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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Schimmer. Die Stadt Juragas war weit entfernt, nahe der Küste. Etwa dort, wo der Mond über den Bergspitzen zu sehen war, musste das Kloster liegen. Das Tal vor ihnen war trocken und nur spärlich bewachsen, mehr eine Wüste. Kujaan spürte den Sand unter ihren Füßen. Er war weich und kalt.
    »Hier entlang!«, rief Thanasis und der Tross setzte sich in Bewegung. Die Priesterinnen sondierten die Umgebung, die Mikarianer umgriffen fest ihre Waffen. Vor ihnen lag eine breite, halb von Sand begrabene Straße, deren rissige Oberfläche aus einer einzigen Schicht geformt worden war. Kujaan erkannte, dass es sich um Glas handelte. Man hatte den Wüstenboden verbrannt, wie es der Orden auf ganz Iidrash seit langer Zeit tat. Die Straße gabelte sich direkt vor ihnen und sie erinnerte sich an die Karten, die Sarinaca ihr gezeigt hatte. Die Straßen zwischen der Pyramide, dem Kloster und Juragas bildeten ein Dreieck. Sie folgten der Glasstraße, die sie zum Kloster der Flammenden Verkündung führte.
    »Ich habe zwei Trupps mit Spähern ausgesendet, unter ihnen magisch begabte Männer. Wir werden geradewegs zum Kloster vordringen, jeden Widerstand bezwingen und versuchen, dort ein Lager zu errichten. Eine Gruppe Kentauren habe ich nach Juragas geschickt, damit sie ein Auge auf die Situation werfen.«
    Ein Ton unterbrach ihr Gespräch. Thanasis hob seinen Armreif, aus dem eine Stimme ertönte. Es war eines der alten Fernsprechgeräte, von denen nur noch wenige existierten.
    »Mergoth hier, mein Herr! Wir sind auf ein Gasthaus gestoßen, das vollkommen zerstört worden ist. Selbst die Kinder wurden … sie sind alle verbrannt, mein Herr, aber nicht innerhalb des Gebäudes. Es sieht aus, als wären sie von den Flammen erfasst worden, wo sie gingen und standen. Aber keine Spur von den Angreifern.«
    »In Ordnung, Mergoth. Haltet die Augen offen! Weitermachen!«
    »Jawohl, mein Herr!«
    Sie setzten ihren Marsch zum Kloster fort und folgten der alten Straße durch die kalte Nacht der Wüste, die sich in einer weiten Ebene um sie herum ausbreitete. Im Verlauf der nächsten zwei Stunden, die sie angespannt und in Erwartung einer Attacke verbrachten, wollte kein Gespräch aufkommen. Männer und Frauen schwiegen, hielten die Ohren offen und lauschten auf jedes Geräusch. Die Stille war beinahe absolut, kein Tier war zu hören. Nur der Wind strich zuweilen in einer leichten Brise über den Sand und trieb trockenes Geäst über den glatten Boden der Glasstraße. Der Weg führte sie in den Schatten der steilen Tafelberge, an deren Fuß sich das Kloster anschmiegte. Kujaan sah in der Ferne ein Licht und glaubte, die Mauern eines ausgedehnten Bauwerks zu erkennen.
    Thanasis ging der Gruppe voran und Kujaan sah, wie er in sein Armband sprach. Er blieb stehen und wartete auf sie.
    »Die Späher haben das Kloster gefunden. Es scheint belagert zu werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir entdeckt worden sind. Wir greifen sofort an.«
    Cendrine nickte und rief den Priesterinnen Befehle zu. Der ganze Tross eilte im Laufschritt voran. Sie drangen tiefer in die Schatten des Tafelberges vor und erreichten bald eine Senke, die sich vor dem Kloster ausbreitete. Im Halbdunkel erkannte Kujaan ein Heerlager, das in tausend Schritt Abstand vor den Mauern des Klosters lag. Das Bauwerk des Ordens war ein imposanter, aber wenig wehrhafter Bau, der aus vielen Säulengängen und offenen Terrassen errichtet worden war. Weite Teile des Gebäudes waren zerstört. Im vorderen Bereich erkannte Kujaan schwach, was eine Art Oase gewesen sein musste, mit Wandelgängen und schattenspendenden Lauben. Feuer hatten darin gewütet und alles Lebendige vertilgt. Zahlreiche Leichen lagen verstreut auf dem Gelände.
    Thanasis eilte voran und teilte die Kentauren ein, die in einem Trupp zur Flanke des Heerlagers preschten. Im Lager vor ihnen regte sich endlich etwas. Niemand hatte mit einem Angriff gerechnet, doch jetzt erklang ein eigentümliches Horn. Lichter entfachten und eigenartiger Lärm ertönte. Mit einem Mal rannte der Tross los. Blitzende Vögel mit starren Flügeln erhoben sich und sausten ihnen entgegen.
    »Sie haben Flugmaschinen! Holt die Dinger aus der Luft!«, brüllte Cendrine und sprang mit einem gewaltigen Satz auf eines der geflügelten Metallmonster, die Kujaan einen gehörigen Schrecken einjagten.
    Nicht zögern! Tu, was Cendrine befohlen hat!
    Kujaan rief die Macht der Dunklen Flamme herbei und erhob sich in die Luft. Ihre Wahrnehmung erfasste

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