenn die Zeit reif ist.
    Tasacet ist die ranghöchste Priesterin und Vorsteherin des Tempels in Sabec. Du kannst ihr ebenfalls vertrauen. Und lass dich nicht von ihrem Äußeren täuschen, sie ist extrem kompetent.«
    »Was ist so seltsam an ihrem Äußeren?«
    »Sie kam vor langer Zeit von Kitaun. Sie ist so gelb, wie sie fröhlich ist und ringt jedem, der sie erblickt sofort ein Lächeln ab. Lass dich nicht von ihrer sonnigen Art berauschen. Sie weiß alles von jedem in Iidrash - ihr Wissen ist eine Quelle der Macht. Sie hat das Labyrinth gemeistert, wie kaum ein anderer vor oder nach ihr. Ich habe großen Respekt vor ihr und du bist gut beraten, wenn du ihr diesen ebenfalls zollst.«
    Mehmood nickte und schwieg erwartungsvoll, doch Thanasis schien für den Augenblick nicht mehr sagen zu wollen. Ihr Gespräch schien vorerst beendet zu sein.
    Sie verzichteten auf ein Feuer, denn die schwüle Wärme auf Loros war ihnen bereits zu viel. Thanasis schlug vor, bis zur Dämmerung zu schlafen und dann erneut einer vielsprechenden Straße zu folgen, die aus der Anlage hinaus in den Dschungel führte. Zur Sicherheit hielten sie abwechselnd Wache, doch die Nacht blieb ereignislos und Mehmood schlief unruhig und traumlos.
    Im Tal war es noch dunkel, als die Wolken über ihnen mit leuchtenden Farben vom Aufgang der Sonnen kündeten. Eine kurze Erfrischung im See, ein schmales Frühstück. Danach packten sie ihre Taschen und machten sich auf den Weg, die zerbröckelte Straße hinauf, deren gegossener Belag von der grünen Masse des Dschungels allmählich zurückerobert wurde. Gegen Mittag erreichten sie eine Siedlung. Dies war offenbar ein Ort, der zum Wohnen gedient hatte. Wieder näher an der Küste, aber verborgen durch den dichten Bewuchs des Waldes, hatten einige hundert Sidaji hier offenbar lange Zeit gelebt. Thanasis machte eine Reihe interessanter Beobachtungen.
    »Die Architektur ist erheblich aufwändiger, als man es von den Siedlungen der Sidaji gewohnt ist. Hier wurden seltene und kostbare Materialien verwendet, auch viel Metall. Der Ort sieht alt aus.«
    Mehmood wies auf ein größeres Gebäude, dessen Gestaltung einen offiziellen Charakter vermuten ließ. »Womöglich finden wir Karten oder andere Hinweise auf weitere der Maschinenwächter-Verstecke. Wollen wir uns aufteilen?«
    »In Ordnung. Ich nehme mir die Häuser auf dieser Seite des Platzes vor.«
    Sie nickten einander zu und strebten in entgegengesetzte Richtungen. Mehmood fühlte sich nicht übermäßig wohl in der Nähe des Minotaurs. Es lag weniger an seiner Person, sondern vielmehr an seiner Laune. Die Ereignisse im Tempel hatten ihn sichtlich frustriert. Er war die meiste Zeit in Gedanken und abwesend, obwohl seiner Aufmerksamkeit kaum etwas zu entgehen schien. Für Worte schien er jedoch zurzeit nicht viel übrig zu haben.
    Mehmood seufzte und trat vor das große Bauwerk, das er für eine Ratshalle oder etwas Ähnliches hielt. Eine breite Tür versperrte den Zugang. Er umrundete das Gebäude und fand eine zerstörte Fensterscheibe, deren Glassplitter auf dem Boden verstreut waren. Er zögerte. Etwas an dem Bild erschien ihm eigenartig. Vorsichtig trat er vor die Fensteröffnung und betrachtete die Splitterstücke. Einige der Kleineren ruhten auf Blättern und drückten junge Pflanzenhalme nieder. Der Schaden war neu. Er untersuchte den Boden und fand Fußspuren.
    Diese eigentümliche Zehenteilung der Sohlen … Das sieht nach Sidaji-Stiefeln aus! Kann es sein, dass einige von ihnen überlebt haben? Nur eine leichte Person hinterlässt jedoch solche flachen

Weitere Kostenlose Bücher