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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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beiden.«
    »Wie schade.«
    Malcolm blätterte weiter durch die Seiten. Ihm fiel nichts auf, bis er plötzlich innehielt und eine Seite zurückblätterte. Er beugte sich vor und zog die Augenbrauen zusammen. »Das ist ein Foto vom Gericht, gleich nach dem Urteil.«
    Er hatte das Bild gefunden, das Garrison ins Auge gestochen hatte. Auf dem Foto stand Darius Cross vor dem Gerichtsgebäude, während ein Dutzend Mikrofone auf ihn gerichtet waren. Er lächelte grimmig, und seine Augen funkelten boshaft.
    Die Frau, die hinter ihm stand, starrte ihn mit einem durchdringenden Blick an, der Zorn signalisierte.
    »Die Frau im Hintergrund. Sie ist nicht älter als zwanzig. Und sie sieht aus wie Angie Carlson.«
    Garrison nickte. »Das ist mir auch aufgefallen, also habe ich nachgeforscht. Wie es aussieht, hat Eva Rayburn eine ältere Halbschwester namens Angelina. Als ihre Mutter starb, war Eva fünfzehn und kam in eine Pflegefamilie. Angelina blieb bei ihrem Vater.«
    Malcolm stieß einen Pfiff aus und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Nun, wenn das nicht eine sehr kleine Welt ist.«
    »Nicht wahr?«
    »Hat Eva Rayburn erwähnt, dass sie eine Schwester hat?«
    »Ich habe nicht direkt nach Geschwistern gefragt, aber es ist die Art von Dingen, die eigentlich zur Sprache hätten kommen müssen.«
    »Sie hat ein Talent, wichtige Details auszulassen.«
    »Oder vielleicht hat sie ihre Schwester geschützt.«
    »Glaubst du, Angie weiß, dass Eva wieder in Alexandria ist?«
    »Keine Ahnung. Aber ich würde es gern herausfinden.«
    »Alle Spuren führen zu Eva. Sie ist vor sechs Monaten wieder in die Stadt gezogen, und plötzlich gibt es Opfer.«
    »Wir sollten uns mal mit Angie Carlson unterhalten und schauen, was sie über Eva weiß.«
    Malcolm stand auf. »Lass mich die Befragung durchführen. Ms Carlson hat mich beim Kreuzverhör im Dixon-Prozess an der Nase herumgeführt, und nichts würde mir mehr Spaß machen, als in ihrem Beisein eine solche Bombe platzen zu lassen.«
    »Sie hat nur ihre Arbeit gemacht. Bei der Verteidigung ihres Mandanten hat sie kein Gesetz gebrochen.«
    »Legal bedeutet nicht immer auch moralisch einwandfei. Was mich angeht, ist sie der letzte Dreck. Mein Hauptanliegen ist es, etwas über unseren Fall in Erfahrung zu bringen, und wenn ich Ms Carlson dabei gleichzeitig auf die Füße treten kann, um so besser.«
    Angie betrat die Kanzlei, und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte sie sich gut. Glücklich. Seltsam zufrieden. Das Lächeln hatte sie Jim zu verdanken. Sie hatten die letzte Nacht miteinander verbracht, und es war einfach wundervoll gewesen.
    Unvermittelt lächelte sie der Empfangsdame zu.
    »Sagen Sie bloß, das Ende der Welt steht bevor.« Iris schaute über ihre Brille.
    »Was?«
    »Sie lächeln.«
    »Warum auch nicht? Es ist ein schöner Tag.« Einen Menschen, mit dem sie etwas Tieferes verband, hatte es für Angie schon lange nicht mehr gegeben.
    »Nun, kommen Sie von Wolke Sieben herunter«, meinte Iris spöttisch.
    »Wieso?«
    »Im Konferenzraum warten zwei Polizisten.«
    Angie hielt an ihrem neu gefundenen Glück fest. »Haben sie gesagt, was sie wollen?«
    »Sie wissen doch, wie Polizisten sind. Die legen nie ihre Karten auf den Tisch.«
    »Das stimmt allerdings. Wer ist es denn?«
    »Garrison und Kier.«
    »Na toll.«
    Angie straffte die Schultern und ging über den mit Teppich ausgelegten Flur. Sie traf Garrison und Kier am Kopfende des Konferenztisches sitzend an. Sie wirkten entspannt, ganz so, als wäre es ihr eigenes Büro. »Meine Herren, was verschafft mir das Vergnügen? Haben Sie Fragen wegen Danvers?«
    Garrison erhob sich. Kier ließ sich mit dem Aufstehen Zeit. Er wirkte verdrießlich, aber das war immer so. Bei dem Prozess vor ein paar Monaten hatte sie ihn mächtig sauer gemacht. Und vermutlich hatte ihr Versuch, Danvers herzuzitieren, nicht viel daran geändert. Sei’s drum. »Ms Carlson, es gibt da etwas anderes, über das wir mit Ihnen sprechen möchten.«
    »Gerne.« Blödmann. Sie schloss die Tür des Konferenzraums und nahm am anderen Ende des Tisches Platz.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück, auf ein Wortgefecht gefasst. »Legen Sie los.«
    Beide setzten sich wieder. Kier zog eine Akte heraus, schlug sie auf und schaute hinein, als hätte er alle Zeit der Welt. »Was können Sie uns über Ihre Schwester erzählen?«
    Ein Schlag in die Magengrube hätte Angie nicht mehr aus der Fassung bringen können. »Wieso fragen Sie

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