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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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sie?«
    »Ja, sie waren mit Eva am Price. Sie haben gegen sie ausgesagt.«
    »Haben Sie sie gehasst?«
    Hysterisches Gelächter stieg in Angie auf. »Hass ist ein starkes Wort.« Sie beugte sich vor und verschränkte die Finger. »Haben Sie Evas Akte genau gelesen? Haben Sie die Beweise für die Vergewaltigung gesehen? Haben Sie gelesen, dass Josiah Cross, bevor er meiner Schwester den Stern einbrannte, sie nicht nur vergewaltigte, sondern auch in die Brust biss und sie so heftig ohrfeigte, dass ihr Trommelfell platzte?«
    Kier machte ein grimmiges Gesicht, und Garrison versteifte sich. Sie hatten es also gelesen. Es verschaffte Angie eine gewisse Genugtuung, dass ihnen die Sache zusetzte.
    »Rache ist ein hervorragendes Mordmotiv«, meinte Kier.
    »Wieso sollten Eva oder ich in Betracht ziehen, Lisa und Sara zu töten?«
    »Sie haben gegen Eva ausgesagt. Sie haben behauptet, gesehen zu haben, wie Ihre Schwester Josiah tötete.«
    Angie starrte die beiden an, nicht willens, etwas darauf zu erwidern.
    »Glauben Sie, dass Eva Josiah getötet hat?«, fragte Garrison.
    »Nach dem, was er ihr angetan hatte, hätte Eva auf alle Fälle guten Grund gehabt, ihn umzubringen«, half Malcolm ihr auf die Sprünge.
    Angie hob das Kinn. »Ich glaube nicht, dass sie es getan hat.«
    »Wieso?«, wollte Garrison wissen. »Hat sie Ihnen gesagt, sie hätte es nicht getan?«
    »Sie sagte, sie könne sich nicht erinnern, was nach ihrer Ohnmacht passiert ist.«
    »Sie hat sich des Totschlags schuldig bekannt«, konterte Kier.
    »Unter dem Druck von Darius Cross, der auf Vergeltung aus war. Er wollte seinen Sohn als Opfer hinstellen und setzte Himmel und Hölle in Bewegung, um genau das zu erreichen. Sein politischer Einfluss war gewaltig, und er nutzte ihn, um Eva zu schaden.«
    »Das hört sich so an, als hätten Sie den Fall eingehend studiert«, meinte Garrison.
    »Darauf können Sie Gift nehmen. Evas Verteidigung war eine Katastrophe.«
    »Warum, glauben Sie, ist sie zurückgekommen?«, fragte Garrison.
    Angie zuckte die Schultern. »Offensichtlich kenne ich meine Schwester nicht besonders gut, sonst hätte sie mich inzwischen angerufen. Diese Frage werden Sie ihr schon selbst stellen müssen.« Sie griff nach ihrer Handtasche. »Oder besser noch, Detective, ich frage sie direkt.«
    Evas Muskeln waren von Radfords Misshandlungen noch steif und schmerzten. Er hatte ihr nur einen oder zwei Hiebe verpasst, bevor Garrison ihn gestoppt hatte, aber dort, wo er sie getroffen hatte, hatte sie dicke blaue Flecken. Sie hoffte nur, ordentlich Schaden angerichtet zu haben, als sie ihm das Knie in den Schritt gerammt hatte.
    Weder in der Nacht zu Sonntag noch letzte Nacht hatte sie gut geschlafen. Der Überfall hatte sie erschüttert, und es war ihr schwergefallen, zur Ruhe zu kommen. Erst gegen zwei Uhr morgens war sie eingedöst.
    Sie gähnte und erneuerte die Papierservietten in den Behältern auf den Tischen. Sie füllte alle Salz- und Pfefferstreuer nach und hatte gerade den Boden gewischt, als sie hörte, wie die Eingangstür zum Pub aufging. Sie fuhr zusammen. Es ärgerte sie, dass sie die Tür nicht wieder abgeschlossen hatte, nachdem sie die Tomatenlieferung entgegengenommen hatte. Sie hätte den Lieferanten zur Hintertür schicken sollen, aber er hatte es eilig gehabt. Mist.
    »Tut mir leid, wir haben bis elf geschlossen.«
    »Hallo, Eva.«
    Die vertraute Stimme ihrer Schwester jagte einen Stromstoß durch ihren Körper. Sie holte tief Luft und drehte sich langsam um. In der Tür stand tatsächlich Angie. Von der Straße her fiel das Morgenlicht herein, und ihre große, schlanke Silhouette hob sich dagegen ab. Sie trug ein elegantes Kostüm, eine weiße Seidenbluse und hochhackige Schuhe. Wie immer sah sie perfekt gestylt aus. Zu Evas Unbehagen richtig damenhaft.
    Eva trocknete sich die Hände an ihrer Jeans ab und ging auf ihre Schwester zu. »Angie.«
    Angie trat vor, ihr Gesichtsausdruck unergründlich. »Ich bin überrascht, dass du dich an mich erinnerst.«
    Die Spitze saß. »Natürlich erinnere ich mich.«
    Angie blickte sich im Raum um, als wollte sie jedes Detail in sich aufnehmen. »Du kannst mir viel erzählen. Ich habe gehört, du bist schon eine ganze Weile wieder in der Stadt.«
    »Sechs Monate.«
    Angie nickte und klopfte sich mit ihrer dünnen Handtasche gegen den Oberschenkel. »Du hättest mich anrufen können.«
    Sie hätte es tun können. Doch sie konnte sich nicht überwinden zu sagen, dass sie sich unwürdig gefühlt

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