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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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überlappte. Er wurde halb herumgerissen und geriet ins Taumeln.
    Ein Mann mit einem vierkantigen Panzerstecher in der Hand lief ihm entgegen.
    Luc taumelte weiter. Mit einem halbherzigen Fausthieb versuchte er, die Waffe zur Seite zu schlagen. Sie schrammte kreischend über seinen Armpanzer.

    »Gishild!« Aus der Arkebuse im Giebel schoss ein Flammenstrahl.
    Luc warf sich nach vorne. Seine Arme umklammerten Gishilds Hüften. Der plötzliche Ansturm brachte sie aus dem Gleichgewicht.
    Ein Schlag traf Lucs Helm. Ein wuchtiger Hieb ging auf seine Rückenplatte nieder. Er spürte Blut im Mund. »Gishild. Ich …«

LUC

    »Nicht!« Gishild riss schützend den Arm hoch.
    Ingvars Klinge verharrte dicht über ihrer Hand.
    »Er ist einer von uns!«
    Der Jarl drehte das Schwert weg und tippte mit der Spitze auf die weiße Schärpe, die sich über Lucs Kürass spannte. »So sieht er nicht aus. Ich kenne ihn nicht.«
    »Junge!« Humpelnd kam ein alter Krieger über die Straße. »Junge!«
    Gishild erkannte Sigurd im ersten Augenblick nicht, so hager und abgekämpft sah er aus.
    Eine Kugel schlug vor ihr in den Matsch der Straße. »Wir müssen zurück.« Ingvar winkte einem seiner Krieger und deutete auf Luc. »Nehmt ihn mit.«
    Der Pikenier sah zweifelnd zu Gishild.
    Ein dünner Blutfaden sickerte aus Lucs Mundwinkel. Seine Augen waren weit aufgerissen. Rauch und Feuer spiegelten
sich in ihnen. Er lag reglos. Sein Anblick zerriss ihr das Herz. Seine Rüstung war zerschlagen. Auch unter dem Kürass sickerte Blut hervor.
    »Los!«, befahl sie harsch. Ihre Stimme klang rau. »Alexjei! Deinen Umhang. Nehmt zwei Piken und den Umhang. Macht eine Trage und bringt ihn zum Silberufer. Schnell!«
    Sigurd war neben Luc niedergekniet. Er hielt die Hand ihres Liebsten. Dann deutete er hinauf zum Giebelfenster. »Da oben. Ein Schütze. Luc wollte dich retten. Da …«
    Gishild sah zum Eckhaus hinauf. Da schob sich ein Schatten vor das Fenster.

ELFEN

    Sören konnte sein Glück nicht fassen! Nachdem dieser Ritter die Königin zu Boden gerissen hatte, hatte er gedacht, alles sei verloren. Statt Gishild hatte seine Kugel offensichtlich den Ritter getroffen. Er hatte sich zurückgezogen und erneut seine Büchse geladen. Umsichtig, mit tausendfach eingeübten Griffen. Aber er hatte nicht zu hoffen gewagt, dass er noch zu einem dritten Schuss kommen würde.
    Die verdammten Tjuredkrieger unten auf der Straße zögerten mit einem Angriff. Sie feuerten einzelne Arkebusenschüsse ab, aber sie stürmten nicht vor. Sie waren zum Plündern gekommen. Keiner hatte Lust, an diesem Tag zu sterben. Es mussten mehr als dreißig sein, die inzwischen an der Straßenecke standen. Und ständig kamen weitere hinzu. Ihr Offizier
rief Befehle. Aber niemand bewegte sich. Sören sah zur Königin hinüber. Der Ritter, der sie gerettet hatte, trug eine weiße Schärpe, genau wie die meisten Tjuredkrieger. Was mochte ihn dazu bewogen haben, die Königin zu retten?
    Ein alter Mann kniete vor Gishild. Er deutete zum Fenster hinauf. Zu ihm!
    Sören fluchte. Jetzt sah auch die Königin zu ihm hinauf. Er hob die Waffe. Er könnte ihr mitten ins Gesicht schießen!
    Ein Luftzug streifte seine Wange. Die Glutspitze seiner Lunte fiel zu Boden. Er fuhr herum. Ein Elf in abgewetztem braunen Lederwams stand vor ihm. Sein langes Haar war hellblond, fast weiß. Ein dünner Lederriemen hielt es zusammen.
    Der Elf deutete mit seinem Rapier auf das Fenster. »Spring, dann töte ich dich nicht. Vielleicht brichst du dir nur die Beine. Du bist ein Jäger wie ich. Geben wir dein Leben in die Hand deiner Götter.«
    Sören blickte auf die Straße hinab und dann wieder zu dem Elfen. Er wusste, er hatte keine Gnade zu erwarten.
    Der Elf hob die Klinge. »Du bist also ein kühner Mann und triffst deine Entscheidungen selbst. Mir soll es recht sein.«
    Sören ließ die Waffe sinken und lehnte sie an die Wand. Dann stieg er vorsichtig auf das Sims des Giebelfensters. Hinter dem verdammten Elf quoll dichter Rauch ins Zimmer. Sören sah auf die Straße hinab. Gishild und die ihren zogen sich zurück. Sein verdammter Onkel war bei ihr.
    Aus den Fenstern der meisten Häuser schlugen jetzt lange Flammenzungen. Fast alle seine Besitzungen lagen auf dieser Seite der Stadt. Er hatte nur noch seine Boote.
    Der Elf tippte ihm mit der Klinge auf die Schulter. »Jetzt.«
    »Möge Luth sich meiner erbarmen …« Er beugte sich vor, als wolle er springen. Dann fuhr er herum. Er warf sich in die Klinge des

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