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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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eine Wurst in der Pfanne hinein zu rollen. Jamie konnte es im Stehen, aber er hatte ja auch schließlich Übung.
    Seine - mit Absicht sehr übertriebenen - Bemühungen wurden durch Briannas Kichern belohnt, was wiederum eine beruhigende Wirkung auf das Baby zu haben schien. Als Roger die letzten Korrekturen an seinen Falten vorgenommen hatte, waren Mutter und Kind rot angelaufen, aber zufrieden.
    Roger machte eine ausladende Verbeugung vor ihnen, und Brianna belohnte ihn mit einhändigem Applaus, indem sie mit der Hand auf ihr Bein schlug.
    »Toll«, sagte sie und betrachtete ihn anerkennend von Kopf bis Fuß. »Siehst du deinen Papi? Sieht er nicht toll aus?« Sie drehte Jemmy um, der die Vision männlicher Glorie vor seinen Augen mit offenem Mund anstarrte und langsam in ein breites Grinsen ausbrach, wobei ihm ein Speichelfaden von der Unterlippe kleckerte.
    Roger war immer noch hungrig, wund und müde, aber es kam ihm nicht mehr so wichtig vor. Er grinste und streckte die Arme nach dem Baby aus.
    »Musst du dich umziehen? Wenn er satt und trocken ist, nehme ich ihn mit zum Haus - dann kannst du dich ein bisschen zurechtmachen.«
    »Du meinst wohl, ich habe es nötig, was?« Brianna blickte tadelnd auf ihn herab. Ihre Frisur hatte sich in wirre Strähnen aufgelöst, ihr Kleid sah aus, als hätte sie wochenlang darin geschlafen, und über die Oberseite der einen Brust zog sich ein dunkler Marmeladenstreifen.
    »Du siehst toll aus«, sagte er. Dann bückte er sich und schwang Jemmy geschickt empor. »Psst, a bailach . Du hast genug von Mami gehabt, und sie hat vorerst definitiv genug von dir. Komm mit mir.«
    »Vergiss dein Bodhran nicht!«, rief Brianna ihm nach, als er sich zur Tür in Bewegung setzte. Er blickte überrascht zu ihr zurück.
    »Was?«
    »Pa möchte gern, dass du singst. Warte, er hat mir eine Liste gegeben.«
    »Eine Liste? Was denn für eine Liste ?« So weit Roger wusste, gab Jamie Fraser nicht das Geringste um Musik. Er gestand es sich zwar nur selten ein, aber eigentlich ärgerte es ihn sogar - dass sein größtes Talent eines war, das für Fraser keine Bedeutung hatte.
    »Lieder natürlich.« Sie runzelte die Stirn und rief sich die Liste ins Gedächtnis. »Er möchte, dass du Ho Ro ! singst und Birniebouzle und The Great Silkie - er sagt, du kannst zwischendurch auch andere Lieder singen, aber die möchte er auf jeden Fall - und dann sollst du mit der Kriegstreiberei loslegen. Natürlich hat er es nicht so ausgedrückt, aber du weißt ja, was ich meine - Killiecrankie, Haughs of Cromdale und The Sherrifsmuir Fight . Aber nur die alten Sachen; er sagt, keine Lieder vom Fünfundvierziger Aufstand, außer Johnny Cope - das will er auf jeden Fall, aber erst gegen Ende. Und -«
    Roger starrte sie an und zog Jemmys Fuß aus den Falten seines Plaids.
    »Ich hätte nie gedacht, dass dein Vater auch nur den Namen eines einzigen Liedes kennt, geschweige denn, dass er bestimmte Vorlieben hat.«
    Brianna war aufgestanden und hatte nach der langen Holzspange gegriffen, die ihr Haar zusammenhielt. Sie zog sie heraus und ließ sich die dicke, glänzend rote Kaskade über Gesicht und Schultern fallen. Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die rotbraune Masse und schob es kopfschüttelnd zurück.
    »Hat er auch nicht. Vorlieben, meine ich. Pa ist vollkommen unmusikalisch. Mama sagt, er hat ein gutes Rhythmusgefühl, aber er kann keine Noten unterscheiden.«
    »Das dachte ich auch. Aber warum -«
    »Es mag ja sein, dass er keine Musik hört, Roger, aber er hört zu .« Sie sah ihn an, während sie den Kamm durch ihr verworrenes Haar zog. »Und er ist ein guter Beobachter. Er weiß, wie sich die Leute verhalten - und was sie fühlen -, wenn du diese Lieder singst.«
    »Ach ja?«, murmelte Roger. Er spürte einen seltsamen Funken der Zufriedenheit
bei dem Gedanken, dass Fraser die Wirkung seiner Musik tatsächlich bemerkt hatte, auch wenn er sie selbst nicht zu schätzen wusste. »Dann - dann möchte er also, dass ich sie ein bisschen aufwärme, ja? Sie in Stimmung bringe, bevor er selbst loslegt?«
    »Genau.« Sie nickte, während sie die Schnüre ihres Leibchens öffnete. Aus der Beengung erlöst, hingen ihre Brüste plötzlich frei, rund und lose unter der dünnen Musselinbluse.
    Roger verlagerte sein Gewicht und zupfte sich das Plaid zurecht. Sie bemerkte seine kleine Bewegung und sah ihn an. Langsam hob sie die Hände, umfasste ihre Brüste und hob sie an, ihre Augen auf die seinen gerichtet und ein

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