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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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heraus, aus Eurem Inneren!«
    Climnaistra ließ einen Strahl aus ihrem Rachen schießen und verbrannte einen Gegner.
    Was meint sie damit? Soll ich etwa Feuerspucken?
    Charna konzentrierte sich auf ihr Inneres, fühlte das Brennende Blut in ihren Adern und ihrem Herz pulsieren, ließ ihre Wut mit jedem Herzschlag in das Feuer fließen, das in ihrem Herzen entfachte. Sie holte tief Luft, öffnete den Mund und stieß ihren Hass auf die Metallwächter hinab. Ein breiter Feuerstrahl, viel größer, als der des Kraindrachen schoss aus ihrem Rachen auf ein Dutzend der Wächter hinab und Climnaistra stieß einen lauten Triumphschrei aus.
    Charna erfasste ein absonderliches Gefühl. Sie spürte, wie das Feuer scheinbar unkontrolliert aus ihrem Leib drang, eine Hülle um sie herum bildete und sie mit einer machtvollen Präsenz umschloss. Ihre Wahrnehmung, ihr Bewusstsein veränderte sich.
    Climnaistra umkreiste sie und stieß einen eigenartigen Rufgesang aus. Charna blickte auf ihre Gegner und ließ das Drachenfeuer auf die metallenen Ungeheuer fallen. Ihre Schwingen ließen sie durch die Luft gleiten.
    Was geschieht mit mir?
    Charna erkannte, dass sie in einem feurigen Drachenleib ruhte, der sie wie eine gigantische Aura aus Flammen umgab und schützte. Das Blut der Göttin Sarinaca und des Drachenherrschers von Krain brannte jetzt in ihren Adern. Ein ununterbrochener Strom von Energie aus den heißen Abgründen des Planeten drang in sie, füllte sie mit steigender Macht. Sie sandte einen Gedankenbefehl an Climnaistra.
    »Eile zu Horuuth und meiner Gefolgschaft! Schütze sie! Ich kümmere mich um den Rest.«
    Climnaistra preschte davon und Charna stieß einen Schrei aus, der laut über das Land schmetterte. Sie warf sich auf die Angreifer, zerfetzte die Metallhüllen mit ihren Krallen wie Papier. Die Macht, die jede Faser ihres Wesens erfüllte, berauschte sie. Sie fuhr in die Reihen der zuckenden Maschinenwächter und löschte die Gegner im Dutzend aus. Ihr Drachenfeuer brannte eine infernalische Schneise in die Scharen der Maschinen, die wie Würmer vor einem riesenhaften Vogel flüchteten. Ihr Todeskreischen erreichte den Himmel, als die Sonnenscheiben Kabals Horizont in eine feurige Aurora verwandelten. Charna zerschlug die letzten der Maschinenwächter und kreiste im Licht der Morgenröte mit Genugtuung über dem apokalyptischen Schlachtfeld. Ihre Schreie hallten über das zerstörte Areal.
    Sie kehrte um und flog hinüber zu den wartenden Ordensschwestern und Soldaten, die einen schützenden Kreis um die Heiler und Verletzten gebildet hatten. Horuuth saß erschöpft auf einem der Gebäudedächer und Climnaistra segelte hoch über ihnen. Es waren keine weiteren Angreifer zu erkennen. Charna schätzte die Verluste auf hundert Menschen. Die meisten von ihnen waren magisch begabte Elitekrieger der Tempelgarde oder machtvolle Priesterinnen des Tempels gewesen, die teilweise im Inneren Sanctum gedient hatten. Tausend gewöhnliche Söldner hätten keine Chance gegen sie gehabt, doch hier waren sie beinahe ein paar Dutzend der kleinen Maschinenwächter unterlegen gewesen.
    Die Menschen unter Charna riefen und deuteten erstaunt in den Himmel, zeigten auf den Feuerdrachen, der über ihnen kreiste. Sie erfasste die Menschenansammlung und die beiden Drachen mit einem Gedankenbefehl und versetzte mühelos alle auf einmal nach Idrak, ohne selbst hinüber zu teleportieren.
    Charna wusste, dass heute etwas mit ihr geschehen war, dessen Auswirkungen sie nicht vollständig erfassen konnte. Mit Furcht dachte sie jedoch an die zwölftausend alten Maschinenwächter, die sich bald Mikars Kontrolle entziehen würden.
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Kapitel 12
    Seraphia erwachte in einem Saal, umgeben von tastenden Händen und weichen Decken. Ein Geruch aus Blut, Ruß und keimtötenden Mitteln stieg ihr in die Nase. Um sie herum riefen Menschen in Not oder um Anordnungen zu geben. Sie richtete sich auf und ein Schwindelgefühl erfasste sie.
    »Oh nein! Hübsch liegenbleiben!«, sagte eine Heilerin mit autoritärer Stimme zu ihr und Seraphia ließ sich zurück in die weichen Kissen sinken.
    Eine Spritze mit grüner Flüssigkeit und langer Nadel erschien vor ihrem Gesicht.
    »Nein!«
    »Wir müssen noch ein bisschen schlafen. Schlafen und träumen«, sagte die Heilerin und ihre Augen blitzten böse auf, bevor sie die Spritze in Seraphia Hals rammte. Seraphia versuchte, sich zu wehren, doch sofort schwanden ihr die Sinne.
     
    »Kujaan! Kujaan! Erwache!«
    Kujaan rieb

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