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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Filtertüten. »Sieht so aus, als wären wir im Geschäft.«
    Garrison zog das Jackett aus und hängte es über einen Chromstuhl am Esstisch. »Kaffee ist eine Spezialität von mir.«
    »Prima.« Eva ging zum Kühlschrank. »Es ist Aufschnitt da. Möchten Sie ein Sandwich?«
    »Klingt gut.«
    Beide waren schweigend beschäftigt und saßen bald darauf am Tisch. Eine Weile aßen sie, ohne ein Wort zu sagen, denn ihnen war klar, dass man Gelegenheiten zum Auftanken nutzen musste.
    »Sie hatten recht, was Lisas Tagebuch anging. Es war ein einfacher Code, und wir haben ihn schnell geknackt.« Langsam und bedächtig legte Garrison sein Sandwich auf den Teller zurück. »Sie schreibt, dass sie letztes Jahr Darius Cross kennengelernt hat.«
    »Wirklich?«
    »Da steht, dass sie ein Paar waren.«
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Zuerst hat er sie nicht erkannt. Als er schließlich Bescheid wusste, fühlte er sich betrogen und wurde wütend. Sie hat ihm das Geheimnis anvertraut.«
    »Sie meinen Kristens Baby?«
    »Das glaube ich nicht. Ich würde wetten, wenn er von dem Baby erfahren hätte, hätte er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um es zu finden.«
    »Er hielt sehr viel von verwandtschaftlichen Beziehungen. Blut ist dicker als Wasser. Das hat Josiah öfters gesagt.« Eva knabberte an der Brotkruste. »Wenn es nicht das Baby war, um welches Geheimnis ging es dann?«
    »Ich weiß es nicht.« Garrison stieß einen Seufzer aus. »Ich habe eine Brandermittlerin die Fotos von dem Verbindungswohnheim anschauen lassen. Sie glaubt, dass das Feuer nicht am Kamin, sondern an der Hintertür ausgebrochen ist.«
    »Ich weiß nicht, wie das Feuer ausgebrochen ist. Ich erinnere mich nur an die Flammen.« Eva schloss die Augen, um den Nebel in ihrem Geist aufzulösen und sich zu erinnern. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft ich versucht habe, diese Augenblicke noch einmal zu durchleben. Aber da ist immer nur Leere. Haben Sie mit Kristen darüber gesprochen?«
    »Auf ihrem Handy schaltet sich direkt die Mailbox ein. Sie ist in New York.«
    »Ja, wegen der Hochzeit.«
    Garrison ließ die Sache auf sich beruhen. »Wie war die Beziehung zwischen Micah und Josiah?«
    »Ich bin mal zufällig am Chemielabor vorbeigekommen und habe einen Streit gehört. Ich habe meinen Kopf hineingesteckt und gesehen, wie die zwei aufeinander losgingen. Micah meinte, er wünschte, Josiah wäre nie geboren worden.« Eva schüttelte den Kopf. »Als Josiah sich auf Micah stürzte, habe ich geschrien, und die beiden haben mich entdeckt. Sie waren furchtbar wütend und sagten, ich solle verschwinden.«
    »Wann war das?«
    »Zwei Wochen vor Ende des Semesters.«
    »Haben Sie Micah danach noch einmal gesehen?«
    »Ein paar Tage später fing er mich auf dem Campus ab. Er wollte sich entschuldigen. Es schien ihm wichtig zu sein, dass ich niemandem erzählte, was passiert war.«
    »Haben Sie es jemandem erzählt?«
    »Nein. Was hat Micah denn mit all dem zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Aber irgendwie kriege ich den Kerl nicht aus dem Kopf. Er ist nicht der, der er zu sein scheint.«
    »Das hätte der Wahlspruch der Familie Cross sein können.«
    »Was ist mit den Mitstudenten? Gab es irgendwelche Freundschaften oder Animositäten in Bezug auf Josiah?«
    »Ein paar von ihnen waren wegen seiner Beziehungen mit ihm befreundet, aber ich bezweifle, dass irgendjemand Josiah besonders mochte.«
    »Können Sie sich an Freunde von ihm erinnern?«
    Eva dachte nach. »Brad Morgan. Er war mit Josiah in der Football-Mannschaft. Mike Wells. Joe St. John. Das sind die Gesichter aus der Gruppe der Neugierigen, an die ich mich erinnere, als ich nach dem Brand hinten im Krankenwagen saß. Vielleicht waren noch mehr da, aber ich weiß es nicht mehr.«
    »Es würde sich sicher lohnen, mit ihnen zu sprechen.«
    »Warum stochern Sie darin herum?«
    »Die Morde stehen allesamt mit der Nacht des Wohnheimbrandes in Verbindung. Der Mörder hat den Stern aus einem ganz bestimmten Grund gewählt.«
    »Aber Kristen und ich laufen frei herum.«
    »Vielleicht ist Ihre Zeit noch nicht gekommen.«
    Kristen war noch am Leben. Lisa hatte von einem Geheimnis gesprochen. Theorien, die lange in Eva gegärt hatten, verlangten Gehör. »Ich glaube langsam, Kristen hat mich reingelegt.«
    Garrison sah sie an. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Für sie war ich immer ein Mittel zum Zweck. Ich weiß inzwischen, dass sie nie wirklich meine Freundin war. Sie hat mich ausgenutzt, um ihre Noten

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