Das Feuer Kabals
fort. Seine Rufe nach der Tempelgarde hallten durch das Bad und sorgten für Unruhe.
Faunus packte die Frau am Kinn, ihr mittelbraunes Haar klebte an ihrer Stirn. Sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und spuckte ihn an.
»Ihr werdet untergehen! Alle!«
»Wie lautet dein Name?«
»Für dich bin ich der Tod!«
Faunus zog eine Grimasse. »Ist dir etwas entgangen? Du bist im Begriff, in Idrak gefangengenommen zu werden. Die Aussicht darauf treibt selbst dem abgebrühtesten Verbrecher den Schweiß auf die Stirn.«
Die Frau lächelte.
Das gefällt mir nicht. Sie weiß etwas, das meiner Aufmerksamkeit entgeht. Wo bleiben die verdammten Wachen?
Mit einem Mal wurde ihm schwindelig. Seine Inkarnationen schwankten.
»Das war kein Massageöl.«
Faunus wackelten alle sechs Knie. Er fiel in einem ungeordneten Haufen übereinander, während die Spionin der Subrada ihm die Spritzen, ihre Ausrüstung und ihren Umhang entriss.
»Ihr werdet alle verbrennen!«
Faunus bäumte sich auf, rutschte schwach aus und fiel lang hin. Seine Inkarnationen stürzten in ihn zurück. Er sah den Fuß der Frau, bevor er sein Kinn mit einem schmerzhaften Aufprall erreichte.
Ein dickes schwarzes Tuch legte sich um ihn, sperrte sämtliche Empfindungen aus und hüllte ihn schließlich vollkommen ein.
Mit einem Aufschrei erwachte er aus seiner Ohnmacht. Hände hielten ihn behutsam fest. Seraphias Hände. Sie waren in Charnas Gemächern.
»Langsam! Trink!«
Faunus nahm einen Schluck Wasser, in das etwas hineingemischt war, das einen bitteren Nachgeschmack auf seiner Zunge hinterließ.
»Was ist das?«
»Ein Mittel gegen verschiedene Gifte. Wir sind uns nicht ganz sicher, was das ölige Zeug um deine Augen herum ist«, sagte Kassandra
Faunus sah sich um und erkannte sie und Charna. Kassandra überprüfte seinen Puls und fummelte an seinen Augen herum.
»Jetzt hör auf damit, verdammt! Ich bin wach, das muss reichen. Habt ihr die Subrada gefasst?« Das Aufzucken der Versammelten und ihre erschrockenen Blicke reichten ihm als Antwort. »Verfluchter Scheißdreck!«
Faunus stand schwankend auf.
»Du musst dich ausruhen!«, sagte Seraphia und schob ihn zu einem Sessel hinüber.
»Ich muss nicht sitzen, sondern diese verdammte Spionin finden.«
Charna ballte die Fäuste. »Die Garde sucht in ganz Idrak. Wir werden sie finden!«
»Sie sagte, dass wir alle verbrennen würden. Sie hatte Spritzen mit grünlicher Flüssigkeit in ihren Taschen und eine ganze Reihe seltsamer … Geräte.« Faunus überlegte angestrengt. »Was meinte sie damit, dass wir alle verbrennen würden?« Er fluchte und rieb sich die Augen.
Charna legte die Stirn in Falten.
Seraphia atmete tief ein. »Womöglich hat sie ihren Versuch, mich mit den Träumen in den Wahnsinn zu treiben gemeint.«
Charna ging unruhig auf und ab und schüttelte den Kopf. »Sie hat sich seit einiger Zeit unerkannt im Tempel aufgehalten. Eventuell hat sie mehr als nur eine Möglichkeit gesucht, den Orden zu schädigen. Wer weiß, ob sie nicht Unterstützung durch andere hatte? Was waren das für Geräte, die sie dabeihatte?«
Faunus überlegte. »Hast du Papier und Stift?«
Charna holte beides aus einer Schublade, und Faunus schloss einen Moment seine Augen. Er hatte die Gegenstände wegen des Giftes nur verschwommen gesehen, aber dafür aufgrund seiner Inkarnationen aus drei unterschiedlichen Winkeln. Er erinnerte sich darüber hinaus an das Gefühl in seinen Händen.
»Sie waren aus Metall. Zumindest größtenteils.«
Er zeichnete schnell und geschickt mit lockeren Strichen vier verschiedene Geräte, die den Eindruck erweckten, Handwerkzeuge zu sein. Er übergab Charna die Skizze.
Sie musterte die Zeichnung. »Gib mir den Stift!« Sie fügte einige Details hinzu und zeigte Faunus das Blatt Papier.
»Ja, das kommt hin, ich erinnere mich jetzt an diese Zackenform daran und diesen Hebel dort. Du weißt, was die Dinger sind?«
Charna wurde blass. »Evakuiert sofort den Tempel! Jeder muss augenblicklich hier raus. Ich werde die Kraindrachen um Hilfe bitten. Bringt die Leute fort von hier! So weit es geht weg vom Berg.«
Seraphia ergriff ihren Arm. »Was ist los?«
»Dies sind Werkzeuge, um an der Reaktionskammer des MA-Reaktors zu arbeiten.«
Kassandra sog die Luft ein.
»Tut, was ich gesagt habe!«
Charna verschwand in einem Aufblitzen.
Die Stimme der Seherin war nur ein Flüstern. »Wir werden alle verbrennen …«
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Kapitel 5
Kukulkan lenkte die Reste des
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