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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Allerdings wurde die Förmlichkeit ihres Umgangs durch die herabhängenden Wickeltücher der Babys auf ihren Armen entschärft.
    Jemmy quäkte plötzlich, doch sein Großvater schwang ihn hoch, ohne seine Schritte zu verlangsamen, und er ergab sich in sein Schicksal und fixierte uns über Jamies Schulter hinweg mit seinen runden Augen, von seiner Decke wie von einer Kapuze geschützt. Ich schnitt ihm eine Grimasse, und er brach in ein breites, zahnloses Grinsen aus.
    »Roger wollte etwas sagen, aber ich habe ihm geraten, den Mund zu halten.« Brianna winkte Jemmy zu und fixierte Rogers Rücken mit dem typischen Blick der Ehefrau. »Ich habe gewusst, dass Pa keine Szene machen würde, wenn wir bis kurz vor der Hochzeit warten.«
    Dies war eine sehr treffende Einschätzung des Verhaltens ihres Vaters. Sie ähnelte Jamie in viel mehr Dingen als nur den augenfälligen Merkmalen wie Aussehen, Haar- und Hautfarbe; sie besaß seine Menschenkenntnis und sein Sprachtalent. Dennoch regte sich ein Gedanke in meinem Hinterkopf, irgendetwas, das mit Roger und Religion zu tun hatte...
    Wir hatten uns den Männern so weit genähert, dass wir ihre Unterhaltung hören konnten.

    »...um Hillsborough«, sagte Jamie gerade, zu Roger hinübergebeugt, damit dieser ihn trotz des Windes hören konnte. »Wollte Informationen über die Aufrührer.«
    »Oh, aye?« Roger klang interessiert und argwöhnisch zugleich. »Das wird Duncan Innes neugierig machen. Er ist während der Unruhen in Hillsborough gewesen, hast du das gewusst?«
    »Nein.« Jamies Aufmerksamkeit war geweckt. »Ich habe in dieser Woche kaum ein Wort mit Duncan gewechselt. Vielleicht frage ich ihn nach der Hochzeit - falls er sie überlebt.« Duncan sollte am Abend Jocasta Cameron, Jamies Tante, heiraten und war so nervös, dass er dem Zusammenbruch nahe war.
    Roger drehte sich um und schützte Joan mit seinem Körper vor dem Wind, während er mit Brianna sprach.
    »Deine Tante hat Vater Donahue gesagt, dass er die Trauungen in ihrem Zelt vollziehen kann. Dann wird es nicht ganz so schlimm.«
    »Brrr!« Brianna zog zitternd den Kopf ein. »Gott sei Dank. Heute ist nicht der Tag für eine Hochzeit im Grünen.«
    Eine Kastanie überschüttete uns mit gelbem Laub, als wollte sie ihre Zustimmung ausdrücken. Roger sah ein wenig beklommen aus.
    »Das ist bestimmt nicht die Hochzeit, die du dir vorgestellt hast«, sagte er. »Als kleines Mädchen.«
    Brianna blickte zu Roger auf, und ein Lächeln überzog ganz langsam ihr Gesicht. »Das war die erste auch nicht«, sagte sie. »Aber ich fand sie schön.«
    Roger neigte aufgrund seiner dunklen Haut eigentlich nicht zum Erröten, und seine Ohren waren sowieso rot vor Kälte. Er öffnete den Mund, als wollte er antworten, dann begegnete er Jamies stechendem Blick, schloss ihn wieder und machte ein verlegenes, aber unleugbar zufriedenes Gesicht.
    »Mr. Fraser!«
    Ich drehte mich um, und sah einen der Soldaten hügelaufwärts auf uns zukommen, den Blick auf Jamie geheftet.
    »Korporal MacNair, stets zu Diensten, Sir«, sagte er schwer atmend, als er bei uns ankam. Er nickte abrupt mit dem Kopf. »Der Leutnant lässt Euch grüßen - ob Ihr wohl so freundlich wärt, ihn in seinem Zelt aufzusuchen?« Sein Blick fiel auf mich, und er verbeugte sich erneut, wenn auch weniger zackig. »Mrs. Fraser. Gott zum Gruße, Ma’am.«
    »Zu Diensten, Sir.« Jamie erwiderte die Verneigung des Korporals. »Ich bitte, mich bei dem Leutnant zu entschuldigen, doch ich habe Verpflichtungen, die meine Anwesenheit anderswo erfordern.« Er sprach höflich, doch der Korporal blickte scharf zu ihm auf. MacNair war jung, aber nicht unerfahren; der Ausdruck, der sein hageres, dunkles Gesicht überflog, zeigte, dass er verstand.
    »Der Leutnant bittet Mr. Farquard Campbell, Mr. Andrew MacNeill, Mr. Gerald Forbes, Mr. Duncan Innes und den Priester um ihre Anwesenheit sowie Euch.«

    Die Anspannung in Jamies Schultern ließ um einiges nach.
    »Ach wirklich«, sagte er trocken. Also wollte Hayes die einflussreichen Männer der Gegend konsultieren; Farquard Campbell und Andrew MacNeill waren Großgrundbesitzer und lokale Beamte; Gerald Forbes ein prominenter Anwalt aus Cross Creek. Und Duncan Innes war im Begriff, durch seine bevorstehende Heirat mit Jamies verwitweter Tante zum Besitzer der größten Plantage in der westlichen Hälfte der Kolonie zu werden. Jamie selbst war weder reich noch ein Vertreter der Krone, doch er war der Nutznießer einer großen - wenn auch

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