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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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entschieden den Kopf. »Da kann ich ja gleich hingehen und Feuer an die Segel legen lassen.«
    »Die Menschenkinder sind mit einer ganzen Flotte aus ihrer Welt hierhergekommen«, entgegnete Fenryl wutentbrannt. »Sind wir vielleicht schlechtere Seeleute als sie?«
    »Bitte, mein Freund.« Ollowain hielt Fenryl immer noch am Arm. Sie hatten zwar abgesprochen, dass der Fürst ausfällig
werden sollte, falls sich Daloman als widerspenstig erwies, aber der Schwertmeister war sich längst nicht mehr sicher, ob sein Gefährte dies alles nur spielte oder ob das Raubvogelblut in seinen Adern gerade die Oberhand gewann.
    »Daloman, bist du dir darüber im Klaren, dass die Kriegsflotte auf hoher See bleibt, um die Hafenstädte Albenmarks zu schützen? Keines dieser Schiffe ist entbehrlich, denn es besteht die Gefahr, dass die Menschenkinder einen zweiten Angriff wie den auf Vahan Calyd führen. Was glaubst du, wo deine Schiffe dann besser aufgehoben sind: hier im Hafen oder auf einer Mission, für die sich die Krone Albenmarks verbürgt?«
    »Verbürgen? Soll das heißen, ihr wollt meine Schiffe haben und dafür nicht einmal bezahlen?«
    Ollowain atmete tief aus. »Du weißt, dass der letzte Fürst von Alvemer vor drei Jahren in Drusna ins Mondlicht gegangen ist. Damit ist seine Familie verloschen. Das Fürstentum gehört nun der Krone Albenmarks. Die Königin bietet dir für jedes Schiff, das verloren gehen sollte, ein Dorf in Alvemer als Sicherheit.«
    Der Kobold zupfte nachdenklich an den Amuletten, die von seinen Ohrringen hingen. »Die Dörfer sind unterschiedlich viel wert. Das müsste noch genauer besprochen werden. Ich meine …«
    Ollowain zog eine Lederrolle aus seinem Gürtel. »Hier ist eine Liste mit zwanzig Dörfern. Ich werde nicht feilschen. Du nimmst die ersten siebzehn, oder wir suchen uns einen anderen Schiffseigner.«
    »In Reilimee gibt es auch mehr Kapitäne, die Erfahrung mit Reisen in die Welt der Menschenkinder haben«, warf Fenryl ein.
    »Was für ein Meer ist es, das ich befahren soll?«
    »Es ist nicht sehr tief. Vielleicht gibt es ein paar Eisberge …
Aber vor Stürmen brauchst du dich nicht zu fürchten. Wir werden einen Windsänger mitnehmen. Und Elfenritter.«
    »Wozu brauchen wir Krieger?«, wollte Daloman wissen.
    Ollowain hob die Lederrolle. »Stell nicht zu viele Fragen. Ich denke, jeder Verlust wird für dich am Ende ein Gewinn sein.«
    »Ich muss die Liste sehen!«
    Fenryl winkte Ollowain zu. »Lass uns nach Reilimee gehen. Ich habe dir doch gleich gesagt, Kobolde sind zu gierig. Machen wir besser ein Geschäft mit Elfen.«
    »Gut, gut, gut. Setzen wir einen Vertrag auf … Ihr wäret schlecht beraten, wenn ihr auf Schiffe aus Reilimee vertrautet. Das sind alles nur Küstensegler. Wenn ihr ein Meer mit Eisbergen befahren wollt, dann braucht ihr gute Schiffe mit doppelter Bordwand. Schiffe, die aus Trolleichen gezimmert wurden. Schiffe, wie meine Katamarane!«
    Eine Stunde später verließen die beiden Fürsten das Kontor. Fenryl ging seltsam gestelzt. Die Frauen an den kleinen Straßenständen sahen ihnen nach.
    »Geht es dir gut?«, fragte Ollowain.
    »Emerelle wird uns enthaupten lassen, wenn sie davon erfährt. «
    »Nein. Sie wird dir im schlimmsten Fall deinen Fürstenthron nehmen, aber du fühlst dich doch ohnehin wohler, wenn du in einem Vogelnest sitzt.«
    Fenryl sah ihn eigenartig an. »Sollte das ein Witz sein?«
    Ollowain lächelte.
    »Lass das! Witzig zu sein, ist nicht deine Sache.«
    Sie gingen ein Stück schweigend nebeneinander her.
    »Du bist dir sicher, dass sie uns nicht umbringen lässt? Es heißt, sie hat einen Meuchler in ihren Diensten.«
    Der Schwertmeister winkte ab. »Ihr Meuchler ist anderweitig beschäftigt. Und was unseren Vertrag hier angeht …
Mach dir keine Gedanken. Im Vergleich zu dem Geschäft, das ich mit dem König der Trolle machen werde, ist es eine Kleinigkeit, ein paar Dörfer zu verschenken, die uns nicht gehören.«

EISBEIN

    Luc erwachte von Kindergelächter. In der engen Kammer war es noch dunkel. Die Läden waren zugezogen, die beiden Kerzen herabgebrannt. Sein Kopf schmerzte. Er blinzelte und war überrascht, wie gut er im Dunkel sehen konnte.
    Vorsichtig streckte er sich. Gishild bewegte sich an seiner Seite. Er schloss die Augen und atmete ihren Duft. Er war unverwechselbar, genau wie früher. Er empfand ihren leichten Schweißgeruch als angenehm. Er hatte etwas Sinnliches. Dazu kam stets ein Hauch von Waffenfett und Leder. Und ihre Haare

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