Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
Vom Netzwerk:
geändert. Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft. »Du bist verwundet, Luc. Du musst deine Kräfte schonen.«
    »Mir geht es schon viel besser …«
    Sie legte eine Hand auf seine Lippen. »Red keinen Unsinn! Es wäre unvernünftig …«
    »Was kann heute unvernünftig sein, wenn wir vielleicht schon morgen tot sind? Mir geht es gut. Du weißt, was ich mir wünsche …«

    Sie lächelte. »Ich nehme an, das, wonach auch ich mich sehne.« Sie öffnete ihr Lederwams. »Ich lege mich zu dir und wärme dich, so wie damals auf dem Henkersgerüst. Mehr nicht!«
    Er grinste. »Natürlich.«

ERBRECHT

    Ollowain war nach seinem erfolglosen Gespräch mit Emerelle unverzüglich nach Vahlemer weitergereist. Er stand im großen Salon des Schiffskontors Dalomans und wartete. An den Wänden hingen dramatische Bilder von Schiffen, die mit vollen Segeln durch stürmische See pflügten.
    Dass Daloman ihn warten ließ, war ein schlechtes Zeichen. Früher hätte ein Kobold das nicht gewagt. Aber seit den Zeiten von Elija Glops hatte sich das geändert. Gerade hier im Norden, wo die Herrschaft der Elfen seit dem letzten Trollkrieg erschüttert geblieben war, nahm sich das kleine Volk viel heraus.
    Ollowain war geduldig genug, seinen Unmut zu überspielen. Aber Fenryl, der ihn begleitet hatte, ging unruhig in dem großen Zimmer auf und ab. Sein Kopf ruckte hin und her, wie bei einem Raubvogel, der auf dem Wipfel einer Tanne saß und nach Beute spähte.
    Endlich öffnete sich die große Tür zum Kartenzimmer. Der Kobold, der eintrat, reichte Ollowain kaum bis zum Knie. Er war ganz in Rot gekleidet. Sein Kopf war kahl geschoren,
und die Ohren waren durchbohrt von goldenen Ohrringen, an denen Perlmuttamulette hingen. Er hielt eine weiße Meerschaumpfeife in der Hand, aus der ein Gestank aufstieg, der geeignet war, einen ganzen Moskitoschwarm in die Flucht zu schlagen.
    Fenryl blickte mit leicht angewinkeltem Kopf auf den Kobold hinab. »Daloman der Rote?«
    »In Person«, entgegnete ihr Gastgeber, ohne sich durch den unfreundlichen Ton des Fürsten von Carandamon auch nur im Mindesten beeindrucken zu lassen. »Ihr wollt mit mir ein Geschäft machen?«
    »Wir brauchen deine Schiffe, Daloman«, kam Ollowain ohne Umschweife auf den Punkt.
    »Wie viele?«
    »Alle!«
    Der Kobold leckte sich über die wulstigen Lippen. Er deutete auf eine Gruppe von Ledersesseln in unterschiedlichen Größen.
    »Das sollten wir in Ruhe besprechen. Da ihr beide Fürsten seid, gehe ich davon aus, dass ihr über die entsprechenden Mittel verfügt, eine kleine Flotte anzuheuern. Ich gebiete über nicht weniger als siebzehn Schiffe, die wegen der Winterstürme alle im Hafen liegen. Einige sind für das nächste Frühjahr noch zu haben …«
    »Wir brauchen sie alle, und wir brauchen sie jetzt!«, sagte Fenryl.
    Daloman hielt inne. Dann hob er abwehrend die Hände. »Vollkommen ausgeschlossen! Ich lasse sie doch nicht während der schlimmsten Sturmzeit in See stechen.«
    »Die ganze Kriegsflotte Albenmarks ist auf hoher See, kleiner Mann!«, erwiderte Fenryl.
    »Diese Schiffe sind anders gebaut. Und sie sind voll gestopft mit Magiern und Windsängern. Ich bin kein König und
kein Fürst. Ich kann es mir nicht leisten, meine Schiffe waghalsig aufs Spiel zu setzen. Ich lebe von ihnen.«
    »Bist du dir sicher, dass du es dir leisten kannst, Emerelles Zorn auf dich zu lenken? Wir beide sind in ihrem Auftrag hier.« Ollowain hoffte, der Kobold möge ihm nicht allzu deutlich anmerken, dass er log. Er hatte darin keine Erfahrung. Aber ihm blieb keine Wahl.
    Daloman sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Hatte der Kaufmann etwas bemerkt? »Es gibt sicher ein Schriftstück der Königin mit genauen Anweisungen an mich.«
    »Bist du wahnsinnig, kleiner Mann?«, brauste Fenryl auf. »Dir reiß ich die Leber heraus. Was für eine Respektlosigkeit! Wie kommst du darauf, dich für bedeutend genug zu halten, dass die Königin Albenmarks dir einen Brief schreibt? Am besten wohl noch von eigener Hand und mit einer Duftnote ihres Parfüms. Dich werde ich lehren …«
    Daloman hatte sich hinter einen der Ledersessel geflüchtet, während Ollowain Fenryl in den Arm fiel. »Bitte, mein Freund.«
    »Nein! So einen Mistkerl sollte man an die Möwen verfüttern. Ich …«
    »Wohin sollten meine Schiffe denn segeln?«
    »Nach Aldarvik. Das liegt an der Küste des Fjordlands.«
    »Ich soll meine Schiffe in eine andere Welt schicken? Über die Albenpfade?« Der Kobold schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher