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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Kehle, die immer noch von Radfords Fingern brannte. Ihr Herz hämmerte, als lange verdrängte Ängste in ihr aufstiegen.
    Sie zog den Reißverschluss hoch und schloss ihre Hose, wobei ihre Hände so stark zitterten, dass sie ein paar Anläufe brauchte, bevor der Knopf zu war. Garrison hatte sie gerettet.
    »Lassen Sie mich los«, verlangte Radford.
    »Schnauze.« Garrisons kräftige Muskeln wölbten sich unter dem Stoff seiner Hose. »Eva, sind Sie in Ordnung?«
    »Ja. Ja, mir geht’s gut.«
    »Hat er Sie verletzt?« Die Besorgnis, die in seiner Stimme lag, verblüffte sie.
    »Nein. Nichts Bleibendes.«
    »Ich habe ihr nichts getan«, behauptete Radford. »Ich wollte ihr nur Angst einjagen.«
    Eva zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. »Er hätte mich umgebracht.«
    Radford versuchte, den Kopf zu drehen, um sie anzusehen. »Sie lügt.«
    Garrison drückte ihn wieder gegen die Wand. »Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, halten Sie jetzt die Klappe.« Er wandte den Blick nicht von Radford. »Wer ist der Kerl?«
    »Ich habe ihm vor ein paar Tagen eine Vorladung überbracht. Seine Frau lässt sich von ihm scheiden. Ich habe am Abend des Brandes vor seinem Haus auf ihn gewartet.«
    »Ist das wahr, Radford? Sie hat Ihnen etwas überbracht?«, fragte Garrison.
    »Allerdings. Montagabend. Die Schlampe hat so getan, als würde sie mir Blumen liefern. Scheiße. Leute wie diese Schlampe haben meine Frau von mir weggetrieben«, schimpfte der Mann.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    Radford grinste. »Ein Freund bei der Zulassungsstelle hat dein Nummernschild gecheckt.«
    Garrison zog die Augenbrauen zusammen. »Ich werde den Namen dieses Freundes brauchen.«
    »Ich rufe die Notrufnummer an«, sagte Eva. Die Furcht hatte sich verflüchtigt und einen Adrenalinpegel zurückgelassen, der sie aufgekratzt machte und nach Aktivität dürsten ließ.
    »Das hat King schon getan«, sagte Garrison.
    In dem Moment platzte King durch die Hintertür, ein Fleischermesser in der Hand. »Die Polizei ist unterwegs.«
    Eva musste lächeln, als sie ihren Ritter sah. »Schon okay, King. Messer werden nicht gebraucht.«
    Kings Augen verengten sich. »Warum nicht? Ich hätte nichts dagegen, den Typ in Stücke zu schneiden.«
    Garrison hielt den Blick auf Radford geheftet. »Danke für das Angebot, aber halten Sie sich im Moment noch zurück.«
    Garrison blieb breitbeinig stehen, und Eva bemerkte sein Pistolenhalfter. Sekunden später tauchten die Scheinwerfer zweier Autos in der Mündung der Gasse auf. Zwei uniformierte Beamte rannten mit gezogenen Waffen durch die Einfahrt. Als sie sahen, dass Garrison Radford im Schwitzkasten hatte, steckte der eine die Waffe ein, während der andere seine Pistole weiter auf den Mann gerichtet hielt.
    Garrison gab den Polizisten einen kurzen Überblick, was geschehen war, und hielt sich neben Eva, während sie ihre Geschichte erzählte. Nachdem sie die Aussage unterschrieben hatte, schoben die Beamten Radford in den Fond eines Streifenwagens und brachten ihn fort.
    Eva stand schweigend und benommen da, während die Lichter des Polizeiwagens schwächer wurden und schließlich verschwanden. »Das wär’s dann also.«
    Sie machte einen Schritt nach vorn und schwankte. Ihre mitgenommenen Nerven straften ihre unbekümmerte Haltung Lügen. Sie stolperte und musste stehen bleiben, um sich zu fangen, ehe sie weitergehen konnte.
    »Sie sind nicht okay«, sagte Garrison.
    »Mir geht’s gut. Nur ein bisschen zittrig.«
    Er umfasste ihren Ellbogen mit seiner kräftigen Hand. »Dann bringen wir Sie mal wieder hinein.«
    Eva reichte Garrison kaum bis zu den Schultern, und sie vermutete, dass er doppelt so viel wog wie sie. So nah bei ihm sah sie, dass an seinem Körper kein Gramm Fett war. Alles Muskeln. Kraft. Normalerweise hielt sie sich von Männern wie ihm fern. Zu riskant. Gefährlich. Er hätte sie mit weniger Anstrengung überwältigen können, als Radford benötigt hatte, doch er strahlte eine Gelassenheit und Ruhe aus, die Balsam waren für ihre Nerven. Er roch nach urtümlicher Männlichkeit und ganz leicht nach Aftershave. »Danke.«
    Zum ersten Mal, seit er auf die Gasse gestürmt war, sah er sie an. Besorgnis milderte den Zorn ab, der in seinem Blick lag. »Ihr Hals ist ganz rot. Sie sollten zu einem Arzt gehen.«
    »Ich habe schon Schlimmeres überstanden. Das ist gar nichts.«
    »Aber das heißt nicht, dass Sie nicht zum Arzt müssen.«
    »Mir geht’s gut.« Eva war nicht krankenversichert und

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