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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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schwarzen Fleck der Finsternis, der seine Stelle eingenommen hatte. Sein Verstand weigerte sich, die Fakten anzuerkennen, die seine Augen ihm boten.
    Idrak ist vernichtet … fort. Das kann nicht wahr sein! Kann einfach nicht …
    Sie überflogen den Krater schweigend. Thanasis Augen trübten sich und er schüttelte fortwährend den Kopf. Mehmood musste mehrmals zu ihm herüberschreien, bis er sich in der Lage sah, seinen Blick von der Zerstörung abzuwenden.
    »Die Soldaten! Wir müssen sie befragen!«
    Thanasis nickte. Die Kraindrachen schossen bereits zurück ins Tal und fanden bald den Trupp. Es handelte sich um rund zwanzig Tempelwächter, die erschöpft und größtenteils auch verletzt waren. Viele hatten Brandwunden und Verbände, ihre Rüstungen waren angeschmort und zerschlagen.
    Thanasis eilte auf sie zu. Ein Hauptmann mit leerem Blick trat ihm gegenüber. Der Mann wirkte wie eine Statue. Jegliches Gefühl war aus ihm gewichen. Erst als er Thanasis erkannte, leuchteten seine Augen auf.
    »Mein Herr Thanasis! Auch Ihr habt überlebt!«
    Thanasis Herz krampfte sich zusammen.
    »Mein Frau?«
    »Lebt!«
    Thanasis wandte sich ab und schloss die Augen, Tränen liefen seine Wangen herab. Er wischte sich mit einer ungelenken Bewegung über das Gesicht und tat so, als würde er die Zerstörung begutachten.
    »Was, im Namen Sarinacas, ist hier geschehen?«
    »Ein MA-Reaktor wurde von einem Eindringling sabotiert und explodierte. Unsere Hohepriesterin …«
    Thanasis drehte sich langsam um. Er sah dem Mann in die Augen.
    »Sprich endlich!«, grollte Thanasis.
    Der Soldat nahm Haltung an. »Der Gott der Sidaji erschien kurz vor der Explosion. Wir nahmen zunächst an, er wäre dafür verantwortlich. Doch er hat vielen das Leben gerettet, die seine Unschuld bezeugen können. Er hat den verbrannten Leib der Hohepriesterin, die sich bei der Explosion tief in Idrak befunden haben muss, aus dem Krater geborgen. Sie befinden sich bei der Flammengrube. Eure Frau, der Herr von Garak Pan, die Herrin der Dunklen Flamme und viele mehr. Mikar hat die Überlebenden teleportiert und auf die Tempel in Iidrash verteilt, damit die Heiler sich um sie kümmern können. Wir haben den Auftrag, nach weiteren Überlebenden zu suchen. Aber wir haben keine große Hoffnung … so viele. Ist es das Ende der Welt?«
    Thanasis starrte den Mann an. Er dachte an die zerstörte Welt, die er Stunden zuvor noch besucht hatte. Idrak unterschied sich nicht mehr von dem toten Ödland, das er dort gesehen hatte. Er behielt seine Gedanken für sich.
    »Noch nicht. Noch können wir kämpfen! Kopf hoch, Soldat! Irgendwo liegt jemand und wartet auf deine helfende Hand! Fahrt mit eurer Suche fort! Ihr alle, los!«
    Der Trupp setzte sich wieder in Bewegung.
    Julana schwieg fassungslos und Mehmood sah ihnen hinterher. »Die Hohepriesterin ist nicht mehr?«
    »Das hat er nicht gesagt! Wir müssen sofort zum Kloster!«
    Sie eilten in die Sättel und die Kraindrachen warfen sich in die Luft. Mit kräftigen Schlägen flogen sie die Steilhänge der umliegenden Bergrücken hinauf und waren bald über dem Hochplateau, auf dem die Flammengrube und das Kloster lagen. Sie sahen die Laternen und erleuchteten Fenster des kleinen Städtchens Kustak, das ein altes Weingut beherbergte, und erreichten die Terrassen des Klosters. Es lag weit über dem Tal, nur über einen bronzenen Fahrstuhl oder im Flug erreichbar. Die Feuer in der Flammengrube, zentraler Ort des ausgedehnten Komplexes und umgeben von Säulen und Wandelgängen, brannten lichterloh. Viele Priesterinnen waren anwesend. Thanasis sprang aus dem Sattel, kaum dass Horuuth zur Landung ansetzte. Er eilte auf die versammelte Menge zu, die seine Ankunft bemerkte. Eine Gestalt löste sich daraus, hob sich wie ein Schattenriss gegen die rotleuchtende Flammengrube ab. Die Gestalt rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Er brauchte einige Sekunden, bis er endlich begriff, dass er Kassandra in den Armen hielt. Er hielt sie so fest, dass sie ihn ermahnte, sie nicht zu zerquetschen.
    »Ich war krank vor Sorge!«
    Kassandra streichelte ihm lächelnd über eine Wange. »Kukulkan und Charna haben uns gerettet. Es geht ihr nicht gut.«
    Thanasis warf einen besorgten Blick auf die Flammengrube. Sie gingen Hand in Hand hinab, bis sie zu den Stufen gelangten, die tief hinein in das Feuer führten.
    »Es ist niemand da, der näher herankommt. Es ist gut, dass du da bist!«
    Thanasis starrte in die infernalische Glut und erkannte

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