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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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darüber ärgern, dass er seinen Namen nicht mehr wusste. »Manchmal fällt es mir ein. Warten Sie ab.«
    »Nun, dann bleiben wir erst mal bei Ace. Also, was ist passiert? Wie ist das Feuer ausgebrochen?«
    »Ich saß gerade vor der Glotze. Wir haben alle Entertainment Tonight geguckt. Ich mag Mary Hart. Gucken Sie auch Entertainment Tonight ?«
    »Nein. Ich sehe nicht viel fern, außer in der Footballsaison.«
    »Ich finde ET super. Da sieht man, dass sogar berühmte Leute Probleme haben. Wenn ich solche Berater hätte wie die Stars, ging’s mir vielleicht auch noch besser.«
    »Wahrscheinlich können wir alle ab und zu ein bisschen Beratung gebrauchen.« Verdammt, es hatte eine Zeit gegeben, da waren seine Eltern zu ihm gekommen und hatten ihn wieder ins Lot gebracht. Nicht auszudenken, was aus Garrison geworden wäre, wenn er sie nicht gehabt hätte. »Ist das Feuer während oder nach der Sendung ausgebrochen?«
    »Zum Glück erst danach. Ich bin gerade aufgestanden und wollte aus der Küche Wasser holen, da hab ich im Vorgarten die Flamme gesehen.«
    »Eine Flamme?« Garrison machte sich eine Notiz.
    »Ja. Irgend so’n Typ hatte eine Flamme in der Hand.«
    »Einen Molotowcocktail?«
    »Kann sein. Ich hab noch nie einen gesehen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Der Kerl ist auf das Haus zugegangen und hat die Flasche mit dem Feuer gegen die Wand geschmissen. Als sie das Haus getroffen hat, ist sie irgendwie explodiert. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie ja die Augen überprüfen.«
    »Augen?«
    »Kameras. Sie sind überall. Sie nehmen alles auf.«
    Garrison ließ den Blick schweifen. »Es gibt hauptsächlich Wohnhäuser hier in der Gegend.«
    »An dem Haus an der Ecke ist ’ne Kamera. Der Typ hat Angst vor uns. Will in seiner Straße keine Obdachlosen haben. Mit der Kamera kann er uns beobachten.«
    »Welches Haus?«
    »Das weiße an der Ecke.«
    »Danke. Ich schau es mir an.« Garrison massierte sich den Nacken. »Fällt Ihnen irgendjemand ein, der das Wohnheim niederbrennen wollen würde?«
    »Ein paar.«
    »Zum Beispiel?«
    »Hier gibt’s immer einen, der auf jemand sauer ist. Letzte Woche hatte ich Streit wegen der Fernbedienung. Darryl wollte sie bei ET haben. Ich bin wütend geworden, und dann haben wir uns geprügelt.«
    »Ist Darryl heute Abend hier?« Garrison schrieb sich den Namen auf, bezweifelte aber, dass irgendetwas von alldem ihn weiterbringen würde.
    »Nee. Hab ihn seit einer Woche nicht gesehen.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Nee. Er kommt und geht. Er wohnt nicht immer hier, so wie ich.«
    »Okay.«
    Die Nasenflügel des jungen Mannes blähten sich. »Sie glauben mir das mit der Flamme nicht.«
    Garrison schüttelte langsam den Kopf und verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. »Ich glaube Ihnen, Mann. Ich glaube Ihnen.«
    Aces Augen verengten sich. »Sie müssen es mir nicht glauben. Gucken Sie bei den Augen nach. Die sehen alles.«
    »Das werde ich tun. Danke, Ace.«
    Ace wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab. »Wie heißen Sie noch mal? Ich hab’s vergessen.«
    »Garrison. Deacon Garrison.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Gut.« Garrison klopfte Ace auf die Schulter. »Wo schlafen Sie heute Nacht?«
    »Weiß nicht.«
    »Sobald ich mit allen geredet habe, sehe ich zu, dass ich irgendwo eine Schlafgelegenheit für Sie finde.«
    »Danke, Chef.«
    »Ace, haben Sie hier mal eine kleine, zierliche Frau gesehen? Dunkle Haare. Sieht aus wie ein junges Mädchen.«
    Ace zögerte und legte die Stirn in Falten wie ein Kind, das ein Geheimnis hat. »Könnten viele sein, glaub ich. Weiß nicht genau.«
    Er log. »Sie stand vor einer Stunde zwischen den Schaulustigen.«
    Ace spielte mit dem Kaugummipapier. »Tut mir leid.«
    Garrison beugte sich so weit vor, dass er die übliche Distanz unterschritt, achtete aber darauf, Ace nicht zu berühren. »Sie verschweigen mir doch nichts, Ace?«
    Ace blickte zu Boden. »Nein.«
    »Gut, ich will ihr nämlich keinen Ärger machen. Ich will nur mit ihr reden.«
    »Tut mir leid, Chef. Kann Ihnen da nicht helfen.«
    Ace schützte die Frau. Aber wieso? War er ein verhinderter Ritter so wie Garrison, oder hütete er ein dunkleres Geheimnis?
    Garrison hätte sich ohrfeigen können, weil er zugelassen hatte, dass die Frau sich aus dem Staub machte. Hoffentlich würde sein Zaudern nicht auf Kosten der Ermittlungen gehen.

3
    Montag, 3. April, 23:02 Uhr
    Eva hielt sich in den Schatten und beobachtete das Geschehen. Als sie sah, dass ihre Freunde den Brand

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