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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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zu einem der kleinen Rinnsale, die sich den Berg hinunterschlängelten. Ich kam zwar ganz gut ohne den Komfort von fließend warmem und kaltem Wasser und ohne Autos aus, dachte ich, doch es gab Zeiten, da hätte ich wirklich gern Dinge wie Gummihöschen mit elastischen Beinabschlüssen gehabt. Von Toilettenpapierrollen ganz zu schweigen.
    Ich fand eine gute Stelle am Rand des Bächleins, wo eine dicke Schicht totes Laub lag. Ich kniete mich hin, breitete eine Ecke meines Umhangs aus,
platzierte Jemmy auf Händen und Knien darauf und zog ihm die durchweichte Windel aus, ohne mir die Mühe zu machen, die Sicherheitsnadeln zu lösen.
    »Hiiih!«, sagte er und klang überrascht, als ihn die kalte Luft traf. Er verkrampfte seine kleinen, fetten Pobacken und kauerte auf dem Boden wie eine kleine, rosafarbene Kröte.
    »Ha«, sagte ich zu ihm. »Wenn du glaubst, kalter Wind am Hintern wäre schlimm, dann warte nur.« Ich ergriff eine Hand voll feuchter, gelbbrauner Blätter und säuberte ihn energisch. Da er ein sehr duldsames Kind war, zappelte und wand er sich zwar, doch er brüllte nicht, sondern gab nur schrille »Iiiih«-Laute von sich, als ich ihn säuberte.
    Ich drehte ihn um, hielt eine Hand prophylaktisch über die Gefahrenzone und ließ seinen Geschlechtsteilen eine ähnliche Behandlung angedeihen, was ein breites, zahnloses Grinsen auslöste.
    »Na, du bist ja wirklich ein Highlandmann, was?«, sagte ich und grinste zurück.
    »Und was meinst du nun wieder damit, Sassenach?« Ich blickte auf und stellte fest, dass Jamie jenseits des Bächleins mit verschränkten Armen an einem Baum lehnte und mich anlächelte. Die leuchtenden Farben seines formellen Tartans und seines weißen Leinenhemdes setzten sich auffallend von dem verblichenen Herbstlaub ab, doch Gesicht und Haare ließen ihn wie einen Waldbewohner aussehen, ganz in Bronze und Dunkelrot, und der Wind regte sich in seinem Haar, so dass die losen Spitzen genauso tanzten wie die scharlachroten Ahornblätter.
    »Na ja, Kälte und Feuchtigkeit können ihm offensichtlich nichts anhaben«, sagte ich, während ich meine Bemühungen abschloss und die letzte Hand voll beschmutzter Blätter zur Seite legte. »Ansonsten... na ja, ich habe bis jetzt noch nicht viel mit männlichen Säuglingen zu tun gehabt, aber ist das hier nicht sehr frühreif?«
    Jamies Mundwinkel verzog sich nach oben, als er den Anblick betrachtete, der unter meiner Hand zum Vorschein kam. Das winzige Anhängsel war steil aufgerichtet, so steif wie mein Daumen und ungefähr ebenso groß.
    »Ah, nein«, sagte er. »Ich habe schon viele Jungs im Naturzustand gesehen - zumindest Jennys drei. Das tun sie alle hin und wieder.« Er zuckte mit den Achseln, und das Lächeln wurde breiter. »Ob es aber nur bei schottischen Jungs so ist, das kann ich nicht sagen...«
    »Sogar ein Talent, das sich mit zunehmendem Alter noch verbessert«, sagte ich trocken. Ich warf die schmutzige Windel über den Bach, wo sie klatschend zu seinen Füßen landete. »Zieh die Nadeln heraus und wasch das aus, ja?«
    Er zog seine lange, gerade Nase leicht kraus, kniete sich aber widerspruchslos hin und ergriff das schmutzige Paket zögernd mit zwei Fingern.
    »Oh, das ist also aus deinem Unterrock geworden«, sagte er. Ich hatte die
große Tasche geöffnet, die ich um die Taille geschlungen trug, und ein sauberes, zusammengefaltetes Stoffrechteck hervorgezogen. Es war kein ungebleichtes Leinen wie die Windel, die er in der Hand hielt, sondern ein dicker, weicher, oft gewaschener Wollflanell, der mit Johannisbeersaft rot gefärbt war.
    Ich zuckte mit den Schultern, überprüfte, ob bei Jemmy erneute Explosionen drohten, und legte ihn auf die frische Windel.
    »Angesichts von drei Wickelkindern und dem feuchten Wetter, bei dem nichts anständig trocknen kann, hatten wir ziemlichen Mangel an sauberen Tüchern.« Die Büsche am Rand der Lichtung, auf der wir unser Familienlager aufgeschlagen hatten, waren sämtlich mit wehender Wäsche verziert, die dank des ungünstigen Wetters zum Großteil immer noch feucht war.
    »Hier.« Jamie reckte sich über den steinigen Bach und reichte mir die Nadeln, die er aus der alten Windel gezogen hatte. Ich nahm sie entgegen und achtete sorgsam darauf, sie nicht in den Bach fallen zu lassen. Meine Finger waren steif und kalt, doch die Nadeln waren kostbar; Brianna hatte sie aus erhitztem Draht gefertigt, und Roger hatte die Schutzverschlüsse nach ihren Zeichnungen aus Holz geschnitzt. Richtige

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