Das Flüstern der Nacht
züngelte an seinen Armen empor, und mit glühenden Siegeln schien der Speer zum Leben zu erwachen. Schließlich hörte der Dämon auf zu zappeln, und mit einem Ruck riss der alte Vielfraß den Speer heraus und ließ den mittlerweile verfestigten Horcling zu Boden sacken.
»An das Gefühl könnte ich mich gewöhnen«, brummte Rusco und spuckte auf den Kadaver.
Selia setzte sich als Nächste in Bewegung; sie entschied sich für einen Flammendämon, der gerade Gestalt annahm. Sie stach mehrere Male zu, als würde sie Butter stampfen, und die todbringende Magie entzündete sich in dem Horcling.
Coran machte es ähnlich wie sie und stieß mit dem Speer gegen einen anderen sich formenden Dämon, wie er versuchen würde, in den Sümpfen einen Frosch aufzuspießen; doch sein Bein knickte unter ihm weg, er verlor die Balance und verfehlte den Dämon völlig. Der Horcling gab ein gurgelndes Geräusch von sich, als er sich verfestigte, und rülpste Feuerspeichel.
»Dad!«, schrie Keven Sumpfig und rannte auf den Platz hinaus. Er schnappte sich einen der beiden Speere, die noch im Boden steckten, und schwang ihn wie eine Axt; der wuchtige Hieb trieb dem sich überschlagenden Horcling den Speichel in einer Fontäne aus dem Maul. Die Spucke hinterließ eine feurige Spur, doch Keven setzte hinterher und pfählte den Dämon genauso, wie sein Vater es vorgehabt hatte.
Mit harten Augen sah er zu dem Tätowierten Mann hin. »Ich kann meinen Dad doch nicht dem Dämon überlassen«, erklärte er. Er bleckte die Zähne, als wolle er den Tätowierten Mann zu einem Protest herausfordern. Sein Sohn Fil holte Coran ab und half ihm hinter die Siegel zurück.
Doch anstatt ihn zu tadeln, verbeugte sich der Tätowierte Mann vor Keven. »Gut gemacht! Bist ein braver Kerl!«
Jeph beeilte sich, nach einem beinahe verfestigten Flammendämon zu stechen, aber er war nicht schnell genug, und der Dämon spie Feuer nach ihm. Jeph stieß einen Schrei aus und hielt den Speer schräg vor seinen Körper als wolle er damit die Flammen abwehren.
Die Leute schrien vor Angst, doch die Siegel am Speerschaft fingen an zu flackern, und die Flamme verwandelte sich in eine kühle Brise. Jeph erholte sich schnell von seinem Schreck und rammte seinen Speer in den Horcling, als würde er eine Hacke durch eine lästige Wurzel treiben. Und als er den Speer aus dem qualmenden Horcling herauszog, stellte er sich auf seinen Rücken, wie er auf einen Heuhaufen trat, um die festsitzenden Zinken seines Rechens zu befreien.
Ein Winddämon nahm Gestalt an, und der Tätowierte Mann warf sein Gewand ab. Er packte den Dämon und schmetterte ihn gegen die Siegelsteine der Torfstecher-Sippe, wo er zuckend gegen das magische Netz prallte, ehe er benommen zu Boden fiel. »Meada Torfstecher!«, rief der Tätowierte Mann und zeigte auffordernd auf den hilflos daliegenden Horcling.
Ein Baumdämon schlug mit seinem astähnlichen Arm nach ihm, doch der Tätowierte Mann bekam sein Handgelenk zu fassen und nutzte die Kraft des Horclings dazu, ihn vor Jeorje Sumpfig zu schleudern, der seinen Speer hineinrammte, als stampfe er mit seinem Gehstock auf. Magie durchströmte den Alten, und in seine Augen trat ein fanatischer Glanz.
Fürsorger Harral und Brine der Breite führten Meada zu ihrer Beute; sie hielten sich mit ihren Speeren bereit, für den Fall, dass
der Dämon sich erholte, ehe sie ihm den Garaus machen konnte. Doch sie hätten sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sie legte ihr ganzes Körpergewicht in den Stich, als wolle sie mit einem Stemmeisen ein Bierfass aufbrechen.
Ein weiterer Dämon bildete sich; Brine und Harral töteten ihn gemeinsam.
Nun hatten alle Horclinge Gestalt angenommen. Auf dem Platz waren ziemlich viele aufgetaucht, doch über die Hälfte der Kreaturen war tot, und die Siegelsteine, mit denen die Leute sich schützten, verhinderten, dass weitere folgten.
Ein Flammendämon stürzte sich auf Renna, und vor Schreck schrie sie auf; aber sie saß immer noch auf Schattentänzer, der sich aufbäumte und die Bestie mit seinen Hufen zermalmte.
»Dicht zusammenrücken!«, befahl der Tätowierte Mann den Sprechern. »Speere nach vorn richten!« Sie gehorchten und trieben zwei Winddämonen in die Enge und töteten sie gemeinschaftlich. Ruhig führte der Tätowierte Mann sie über den Platz, erteilte Anweisungen, wie man die Dämonen am besten erlegen konnte, und hielt sich bereit, um notfalls zu helfen.
Aber er brauchte nicht wieder einzuspringen, und mit den
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