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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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sagte der Flottenmeister mit belegter Stimme. »Ich will gar nicht wissen, was es war. Für mich seid ihr Helden. Ihr habt der Kirche ohne Zweifel treu gedient. Es ist ein Verbrechen, euch so zu behandeln. Segelt in Richtung Villusa, aber geht dort nicht vor Anker. Ihr müsst weiter nach Westen. Wenn ihr eine gute Stelle an der Küste findet, wo euch niemand beobachtet, dann geht an Land und zerstört die Erengar. Das Schiff muss verschwinden! Sonst würde man sehr schnell anfangen, euch zu suchen. Du hast doch Gold bekommen, um eine Schiffsladung mit gutem Wein zu kaufen.«
    Der junge Seeoffizier nickte langsam. Er wirkte wie gelähmt. Auch Tomasch war erschüttert. Alvarez sah, dass ihm die Beine zitterten.
    »Teilt das Gold untereinander auf«, fuhr der Flottenmeister fort. »Und dann lauft. Jeder in eine andere Richtung. Bleibt nicht zusammen! Meidet alles, was Aufsehen erregen könnte. Nehmt falsche Namen an, wenn ihr euch unter Menschen begebt. Und sprecht um Tjureds willen niemals über Albenmark.
Ihr müsst spurlos verschwinden, so als hätte euch die See verschlungen. Der Primarch hat überall im Land seine Spitzel. Wenn einer von euch redet, dann wird er es erfahren. Und er wird euch jagen lassen, bis er sich ganz sicher ist, dass jeder Einzelne von euch für immer schweigen wird.« Alvarez lächelte zynisch. »Ich wurde geschickt, um euch zu töten. Nun liegt mein Leben in eurer Hand. Wenn Honoré davon erfährt, dass ihr noch lebt, dann wird er auch erfahren, dass ich es war, der euch geholfen hat.«
    »Aber wir könnten die Lunte auch zufällig gefunden haben«, wandte der Kapitän ein.
    Alvarez schüttelte den Kopf. »Wenn er euch findet, dann werdet ihr ihm von mir erzählen.«
    »Niemals. Ich schwöre bei Tjured …«, setzte Tomasch an.
    Der Flottenmeister gebot ihm mit einer knappen Geste zu schweigen. »Schwöre nicht so leichtfertig auf den Namen Gottes. Honoré wird euch den Fragenden übergeben. Und glaubt mir, ihnen verschweigt keiner etwas.« Er hob das Fläschchen mit dem Teebaumöl. »Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Tomasch. Deine Güte hat mir die Augen geöffnet. Du hast mich davor bewahrt, dass ich mich verliere. Das werde ich dir niemals vergessen. Ich wünsche dir Glück auf deinen Wegen.«
    Der Kapitän wollte ihn zurückhalten. Alvarez schob ihn grob zur Seite. »Es gibt nichts mehr zu besprechen. Folgt meinem Rat und lebt! Vielleicht wird dein Schiff beobachtet. Dass ich noch einmal an Bord gegangen bin, war schon verdächtig. Bleibe ich zu lange, wird das Argwohn erwecken. Es sind keine leeren Worte, wenn ich dir sage, dass Honorés Spitzel überall sind.«
    Der Flottenmeister trat aus der Kombüse und atmete tief ein. Fast die ganze Besatzung stand auf dem Hauptdeck und sah ihn an. Niemand konnte sich erklären, was ein stinkender
Lastenträger mit dem jungen Kapitän zu schaffen hatte.
    Alvarez wandte sich ab. Er eilte über die Planke zum Landungssteg. Sein Schritt war leicht. Er fühlte sich, als habe Gott ihm einen Berg von der Seele genommen. Die Ziegelmauern des Festungshafens glühten rot im ersten Morgenlicht. Der Himmel war von strahlend hellem Blau und zartem Rosa. Die Ebbe hatte ihren Tiefststand erreicht.
    Justin wartete noch auf ihm.
    »Hast du Hunger, Löwenbruder?«
    Sein Waffengefährte sah ihn fragend an.
    »Ich kenne eine Schenke mit üblem Ruf, die Männer wie wir nicht betreten sollten. Dort haben sie heute Morgen wunderbar duftendes Brot gebacken. Und ich sterbe vor Hunger.«
    »Dann gehen wir mal, mein Fräulein.« Justin grinste. Plötzlich zog er die Nase kraus. »Riechst du nach Teebaumöl?«
    »Das ist der Duft wahren Rittertums.«
    Sein Kamerad schnaubte. »Dir ist beim Stauen wohl eines der Fässer auf den Kopf gefallen.«
    »Ich würde eher sagen, mir sind die beiden Fässer vom Herzen gefallen.« Sie bogen in eine Gasse ein, und der Flottenmeister hakte sich bei Justin unter. Krücke und Holzbein schlugen einen regelmäßigen Takt auf das Pflaster.
    Das Geräusch erinnerte Alvarez an die neumodischen Zeitmesser, die in den letzten Jahren in Mode gekommen waren. Ihm war klar, dass er von nun an von geborgter Zeit lebte. Siebzehn Männer konnten kein Geheimnis bewahren. Einer von ihnen würde früher oder später reden. Wenn er sich betrunken hatte vielleicht oder um ein Weibsbild zu beeindrucken. Honoré würde erfahren, dass die Männer noch lebten. Vielleicht in einem Jahr oder in zwei. Mit Glück war die Frist auch etwas länger. Aber sein Verrat

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