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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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sich zurück, doch T’Lar folgte ihm, versuchte, ihn zu beruhigen und ihn davon zu überzeugen, ihre Hilfe anzunehmen
.
    Er war vollkommen verängstigt gewesen, erinnerte sich Spock. Es wäre schwierig gewesen, sich an dieses Ereignis, das sich vor so langer Zeit abgespielt hatte, zu erinnern, gäbe es nicht die Kraft der Emotionen. Er musste sich entscheiden, ob er sich der Angst stellen oder weiter allein sein wollte, und sein Geist hatte T’Lars Hilfe akzeptiert.
    Doch nicht T’Lar war in sein Bewusstsein eingedrungen, sondern McCoy.
    Der zweigeteilte Zustand seines Bewusstseins … ihres gemeinsamen Bewusstseins … lähmte ihn. Er konnte nicht länger fliehen. Seine Psyche driftete ab und mit ihr McCoys. Und dann spürte er …
    Ein Wirrwarr aus Bildern und Geräuschen, Geschmäckern und Gerüchen und Strukturen, die für ihn nicht den geringsten Sinn ergaben. Er fühlte sich verloren … und doch nicht allein … lebendig … doch noch ohne Form. Er schwebte durch die Leere, verletzlich und doch bereit, wie eine leere Leinwand, auf die das Universum seine unendliche Vielfalt an Farben auftragen konnte, ein Äther, in den das Universum sein unendliches Wissen schleudern konnte. Er war nichts, und wollte doch alles sein … oder etwas
.
    Und dann brachen die Erinnerungen wie Wellen am Strand der Zeit über ihn herein und brachten aus der Tiefe die Klarheit der Erkenntnis mit sich
.
    In der Wüste von Gol durchbrach ein Laut die Stille. Die Berührung von Sokels Brücke in seinem Geist schwand und mit ihr seine Verbindung zu T’Vora. Es wurde wieder still, und Spock öffnete die Augen.
    Der Tag war fast vorüber, und die Sonne Vulkans bereits hinter dem Rand der Schlucht verschwunden. Der rote Himmel hatte sich orange gefärbt, und eine leichte Brise wehte über die Ebene.
    Spock nahm eine Bewegung im Sand wahr und richtete seinen Blick darauf. Es war Sokel, der auf die Füße sprang und auf T’Vora zueilte. Auch Spock schaute zu seiner
Kolinahr
-Meisterin hinüber. Sie kniete noch immer, war jedoch vornübergesunken. Sie stützte sich mit den Handflächen im Sand ab, ihre Arme zitterten. Als Sokel sie erreichte, schaute sie auf. Zu Spocks Überraschung wirkte sie benommen, und etwas Blut floss aus ihrer Nase.
    »Meisterin, geht es Ihnen gut?«, fragte Sokel und ergriff T’Voras Arm, um sie zu stützen. Spock stand ebenfalls auf und fühlte Schwindel in sich aufsteigen. Er hob eine Hand an sein Gesicht, und als er sie wegzog, erkannte er sein eigenes grünes Blut an seinen Fingern.
    »Ja«, antwortete T’Vora. »Ja, es geht mir gut.« Schließlich erholte sich auch Spock so weit, dass er zu T’Vora hinübergehen konnte, die gerade tief ein- und dann langsam ausatmete. Sie wand sich aus Sokels Griff und richtete sich, noch immer kniend, auf. Sokel griff in die Falten seines Gewands und holte mehrere Stoffstreifen hervor.
    »Ihre Nase blutet, Meisterin«, sagte er und reichte T’Vora etwas von dem Stoff. Sie nahm ihn an und tupfte sich damit Nase und Lippen ab, während Sokel auch Spock ein Stück Stoff reichte, der sich damit Gesicht und Hände reinigte.
    Vorsichtig erhob sich T’Vora und blickte zu Spock. »Ich gratuliere Ihnen«, sagte sie. »Nur wenigen Anwärtern gelingt es so vortrefflich, sich ihre Emotionen, die sie zuvor unter Kontrolle hatten, zurück ins Gedächtnis zu rufen und mir – oder sogar sich selbst – Zugang zu gewähren.«
    »Sie sind es, die ich auslöschen will«, meinte Spock. »Wie könnte mir das gelingen, ohne sie mir zurück ins Gedächtnis zu rufen, ohne sie einer Prüfung zu unterziehen?«
    »Was Sie sagen, ist logisch«, meinte T’Vora. »Trotzdem ist es ungewöhnlich. Vielleicht liegt es an Ihrem menschlichen Erbe oder an Ihrer Fähigkeit, Ihre Gefühle auszudrücken. Oder es liegt an der Einzigartigkeit und der Intensität Ihrer Erfahrungen.«
    Was auch immer der Grund dafür sein mochte: Spock verstand plötzlich, wieso sich ein Meister über eine Brücke mit dem Anwärter verband und nicht per Gedankenverschmelzung. Eine direkte Verbindung zwischen Spock und T’Vora hätte während einer solch starken Erfahrung bei beiden schwerwiegende mentale Schäden anrichten können. Während seines ersten
Kolinahrs
war nichts Vergleichbares geschehen, doch damals war er auch noch nie zuvor »gestorben«.
    »Doch wie dem auch sei«, fuhr T’Vora fort, »dies war ein sehr nutzbringender Schritt in diesem Prozess. Morgen, Spock, werden Sie und ich über das diskutieren, was wir

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