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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Neuen Ritterschaft.«
    Schrecken und Erleichterung durchfuhren Luc gleichzeitig. Er begriff nicht, warum die Elfe so ein grausames Spiel mit ihm getrieben hatte. Aber welcher Sterbliche vermochte schon Elfen zu verstehen. »Leben meine Kameraden auch?«
    »Nein.«
    Er schluckte. Wenn er diese verdammte Elfe nur sehen könnte. Lächelte sie jetzt? »Bereitet es dir Vergnügen, grausam zu sein?«
    »Du findest es grausam, noch am Leben zu sein?«
    »Warum ich? Warum kein anderer? Was ist an mir Besonderes? Was erhoffst du dir von mir? Ich bin nicht besser und nicht schlechter als meine Kameraden. Und wenn du glaubst, ich würde meine Kirche oder meinen Orden verraten, weil ich noch jung und unerfahren bin, dann irrst du.«
    »Du bist der Einzige, der seine letzte Nacht damit verbracht hat, einen Liebesbrief zu schreiben. Vielleicht habe ich dich deshalb ausgewählt.«
    Luc setzte sich auf. Blinzelnd versuchte er durch die Augenbinde hindurch etwas zu sehen. Doch Nacht umfing ihn
weiterhin. »Du hast ihn gelesen«, sagte er bitter. »So viel gilt also dein Wort.«
    Sie lachte. »Ich bin eine Elfe, Luc. Ich bin schamlos und böse. So denkt ihr Ritter Tjureds doch von uns.«
    Ein Donnerschlag drang durch das Raunen des Regens, fern und dumpf. Luc hörte einen Schrei. Die Stimme klang zart und unendlich verletzt. So wie das Geräusch des Donners in seinen Bauch fuhr, drang die Stimme direkt in sein Herz.
    »Was ist das für ein Ort hier?«
    »Mein Palast.«
    »Wer hat da geschrien?« Der Ritter glaubte jetzt auch, ein leises Schluchzen zu hören.
    »Das ist Myrielle. Sie hat ihre Eltern und einen Arm verloren in der Nacht, als ihr gekommen seid. Wenn es donnert, flieht sie in eine Zimmerecke und drückt sich so fest gegen das Mauerwerk, als wolle sie eins werden mit der Wand. Sie will dieser Welt entfliehen. Und sie schreit ihren Schmerz heraus. Sonst sagt sie nie ein Wort. Die Regenzeit hat begonnen. Es gibt jeden Nachmittag ein Gewitter. Und jeden Nachmittag erlebt sie die Nacht aufs Neue, in der ihre Eltern starben. Man sagt, ich sei die größte Zauberin meines Volkes, aber ich kann ihr ihren Schmerz nicht nehmen. Mein Palast ist voller Kinder, denen ich nicht zurückgeben kann, was ihr Ritter ihnen genommen habt.«
    Wieder rollte Donner über den Himmel, gefolgt von einem Schrei.
    »Ich muss jetzt gehen, Luc. Ich werde die Fenster verdunkeln. Lausche dem Gewitter. Mir hilft es, im Dunkeln zu sitzen und dem Regen zuzuhören. Manchmal muss man im Dunkel verweilen, um wieder klar sehen zu können.«
    Luc hörte, wie sich ihre Schritte entfernten. Plötzlich verharrten sie. »Noch etwas. Ich habe den Brief nicht gelesen. Du hast davon während deines langen Schlafs erzählt. Was
du sagtest, war nicht sonderlich poetisch. Die Worte waren nicht gut gesetzt. Aber ich muss dir zugestehen, dass sie mich dennoch berührt haben.«
    Ihre Schritte gingen im Geräusch des Regens auf. Als sie fort war, betete er leise, dass kein Donner mehr kommen möge.

SIGURD SWERTBRECKER

    Sigurd drehte seine Runde. Zu gehen fiel ihm noch immer nicht leicht. Aber er musste auf Gishild aufpassen. Sie war zu leichtsinnig! Sie hatte keine Ahnung, wie es wirklich um sie stand. Ja, hier im Fjordland herrschte kein Krieg … noch nicht. Aber das hieß nicht, dass sie hier sicher war. Ihm wäre es lieber gewesen, sie in einem Heerlager zu sehen. Dort war es leichter, die Dinge im Griff zu behalten.
    Er sah dem Mädchen mit dem Besen hinterher. Sie war neu. Oder verließ ihn sein Gedächtnis? Sie waren lange fort gewesen vom Königshof in Firnstayn. Sigurd spuckte auf den frisch gefegten Boden und sah zu, wie sein Speichel in den Fugen der Steinplatten zerlief. Es war immer noch ein bisschen Blut dabei. Die verdammten Tjuredsklaven hatten ihn übel erwischt. Schlimmer als früher. Und er erholte sich langsamer.
    Er hatte Gishild Beorn Torbaldson mitgeschickt. Sigurd konnte nicht mehr mit ihr Schritt halten, wenn sie die Arbeiten an den Wällen besichtigte oder sich einfach so auf dem
Marktplatz zeigte. Und dabei duldete sie keine angemessenen Wachen an ihrer Seite. Nur einer durfte mit. Und gelegentlich noch jemand von den Anderen. Bevorzugt Elfen, weil die weniger auffielen als Trolle, Kobolde oder Kentauren.
    So viele Jahre waren die Geschöpfe Albenmarks nun schon Gäste im Fjordland. Und doch hatte sich in den Herzen der Menschen ein Rest abergläubischen Misstrauens gegen sie gehalten. Nur Gishild schien das nichts auszumachen.
    Sigurd stieß sich

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