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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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ihren Augen auf, dann hatte sie sich wieder im Griff. »Es gibt viele Einzelheiten, an die ich mich nur verschwommen erinnere, aber was das betrifft, bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich habe niemals mit diesem Kerl geschlafen. Ich habe ja gesehen, wie er Kristen behandelt hat.«
    »Sicher?«
    »Sie war es, die diesen widerlichen Schweinehund mochte. Nicht ich. Sie ist diejenige, die die Verletzungen durch ihn verheimlicht und seine Wutanfälle entschuldigt hat.«
    »Wieso sollte sie Ihnen eine Affäre anhängen wollen?«
    Eva zögerte, ihre Hände zitterten nur ein kleines bisschen. »In zwei Dingen ist Kristen richtig gut. Sie nutzt Leute aus, und sie lügt.«
    King kam durch die Tür hinter der Bar. »Eva. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Bin gleich da. Ich schau mal nach Ihrer Bestellung, Detective.«
    »Okay.«
    Garrison trank einen Schluck Bier und beobachtete, wie Eva hinausging. Er stellte fest, dass ihm ihr Hüftschwung gefiel.
    Das Herz hämmerte in Evas Brust, als sie durch die Tür ging. Im Schutz der Küche ließ sie die Schultern sinken. Mist. Polizisten machten sie ganz allgemein nervös, doch dieser Detective schaffte es, sie noch mehr durcheinander zu bringen als alle anderen. »Was ist los, Chef?«
    King blickte vom Herd auf. »Nichts. Du hast nur ausgesehen, als könntest du eine Pause gebrauchen.«
    Eva rieb sich den Nacken. »Du hast uns gesehen?«
    »King sieht alles.«
    Sie lächelte. »Danke.«
    King runzelte die Stirn. »Soll ich ihn rauswerfen?«
    »Das ist ein Cop.«
    King wendete einen Burger auf dem Grill und ließ dann einen Korb mit Pommes frites ins heiße Öl gleiten. »Ich bin kein so großer Freund der Polizei. Mir würde es sogar Spaß machen, ihn hinauszuwerfen.«
    »Ich werde schon mit ihm fertig. Aber danke.«
    »Keine Ursache, Süße.«
    »Wo ist Bobby?«
    »Gerade raufgerannt, um sich einen Stift zu holen. Diese Stifte, die du ihm gekauft hast, haben ihn stundenlang beschäftigt.«
    »Er ist sehr intelligent. Mit ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit könnte er es schaffen, irgendwann zu den Klassenbesten zu gehören.«
    »Ja«, meinte King. »Er ist ein guter Junge.«
    Eva bemerkte den vollen Mülleimer und ergriff die Gelegenheit beim Schopf, nicht gleich hinter die Bar zurückkehren zu müssen. »Wenn ich schon hier bin, kann ich eben den Müll rausbringen.«
    »Danke, Eva. Dazu habe ich nie Lust.«
    Eva hob den Plastiksack an und stöhnte leicht, während sie mit dem Gewicht kämpfte. »Sind da Steine drin?«
    King lachte und wendete wieder den Burger. »Genau, Wackersteine.«
    Eva zog den Sack ganz aus dem Eimer, band ihn zu und schleppte ihn durch die Hintertür zu der verbeulten grünen Mülltonne. Sie hasste die Gasse, besonders nachts, doch sie drückte sich nie vor dieser Aufgabe, weil sie sich nicht von Angst beherrschen lassen wollte.
    Halb zerrte, halb trug sie den Beutel. Trotz der kühlen Luft und des muffigen Geruchs war es schön, einen Moment draußen und fern der überfüllten Bar zu sein. Sie öffnete den Container und warf den Müllsack hinein. Ohne besondere Eile ging sie langsam durch die Gasse zurück und nahm sich Zeit, den Sternenhimmel anzuschauen.
    Sie war beinahe an der Hintertür angelangt, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkte. Angespannt blieb sie stehen. Sie dachte an Lisa und Sara. Erstochen. Verstümmelt. Gott, wieso nur war sie allein hier herausgekommen?
    »Wer ist da?«, fragte sie laut. Ein Scharren war die Antwort. Etwas schabte am Rand der Gasse entlang. »Hoffentlich bist du das, kleines Kätzchen, und nicht eine dicke, fette Ratte. Hallo, Kätzchen?«
    Eva sah nach der Schüssel, die Bobby dem Tier hingestellt hatte. Sie war leer. »Kätzchen?«
    Ein leises Miauen hinter der Mülltonne entlockte Eva ein erleichtertes Lächeln. »Ich hole dir noch ein bisschen Trockenfutter.«
    Als sie die Schale aufhob und sich umdrehte, trat gerade Bruce Radford aus dem Schatten. Der Kerl wirkte zweimal so groß wie neulich.
    Eva begann zurückzuweichen und hob zum Zeichen der Kapitulation die Hände. »Ich will keine Schwierigkeiten. Ich habe nur meine Arbeit gemacht, Mr Radford.«
    Er ballte die riesigen Fäuste. »Du hättest dich um deinen eigenen Kram kümmern sollen. Du und meine verdammte Exfrau, ihr könnt es einfach nicht lassen.«
    »Hey, das war nur geschäftlich, nichts Persönliches. Mir tut das mit Ihrer Ehe leid.« Eva umklammerte das Katzenschälchen und überlegte, ob sie ihn damit treffen könnte, wenn sie richtig

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