Das Feuer und die Rose
gar
.
Irgendwie fand er die Kraft, sich aufrecht hinzustellen
.
Er strich seine Uniformjacke glatt und wandte sich dann vom Schott ab. Er konnte zwar nichts sehen, wusste jedoch, wo sich das Interkom außerhalb der Kammer befand, wo demnach auch Jim sein musste. Spock stolperte unbeholfen in die grobe Richtung und versuchte dabei mühsam, sich aufrecht zu halten
.
Er ging vorwärts bis er gegen das durchsichtige Schott auf der anderen Seite der Eindämmungskammer stieß. Er taumelte zurück und erkannte einige Umrisse und Farben, offenbar war sein Augenlicht noch nicht vollständig erloschen. Er ließ sich nach rechts sinken, wo sich das Interkom und Jim befinden mussten
.
»Das Schiff«, sagte Spock mühsam, seine Kehle war rau. »Außer Gefahr?«
»Ja«, entgegnete Jim, ein einziges Wort voller Trauer. Spock konnte nur den groben Umriss seines Freundes wahrnehmen, der ihm gegenüber außerhalb der Kammer stand
.
»Trauern Sie nicht um mich, Admiral«, sagte er mit leiser, rauer Stimme. Die Worte kratzten in seiner geschundenen Kehle. Er hatte Jim bereits verletzt und wollte es nicht noch einmal tun, doch es schien unvermeidlich. »Es war eine logische Entscheidung«, verkündete er. »Das Wohl vieler ist wichtiger als …« Die Schmerzen ließen seinen Körper krampfhaft zusammenzucken
.
»Das Wohl weniger«, beendete Jim den Satz
.
Spock nickte. »Oder eines Einzelnen«, fügte er hinzu. Seine Beine drohten nachzugeben, und er stützte sich am Schott ab. »Ich habe den …
Kobayashi-Maru-Test …
bisher nie absolviert«, sagte er und verwies damit auf einen Test im Sternenflottensimulator, bei der sich der Captain eines Raumschiffs einer ausweglosen Situation stellen muss. »Was halten Sie von meiner Lösung?«
»Spock …« sagte Jim. Das Ausmaß seiner Verzweiflung war ihm eindeutig anzusehen
.
Spock rutschte an der durchsichtigen Wand der Eindämmungskammer herunter, und Jim sackte auf der anderen Seite ebenfalls zu Boden. »Ich … ich war und werde immer Ihr Freund sein.« Er zog einen der Handschuhe aus und hob seine Hand, um sie flach gegen die Trennwand zu drücken. Die Finger waren zum traditionellen vulkanischen Gruß gespreizt. »Leben Sie lange und in Frieden«, sagte er und erwartete keine Erwiderung. Jim legte seine Hand von außen an die Stelle, an der sich Spocks befand
.
Dann sackte Spock in sich zusammen und starb
.
Und dann lebte er, gespalten …
Sein Körper, von der Genesis-Welle wiederbelebt, erwachte als Kleinkind in der leeren Hülle eines Photonentorpedos, die als Sarg für ihn gedacht war. Er wuchs unnatürlich schnell, eine Folge der Protomaterie, die von dem Genesis-Projektil benutzt wurde. Er floh durch subtropische Vegetation und fand dort Nahrung. Doch der Planet und dessen Klima veränderten sich rasend schnell, waren so instabil wie Spocks eigener Alterungsprozess. Der blaue Himmel wurde grau, auf Sonnenschein folgte Schnee. Saavik und David Marcus, Jims Sohn, fanden ihn, und Saavik half ihm bei seinem
Pon Farr.
Doch die Beschreibungen der Ereignisse, das Wissen darüber, was sie bedeuteten, waren ihm erst später klar geworden. Zu jener Zeit hatte es nur Erfahrungen gegeben, Sinneseindrücke. Sein Geist war leer, wiedergeboren. Und ohne Ausbildung, ohne bewusste Entscheidungsgewalt, um seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, hatte er Angst und Traurigkeit empfunden, Einsamkeit und Verlangen und Wut.
Die Klingonen waren plötzlich da, töteten David und dann … und dann …
Seine
Katra,
die sich in McCoys Geist befand, war nach Spocks Tod notwendigerweise inaktiv geworden. Doch sie quälte den Arzt, und das brachte ihn dazu, die Stufen zum Berg Seleya hinaufzusteigen. McCoy zögerte, zunächst verstand er nicht
.
Doch Spocks Geist, die Essenz seines Wesens, hatte nicht wirklich weitergelebt, noch war sie zugrunde gegangen. Das, was McCoy erlebt hatte, während er Spocks
Katra
in sich trug, würde sich ihm später offenbaren. Für McCoy hatte es Sorge und Furcht, Verwirrung und Panik und Hoffnung gegeben.
Nachdem seine Schiffskameraden, seine Freunde, Spocks Körper gefunden hatten, war McCoy tatsächlich nach Vulkan gereist, die Stufen zum Berg Seleya hinaufgestiegen und dann … und dann …
T’Lars Geist streifte das primitive Bewusstsein in Spocks wiederhergestelltem Körper. Ihre Präsenz war nur für einen Augenblick spürbar und verschwand dann wieder. Als er sie erneut spürte, streifte sie sein Bewusstsein nicht nur, sondern
durchsuchte
es. Spock zog
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