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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Wasser trat.
    Gishild hielt inne. Sie sah über die Schulter. Deutlich konnte er ihr Antlitz erkennen. Schrecken und Hoffnung spiegelten sich in ihren Zügen. Ihre Lippen öffneten sich, brachten aber kein Wort hervor.
    Zögerlich kam sie näher, wie ein scheues Tier. Jeden Augenblick bereit zur Flucht.
    Sie stieg aus dem Wasser. Das nasse Haar lag schwer auf ihren Schultern. Sie war nackt, bis auf ein Amulett an ihrem Hals. Ihr Gesicht war dunkel, von Wind und Wetter gegerbt. Es wirkte hart. Die Haut straffte sich über ihren leicht vorstehenden Wangenknochen.
    Ihr Leib hingegen war fast schon unnatürlich weiß. Blasse, blaue Adern zeichneten sich unter ihrer Haut ab. Ihre Brüste waren größer geworden. Luc sah weiße Narben auf ihren Armen. Der Anblick schmerzte ihn. Sie legten Zeugnis ab von den Schlachten, die Gishild geschlagen hatte. Er schämte sich. Bei ihm hatte noch nie eine Wunde eine Narbe hinterlassen.
    Wo war das störrische Mädchen, das er verloren hatte? Sie war verändert. Gezeichnet.
    Fast hatte sie ihn erreicht. Die Kälte schien ihr nichts anhaben zu können, während er bereits zu zittern begann. Er konnte es nicht unterdrücken. Seine Beine fühlten sich taub an. Sie gehorchten nicht mehr seinem Willen.
    Gishild streckte die Hand aus und berührte sanft seine Wange. Sie tat es so vorsichtig, als fürchte sie, er sei nur ein Trugbild, das vergehen würde, wenn andere Sinne als nur ihre Augen es erfassen wollten. Die Scheu in ihrem Blick war nicht gewichen. Er hatte das Gefühl, dass da etwas an ihm war, das ihr missfiel oder das sie als fremd empfand.
    Sie trat dicht vor ihn. Ihre Augen hielten die seinen gefangen.
Sie streichelte seine Wange. Ihre Lippen bebten. Und ihre Hände glitten tiefer. Geschickt knöpfte sie sein Wams auf und ließ es über seine Arme gleiten. Sie löste die Verschnürung seines Hemdes. Ihre Fingerspitzen berührten seine Brust, und ein wohliger Schauer überlief ihn.
    Gishild sprach noch immer kein Wort. Ihre Hände krallten sich in den Ausschnitt des Hemdes. Mit einem Ruck zerriss sie es bis zum Saum.
    Ihre Finger tasteten über seine Brust. Sie streichelten und kniffen ihn. Sie war wie eine Blinde, die mit den Händen lesen wollte, was ihren Augen verborgen blieb.
    Plötzlich zog sie ihn dicht zu sich heran. Ihre Brustwarzen streiften über seine Haut. Sie zog ihm das zerrissene Hemd aus. Warme Lippen liebkosten seinen Hals. Er stand reglos. Ein langer Seufzer entrang sich seiner Kehle. Luc konnte sein Herz schneller schlagen spüren. Jede ihrer Berührungen trieb es zu wilderem Galopp an.
    Gishilds Hände fanden die Verschnürung seiner Schamkapsel. Mit schnellen, zielsicheren Griffen bahnte sie sich ihren Weg. Damit war der Zauberbann gebrochen. Er beugte sich vor, küsste ihren Hals und ihre Schultern. Streichelte das schwere, nasse Haar. Seine Hände waren so begierig wie die ihren. Gemeinsam streiften sie seine Hose und Stiefel ab. Sie taumelten dem Ufer entgegen, ohne sich loszulassen.
    Ihre Lippen fanden keine Zeit, Worte zu formen. Sie liebkosten einander. Suchten die verborgensten Stellen. Und es war wie in jener Nacht in Iskendria in der Karawanserei nahe der Gasse der Goldschmiede, umgeben vom Duft frisch geschnittenen Pfeifenkrauts, nur dass sie diesmal kein Wort sprachen. Wie ein Verdurstender das Wasser, begehrten ihre Körper die Liebe.

GOTTES KRIEGER

    Als Lilianne in das Zelt zu den beiden Rittern zurückkehrte, lag eine neue Karte auf dem Tisch. Sie zeigte das Fjordland und die angrenzenden Regionen. Es war eine gute Karte, auf der die Wege zwischen den Siedlungen mit Entfernungsangaben versehen waren und jeder Pass eingetragen war. Es war eine Karte, wie sie Feldherren benutzten, die ihre Siege sorgfältig planten und nicht allein auf die Gunst des Schlachtenglücks vertrauten.
    Die beiden Ritter sahen sie an, sagten aber nichts.
    Lilianne hatte sich eine kleine Rede zurechtgelegt, als sie rastlos am Ufer auf und ab gewandert war. Doch jetzt, da sie sich bekennen musste, war ihr Kopf wie leer gefegt. Alles in ihr sträubte sich, doch es gab nur eine vernünftige Entscheidung.
    »Ich habe mich entschlossen, meinen Orden zu verraten, um meine Ritterbrüder zu retten. Hiermit schwöre ich der Neuen Ritterschaft ab. Mehr habe ich nicht zu sagen.« Sie stieß die Worte mit einer solchen Hast hervor, dass sie sich fast verhaspelt hätte.
    Erilgar trat vor, packte sie bei beiden Armen und küsste flüchtig ihre Wangen. »Ich sehe eine Braut Tjureds

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