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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Originalaufnahmen in der Einstein-Einrichtung aufbewahrt«, erklärte Spock, und McCoys Begeisterung ließ nun endgültig nach. Die Einstein-Station war am Ende der Fünfjahresmission der
Enterprise
zerstört worden, als die Klingonen kurz davor gewesen waren, den Hüter unter ihre Kontrolle zu bringen. »Allerdings ist es recht wahrscheinlich, dass die Sternenflotte mindestens eine Kopie der Aufnahmen an einem anderen Ort aufbewahrt.«
    Das ergab Sinn, aber McCoy befürchtete, dass ihm der Zugang zu diesen Daten verwehrt werden würde, da alles, was mit dem Hüter zusammenhing, der Geheimhaltung unterlag. »Glauben Sie, man wird mir gestatten, sie mir anzusehen?«, fragte er.
    »Wenn man bedenkt, dass Sie unmittelbar an diesen Ereignissen beteiligt waren und außerdem eine hohe Sicherheitsfreigabe besitzen, ist das sehr wahrscheinlich«, schloss Spock.
    »An wen sollte ich mich mit diesem Anliegen wohl am besten wenden?«, wollte McCoy wissen. Ihm war klar, dass er nicht einfach ins Hauptquartier der Sternenflotte spazieren, eine freie Konsole suchen und die Informationen aufrufen konnte, die er benötigte.
    »Ich glaube, die Verwaltung der Kopien dieser Trikordermessungen würde vermutlich in den Verantwortungsbereich des Sternenflottengeheimdienstes fallen«, sagte Spock. »Mir ist mindestens ein Offizier innerhalb dieser Organisation bekannt, den Sie gut kennen.«
    Und dieser Offizier hatte soeben den Nachmittag mit ihnen in Jims Wohnung verbracht und in Erinnerungen geschwelgt: »Uhura.«
    »Commander Uhura«, bestätigte Spock.
    McCoy lächelte nervös und hoffte, dass er nun endlich die Antworten erhalten würde, die er benötigte. Allerdings wollte er sich lieber nicht zu früh freuen. »Danke«, sagte er.
    »Gern geschehen«, erwiderte Spock
    Während des kurzen Rückfluges nach Riverside erzählte McCoy Spock, dass er noch ein paar Mal von Atlanta nach San Francisco kommen würde, um sich um Jims Nachlass zu kümmern. Er versprach, Spock die Bücher zukommen zu lassen, die Jim ihm vermacht hatte und die noch in der Wohnung im Russian Hill Tower lagen. Spock bedankte sich bei ihm.
    An der Transporterstation in Riverside trat Spock auf die Plattform. McCoy verabschiedete sich und dankte ihm fürs Zuhören und für seine Hilfe, besonders in dieser schweren Zeit. Spock nickte, erwiderte aber nichts, sodass der Arzt erneut an die extreme Zurückhaltung erinnert wurde, die Spock heute an den Tag gelegt hatte. Ihm war mehr als einmal aufgefallen, wie unkommunikativ sich sein Freund verhielt und er hatte es automatisch dem Trauerprozess zugeschrieben. Doch McCoy war zu sehr mit seiner eigenen Trauer und seinen Problemen beschäftigt gewesen, als dass er sich besondere Gedanken darum gemacht hätte. Aber nun, als die Transportertechnikerin ihre Konsole bediente, machte sich McCoy Sorgen um Spock. Obwohl der Vulkanier seine menschliche Seite im Laufe der Jahre zu akzeptieren gelernt hatte, konnte McCoy nicht einschätzen, was das für seine emotionale Kontrolle – oder das
Fehlen
einer solchen – bedeutete. Er hatte keine Ahnung, wie schwer oder leicht es seinem Freund fiel, einen so enormen Verlust zu verarbeiten.
    Als das Summen des Transporters erklang und ein weißes Funkeln über der Plattform erschien, konnte McCoy nur hoffen, dass Spock alles gut überstehen würde.
    Die Räucherstäbchen verströmten den Duft der Wüste – trocken, rau und fordernd. Von dem trockenen Geruch eingehüllt saß Spock mit geschlossenen Augen da und stellte sich den Glühofen vor, diese gewaltige, öde Landschaft, die tief in der vulkanischen Geschichte verwurzelt war. Diese ausgedörrte Stätte, die Knochen, Asche und Sandfeuer als Heimat diente, war der Ort, durch den Surak vor eintausendachthundert Jahren seine große Pilgerreise gemacht hatte, die die Zeit des Erwachens herbeiführte. Vor anderthalb Jahrhunderten hatten die Syrranniten in diesem Wüstengebiet dann dafür gesorgt, dass es auf Vulkan zur modernen Reformation kam.
    In seinem Geist sah Spock das einsame Gelände, die kantigen Felsen und den zerklüfteten Boden. Der Ausspruch »heiß wie Vulkan« gehörte mittlerweile in der gesamten Föderation zur Umgangssprache, und der Glühofen lieferte den Ursprung dafür. Die Luft brannte in dieser Gegend, Fleisch schmolz, Blut kochte.
    Spock suchte in diesem geistigen Bild Zuflucht und benutzte es als Fokus, auf den er sich konzentrieren konnte. Er löste sich von sämtlichen Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, und

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