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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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ihm das, warnte aber dennoch davor, dass er nicht wusste, wo sie wieder auftauchen könnten. Thanasis winkte ab und tauchte unter. Er war ein langsamer Schwimmer, aber sie kamen schneller voran, als er Mehmoods Rückenflosse ergriff. Sie tauchten durch ein tintenschwarzes Wasser, in dem Teile umherschwammen oder ihr Vorankommen durch versperrte Türen blockiert wurde. Dank der Kraft des Minotauren überwanden sie jedoch jede Hürde und gelangten bald in einen See. Mit kräftigen Bewegungen seiner Schwanzflosse brachte Mehmood sie an die helle Oberfläche. Im Tunnel war es so finster gewesen, dass ihnen die Nacht wie der sonnigste Tag erschien. Mehmood staunte über die neue Anpassungsfähigkeit seines Körpers.
    Sie sahen sich um. Eine breite Rampe führte in einen niedrigen und trockenen Bereich, der sich einer ausgedehnten Anlage anschloss, die über zahlreiche Gebäude, Straßen und Vorrichtungen unbekannter Funktion verfügte. Der See entpuppte sich als ein ursprünglich tiefer gelegener Platz, der dem Tunnel zugeordnet war. Sie stiegen aus dem Wasser und betraten die ehemals breiten Straßen. Überwuchert, der Stein aufgeplatzt und zerrissen durch Wurzelwerk und Witterung, waren sie kaum mehr als die Erinnerung an einen ehemals sehr belebten Ort. Die ganze Anlage lag in einer Art Tal, die Überschwemmung war durch eine Aufstauung von Wasser in einem künstlich angelegten Kanal entstanden. Sie durchstöberten die Anlage, bis sie sicher waren, dass sie verlassen und außer Funktion war. Bei einer Pause in der Nähe eines halb zerfallenen Turms besprachen sie ihre Beobachtungen.
    Thanasis nahm einen Schluck Wein aus einem Schlauch, den er seiner großen Tasche entnahm. »Es muss sich um den Ort handeln, wo Erz und Rohstoffe verarbeitet wurden. Man hat diese dann über den Tunnel an den Ort gebracht, wo man die Maschinenwächter angefertigt hat. Im Augenblick würde ich vermuten, dass dies der einzige Ort dieser Art ist, aber wir können erst sicher sein, wenn wir mehr von der Insel gesehen haben.«
    Mehmood nahm seinen Mut zusammen. »Was erwartet mich beim Schwarzen Labyrinth?«
    Thanasis musterte ihn. »Du hast nicht die geringste Ahnung, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nur gehört, dass jeder, der das Labyrinth meistert, eine große Belohnung, einen Schatz erhält. Das klingt jedoch wie das Gewäsch Betrunkener alter Männer.«
    Thanasis seufzte. »Ein Kern Wahrheit liegt darin. Das Schwarze Labyrinth in der Oase Sabec ist ein Ort der Kontemplation. Die Belohnung für das Durchschreiten des Schwarzen Labyrinths ist Unsterblichkeit, der Preis für Versagen, der Tod. Viele kommen und denken, sie müssten mit Waffen kämpfen, Fallen überwinden und dergleichen Unsinn mehr. In Wirklichkeit sind die Prüfungen des Labyrinths erheblich schwerer. Wenn sich die Nacht über die Wüste senkt und die Tore zum Labyrinth geöffnet werden, lässt es nur einen einzigen Besucher zu. In dem Moment, wo dieser Besucher das Labyrinth betritt, wachsen in seinem Inneren die Mauern empor, die das Muster bestimmen, das man beschreiten muss. Jedem stellt sich das Labyrinth anders dar, es ist niemals gleich.«
    »Und was ist in dem Labyrinth?«
    »Angst und Selbstzweifel. Begierden und der Durst der Seele. Die inneren Dämonen, die uns plagen und in uns leben, manchmal unerkannt, zuweilen wie alte Bekannte, selten so nah an der Oberfläche, dass sie die vollständige Kontrolle übernehmen. Ihnen gilt es, gegenüberzutreten. Die meisten haben eine tiefsitzende Furcht vor dem Tod - sie überleben das Labyrinth grundsätzlich nicht. Andere begegnen ihrer dunklen Seite. Sie verzweifeln und sterben angesichts der Erkenntnis, dass eine Bestie in ihnen lauert.«
    »Überlebt das überhaupt irgendjemand?«
    »Oh ja. Du wirst es überleben müssen, sonst bleibt meine alte Stelle unbesetzt.«
    Mehmood schluckte.
    Ein ganzes Pandemonium tobt in meiner Seele. Wie soll ich das bewältigen?
    Thanasis sah ihm in die Augen. »Du wirst dich dieser Prüfung stellen müssen! Du kannst es schaffen. Kassandra und Mikar und ich haben es auch geschafft.«
    »Und Cendrine? Charna? Jenara? All die anderen Unsterblichen? Verdammt, ich weiß nicht einmal, wie Seral unsterblich geworden ist.«
    »Seral war im Labyrinth. Vor meiner Zeit. Er ist sehr alt, wenn auch wenig bekannt außerhalb des Namenlosen Abgrunds. Ich habe in den Archiven von ihm gelesen. Charna ist von Geburt an unsterblich, wenn man so will. Wie sollte es auch anders sein, als Tochter

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