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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Kriegstaten sind in aller Munde, Schwester. Unser lieber Freund Gilles de Montcalm zeigte sich in höchstem Maße verwundert wie auch begeistert, dass ihr durch eure Kühnheit die große Festung Gonthabu erobert habt, ohne auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern. Wir alle sehen darin einen Beweis, dass Tjured dem letzten Feldzug wohlgesonnen ist und wir dank seiner Gnade und Unterstützung einen raschen Sieg erringen werden.«
    Lilianne faltete die Hände vor der Brust, als wolle sie beten. Sie musste sich in Geduld fassen. Das hier war Politik. Mit logischen Argumenten würde sie nicht weiterkommen. »Wir haben genug Soldaten, Bruder. Weitere Verstärkungen brauchen wir nicht. Wir benötigen Stiefel und neue Uniformen. Zelte, Pulver, Pökelfleisch, Maultiere, schwere Feldstücke. Alles, was notwendig ist, um eine Armee auf dem Marsch zu versorgen. Wir haben uns den Winter über gut vorbereitet. Die Güter liegen in den Häfen Drusnas und Fargons bereit. Ihr könnt uns doch jetzt nicht die Schiffe nehmen!«
    »Aber die ruhmreichsten Regimenter auf Gottes Erdenrund werden sich dem Heer in Gonthabu anschließen!« Der Abt sprach voller frommer Begeisterung. »Wie kannst du so kleinlich sein, Schiffe für Stiefel zu fordern, wenn dir ganze Soldaten geboten werden? Und mehr noch, du wirst unter den Augen aller sieben Heptarchen deine Schlachten schlagen, Lilianne. Ihre Gebete werden dich und deine Soldaten beflügeln, und du wirst noch größere Ruhmestaten als hier in Gonthabu vollbringen.«
    Lilianne sah Hilfe suchend zu Erilgar und Ignazius.
    »Wie viele Schiffe benötigt unser geliebter Bruder Gilles denn?«, fragte der Ordensmarschall höflich.
    »Alle, die hier im Hafen liegen, natürlich. Es ist uns zu Ohren gekommen, dass der Großmeister vom Aschenbaum
eine Flotte von vierunddreißig Schiffen versammelt hat und schon bald von Vilussa aus in See stechen wird. Mein Herr und Freund Bruder Gilles aber gebietet nur über siebenundzwanzig Schiffe, von denen dreizehn ganz und gar unansehnlich sind. Sicher ist euch einsichtig, dass der oberste Siegelverwahrer Tjureds, also der Erste unter Gleichen, nicht hinter Bruder Tarquinon zurückstehen und mit einer kleineren Flotte hierherreisen kann als ein Heptarch, der ihm im Range nicht gleichsteht. Tjured selbst wäre über eine solche Zurücksetzung seines ältesten Dieners unter den Heptarchen gewiss erzürnt.«
    Lilianne traute ihren Ohren nicht. Dieser Speichellecker erdreistete sich zu behaupten, die kleinlichen Intrigen seines Herrn geschähen mit dem Segen Tjureds!
    »Wir sind natürlich überaus erfreut, dass unser lieber Bruder Gilles seinen verdientesten Diener geschickt hat, um uns seine Wünsche und Sorgen vorzutragen. Und eine ebenso große Freude ist es uns, ihm unsere Schiffe zur Verfügung zu stellen. Wohin soll die Flotte segeln?«
    »Der Heptarch weilt noch immer in der Hafenfestung Rabenturm. Die Winterstürme haben ihn dort nun schon seit mehr als zehn Wochen festgehalten. Auch befiel ihn eine leichte Krankheit. Doch dank Tjureds Gnade ist er nun vollständig genesen und fühlt sich in der Lage, die Strapazen einer Seereise auf sich zu nehmen.«
    Lilianne wurde hellhörig. Wenn der Abt eingestand, dass Gilles krank gewesen war, dann musste es etwas Ernstes gewesen sein. Einen Schnupfen oder eine Magenverstimmung würde er niemals zugeben. Sie opferte ihren Nachschub also einem kranken, alten Mann, der kommen wollte, um ihr in ihren Feldzug hineinzureden. Sie sollte ihm die Schiffe überlassen und einen anderen Weg suchen.
    »Es bekümmert mich zutiefst, Bruder, zu erfahren, dass unser
geliebter Bruder Gilles erkrankte und den Winter in einer Festung verbringen musste, die ihm kaum die nötigen Annehmlichkeiten zu einer schnellen Genesung bieten konnte. Nun, da ich weiß, wie viel Leid er auf sich nahm, um bei uns zu weilen, erhebe ich selbstverständlich keinen Einspruch, wenn er unsere Schiffe wünscht. Meine Soldaten sind gewiss weniger schön anzuschauen als die Männer der ruhmreichsten Regimenter des Erdenrunds in ihrem bunten Tuch. Aber sie sind Veteranen. Sie werden auch in schlechtem Schuhwerk marschieren. Wir werden schon morgen mit dem Vorstoß auf Firnstayn beginnen, damit unser geliebter Bruder Gilles sich nicht unnötig lange den Strapazen eines Aufenthalts in einem Feldlager aussetzen muss. Ich bin zuversichtlich, dass die Verteidigungswerke der Stadt bis zu seiner Ankunft schon sturmreif geschossen sein werden.«
    Der Abt hob abwehrend

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