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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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nicht die Erste, Jenara und die Tjolfin haben es dir bereits voraus.«
    »Unsere Gottkaiserin? Das ist ein Scherz!«
    »Ist es nicht. Sarinaca hat sie persönlich gut gekannt. Charna ist ihr Patenkind.«
    Julana warf Mehmood einen undeutbaren Blick zu. »Ich habe davon gehört. Das ist alles so lange her, dass niemand sich daran erinnern kann.«
    »Doch. Ich zum Beispiel. Und eine Menge anderer Leute, die du alle kennenlernst, wenn du dem Orden die Treue schwörst. Also?«
    »Ich soll was?«
    »Überleben.«
    Thanasis ließ ihren Arm los.
    Julana schluckte und warf Mehmood einen Blick zu. » Wenn mich das davor bewahrt, im Kerker zu landen und diesem verfluchten Land voller Maschinen zu entfliehen … was soll‘s - ich schwöre dem Orden die Treue. Reicht das?«
    »Es muss. Auf geht`s!«
    Thanasis ging zurück zum Strand und machte ein paar ungeduldige Bewegungen mit der Hand. »Nun kommt schon, der Orden wartet!«
    Julana und Mehmood sahen sich einen Augenblick an. Julana zögerte noch. Der Getaltwandler sagte etwas zu ihr, dass Thanasis nicht hörte und seine neue »Leibwächterin« schien sich einen Ruck zu geben.
    »Ich werde das noch bereuen«, sagte sie, als sie an Thanasis vorbeiging und ihren Rucksack aufhob.
    Mehmood nickte ihm dankbar zu und Thanasis schüttelte den Kopf.
    Leibwächterin! So ein Humbug. Hauptsache wir kommen los.
    Er behielt seine Gedanken natürlich für sich, denn er war froh, dass sie endlich aufbrachen. Die zierliche Julana passte problemlos hinter Mehmood in den Sattel und Muirmag warf ihr nur einen kurzen Blick zu.
    »Habt ihr diese Dinger am Himmel gesehen?«
    Mehmood antwortete aufgeregt. »Verdammt ja! Was war das?«
    »Es muss Kukulkan gewesen sein, der Gott der Sidaji, dessen Rückkehr Charna bereits erwartete.«
    Julana machte ein erstauntes Gesicht. »Heißt es nicht, die Welt wird enden, wenn Kukulkan Kabal betritt?«
    Thanasis warf die Stirn in Falten. »Wer sagt das?«
    »Ein altes Gedicht. Mehr eine Art Kinderreim. Ich habe vergessen, wie er geht, aber jedes Kind in den nördlichen Frostreichen kennt ihn.«
    »Wir brechen sofort auf! Kraindrachen fliegen schnell, fall nicht runter!«, sagte Thanasis zu Julana und ignorierte ihre Grimasse.
    Sie waren geschwind in der Luft und auf direktem Kurs nach Idrak, als ein gewaltiger Laut wie von einer unwahrscheinlichen Explosion zu hören war. Ein Leuchten am Himmel reflektierte ein Licht, das hell genug war, um die Zwillingssonnen zu überstrahlen. Wenig später stieg eine gigantische Rauchwolke am Horizont auf, die sich bis weit hinein in den Himmel verteilte und Iidrash in Dunkelheit tauchte. Wetterleuchten setzte ein.
    Die Kraindrachen zuckten zusammen und schrien laut auf.
    Mehmood und Thanasis wechselten keine Worte, nickten sich zu und duckten sich tiefer in den Sattel. Julana klammerte sich an Mehmood fest. Sie mussten die Drachen nicht anspornen, denn sie flogen nach diesem Ereignis so schnell sie konnten. Etwas schien sie mit großer Furcht zu erfüllen. Gleichwohl verfügten sie nicht über die Macht des großen Kraindrachens Sora, den Cendrine zu reiten pflegte und sie benötigten viele Stunden für die Wegstrecke. Erst am Abend überflogen sie die Wüste nordwestlich von Idrak. Unter ihnen lagen metallene Gerippe wie von riesenhaften Walen im Wüstensand. Thanasis ahnte, dass es sich um die Überreste eines Sternenschiffes handeln mochte, dass Kukulkan mit sich gebracht hatte.
    Er verschwendete keinen weiteren Gedanken daran, denn die Stunden voller Sorge, die er hinter sich hatte, ließen nur noch wenig anderes als Hoffnung zu. Sie flogen näher an die Rauchwolke heran, die über dem Tal von Idrak lag, und Thanasis Herz fing an zu rasen, als er die Sorge um Kassandras Leben nicht mehr vor sich leugnen konnte.
    Wo bist du? Wo kann ich dich finden?
    Er versuchte seine gesamte Willenskraft darauf zu konzentrieren, dass sie seine Gedanken hörte, doch er wusste gleichzeitig, dass ihm dies nicht gelingen würde. Sie überflogen die Tempelstraße, auf der immer mehr verendete Tiere und jetzt auch Menschen sichtbar wurden. Endlich sahen sie einen Trupp von Soldaten in Richtung des Tempels eilen, als ihre Aufmerksamkeit durch die plötzlich aufgeregten Kraindrachen gefordert wurde. Sie schrien auf, Klagelaute ausstoßend, die mehr als jedes Wort sagen konnten. Als Thanasis seinen Blick zum Berg Idrak lenkte, dachte er zunächst, der Schatten der Rauchwolken hätte den Tempel eingehüllt. Fassungslos starrte er auf den

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