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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Ritterschaft weiße Armbinden trugen, waren erschienen. Außer den Blütenfeen trugen sie alle weiße Umhänge. Und selbst die bärtigen Kentauren und die Kobolde schafften es, feierlich dreinzublicken.
    Sie alle sahen ihn an. Luc wich unvermittelt einen Schritt zurück und wäre fast über Brandax gestolpert.
    Die letzten Jarls und Festgäste reihten sich in die Gruppen der Adeligen ein, die auf den beiden verbliebenen Seiten des Platzes Aufstellung genommen hatten.
    Ein scharfer Ruf erklang. Die Mandriden und Elfenritter hoben ihre Banner. Auch unter den Jarls wurden zahlreiche Feldzeichen aufgerichtet.
    Aus der Schar der Elfenritter trat Fürst Ollowain in die Mitte des Platzes. Außer dem leisen Knattern der Banner hörte man keinen Laut.
    »Luc de Lanzac!« Der Elfenfürst sprach mit leiser, aber eindringlicher Stimme. »Du gehörst zur Neuen Ritterschaft und bekleidest die Ränge eines Ritters und Capitanos. Seit dein
Orden gegründet wurde, kämpfe ich gegen ihn. Einige der gefährlichsten Feinde Albenmarks sind aus den Reihen deiner Ritterschaft hervorgegangen. Ich hatte keine hohe Meinung von den Deinen. Sie kämpfen tapfer, das steht außer Frage. Doch in der Schlacht gegen Heiden und Albenkinder gelten die Gesetze der Ritterschaft für sie nicht mehr. Ich habe sie verachtet, weil sie ihre Gnade nach zweierlei Maß bemessen. Du hast mich gelehrt, dass es mein Fehler war, wenn ich euch alle nach einem Maß gemessen habe. Du bist großmütig und tapfer. Du hast deinen Leib als Schild zum Schutz der Königin gegeben. Zweimal hast du Gishild das Leben gerettet. Du zählst nicht die Köpfe deiner Feinde, bevor du dich zum Kampf stellst. Du erachtest niemanden, der in Not gerät, als zu gering, um dein Schwert zu seinem Schutze zu erheben. Das ist für mich der Geist wahrer Ritterlichkeit. Auch wenn du den Blutbaum im Schilde führst, bist du ein Krieger reinen Herzens. Ein Krieger, wie man ihn nur selten findet.«
    Der Schwertmeister löste die Schmuckschnallen, die seinen weißen Umhang hielten, und legte sich den Mantel über den Arm.
    »Luc de Lanzac, ich weiß, du wirst deinem Ritterorden nicht abschwören, dennoch möchte ich dir den weißen Mantel der Elfenritter anbieten. Du wärest der erste Menschensohn, der ihn trägt. Wir heißen dich willkommen. Ganz gleich, welches Wappen dein Schild trägt, wir leben nach denselben Tugenden.«
    Luc wusste nicht, was er sagen sollte. Er sah zu Gishild. Sie strahlte. Lange hatte er sie nicht mehr so glücklich gesehen.
    »Los, nimm schon den Umhang«, zischte Brandax hinter ihm.
    Steifbeinig trat Luc vor. Er war nicht gut darin, Reden zu halten. Sein Kopf war leer. Sein Magen rebellierte. Mit Mühe
schaffte er es gerade, ein Wort über die Lippen zu bringen: »Danke.«
    Ollowain befestigte den Umhang an den Schulterstücken von Lucs Rüstung. »Willkommen, Bruder!«, sagte der Elf mit fester Stimme.
    Waffen scharrten. Die Elfenritter zogen ihre Schwerter und streckten sie in feierlichem Gruß dem Himmel entgegen. »Willkommen, Bruder!«
    Luc war überwältigt. Er hatte das nicht verdient. All das war zu viel. »Ich …« Wie sie ihn alle anstarrten. »Ich habe gekämpft wie jeder in Aldarvik. Ich habe das nicht verdient. Den Mann, der ein Held war, haben wir heute zu Grabe getragen. «
    Für einen Augenblick war es unglaublich still. Dann stießen die Mandriden wie ein Mann ihre Speere und Hellebarden auf den gepflasterten Hof. Funken stoben aus dem Stahl. »Luc!«, rief eine einzelne Stimme. Wieder stießen die Waffen nieder. »Luc!« Jetzt waren es Dutzende, die riefen.
    »Deine Worte zeigen mir, dass mein Herz nicht irrte«, sagte Ollowain.
    Wieder sah Luc zu Gishild. Ihr Lächeln bedeutete ihm mehr als diese unerwartete Ehrung. Alles würde er dafür geben, wenn er sie jetzt in die Arme schließen könnte. Sie stand nur ein paar Schritt entfernt, und doch war sie unerreichbar.
    Erek trat aus der Reihe und kam auf ihn zu. Warum er? Was hatte das zu bedeuten? »Du hast mein Weib gerettet. Damit hast du zugleich das Fjordland gerettet.« Er öffnete die Arme, drückte ihn an sich und küsste ihn auf die Wangen. »Ich weiß alles«, sagte er leise. »Für ihr Leben und deinen Heldenmut danke ich dir von Herzen. Doch wenn du sie wirklich liebst, dann wirst du dich noch heute zu den Spähern melden, die unsere Feinde in Gonthabu beobachten. Wenn du bei Hof bleibst, wirst du alles zerstören, wofür sie gekämpft hat.«

DAS ERBE

    Ollowain blieb nicht lange auf dem

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