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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Behältnissen, um sie frisch zu halten. Dann trat sie an ein kleines Waschbecken heran, säuberte zuerst ihre Werkzeuge und dann ihre Hände. Gleich würde sie nach Sarek und Spock suchen, um ihnen ihr neuestes Kunstwerk zu zeigen.
    Als Amanda an ihren Sohn dachte, lächelte sie. Seitdem Spock vor mehr als vierzig Jahren zur Sternenflotte gegangen war, hatte sie nicht mehr so viel Zeit zusammen mit ihm und Sarek verbracht. Er war jetzt schon fast ein Dreivierteljahr hier, und Amanda hatte jede Minute davon genossen. Sarek und sie waren während dieser Zeit zwei Mal in diplomatischer Mission unterwegs gewesen, doch beide Male hatten sie Spock hier im Haus angetroffen, wenn sie von ihren Reisen zurückgekommen waren.
    Als Amanda erfahren hatte, dass Spock nach Vulkan zurückgekehrt war, um sich dem
Kolinahr
zu unterziehen, war sie sehr aufgeregt gewesen. Er hatte bereits vor zwanzig Jahren den Versuch unternommen, sich seiner Emotionen zu entledigen, und sie war innerlich in Jubel ausgebrochen, als er versagt hatte. Noch immer erinnerte sie sich nur zu gut daran, wie Spock mit fünf, sechs und sieben Jahren nach Hause gekommen war, nachdem ihm seine Klassenkameraden vorgeworfen hatten, er sei kein vollwertiger Vulkanier. Nur sie als Mutter hatte erkennen können, wie sehr ihn die Anschuldigungen verletzten und wie viel Kraft es ihn kostete, seine innere Qual zu verbergen. Doch ihr war natürlich bewusst, dass es zu dem von ihm empfundenen Schmerz auch ein emotionales Gegengewicht gab; nicht alle Gefühle waren negativ. Ob er es wollte oder nicht: Durch Spocks Adern floss zum Teil menschliches Blut, und darum verfügte er auch über menschliche Emotionen.
    Amanda trocknete ihre Hände mit einem kleinen Handtuch, das neben dem Waschbecken hing, zog ihren Kittel aus und warf ihn in einen Wäschekorb. Dann machte sie sich auf die Suche nach Sarek und Spock.
    Als sie das Zimmer ihres Sohnes in der ersten Etage erreichte, sah sie ihn. Er hatte ihr den Rücken zugewandt. Noch bevor sie etwas sagen konnte, drehte er sich von der Kommode weg und hielt einen Stapel Kleidung in den Händen. Er ging zum Bett hinüber, auf dem Amanda seine offene Reisetasche entdeckte. »Du willst gehen?«, fragte sie und sprach damit das Offensichtliche aus.
    »Ja«, sagte Spock und schaute zu ihr herüber.
    Amanda war enttäuscht, erkannte jedoch im selben Moment, dass dies ein positiver Moment für ihren Sohn war. Bei seiner Ankunft hatte er sich in einem Zustand befunden, in dem sie ihn nur selten gesehen hatte, seit er erwachsen war. Obwohl er wie sonst auch versuchte, seine Gefühle zu verbergen, sie zu kontrollieren, war ihm dies nicht wirklich gelungen – zumindest nicht vor ihr. Er war betroffen, emotional, er trauerte offensichtlich um seinen Freund, doch es gab auch Anzeichen dafür, dass da noch etwas anderes war, das ihm wesentlich größere Sorgen bereitete. Er hatte sein bisheriges Leben hinter sich lassen und sich dem
Kolinahr
unterziehen wollen, doch als man ihn abgelehnt hatte, war er hierher gekommen, zurück nach Hause, ganz offenbar auf der Suche nach einem inneren Frieden, den er sonst nirgendwo finden konnte. Er war sehr still gewesen, nachdenklich, hatte gelesen, Spaziergänge unternommen und meditiert. In letzter Zeit war Amanda aufgefallen, dass er so langsam zu seiner vulkanischen Geisteshaltung zurückfand und, was noch wichtiger war, sich mit dem auseinandersetzte, was in seinem Inneren tobte.
    »Wohin wirst du gehen?«, fragte sie, während er zum Kleiderschrank hinübertrat. Amanda nahm an, dass er zur Sternenflotte zurückkehren würde, obwohl er in den letzten Monaten auch positiv von seinen Erfahrungen als Föderationsbotschafter gesprochen hatte.
    Spock nahm einige Kleidungsstücke aus dem Schrank und sagte: »Ich reise nach Gol.«
    Amanda spürte, wie Angst in ihr aufstieg. Gol war sowohl der Name einer uralten vulkanischen Stadt, als auch der Ebene, auf der sie erbaut worden war. Und es war die Provinz der Kolinahr-Meister.
Nein
, dachte Amanda und unterdrückte mühsam die Tränen, die ihr in die Augen zu steigen drohten. »Du willst dich dem …«, sagte sie, konnte den Satz aber nicht beenden.
    Spock hörte auf, seine Tasche zu packen und schaute sie an. »Ich kehre zum Akrelt-Refugium zurück, um noch einmal mein Gesuch für das
Kolinahr
vorzubringen«, sagte er.
    »Weiß dein Vater schon davon?«, fragte sie. Sarek und sie hatten sich zwar über diese Möglichkeit unterhalten, waren jedoch zu dem Schluss

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