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Das Flüstern der Stille

Das Flüstern der Stille

Titel: Das Flüstern der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivonne Senn Heather Gudenkauf
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können.“
    „Wo ist Toni überhaupt hingefahren?“, frage ich die drei Agents.
    Sie alle zucken mit den Schultern und schauen einander an.
    „Ihr verrückter Mann ist irgendwo da draußen, und Sie haben sie allein losfahren lassen?“, frage ich ungläubig.
    Die Agents schauen sich genervt an. „Lassen Sie uns den Arzt suchen“, sagt Simon schließlich.
    Als wir am Empfangstresen vorbeigehen, ruft uns die Rezeptionistin. „Kann einer von Ihnen mit einer Fielda Gregory sprechen? Sie ist am Telefon und sehr besorgt um ihren Mann.“
    „Ich mach das“, sagt Fitzgerald, bevor ich das Telefon nehmen kann. Ich trete so nah an ihn heran wie möglich, hoffe, mitzubekommen, was mit Martin los ist. Fitzgerald hört einige Augenblicke zu, bevor er Fielda sagt, dass er sie in Kürze zurückrufen wird.
    „Jesus“, flucht Fitzgerald. „Was kommt jetzt noch?“
    Wir alle schauen ihn erwartungsvoll an. „Es scheint, dass Martin Gregory der Nächste aus unseren beiden Familien ist, der vermisst wird.“
    „Was soll das heißen? Jorgens hat ihn nach Hause gefahren. Martin hat ihm gesagt, dass er mit Fielda zusammen nach Iowa City fahren will, um Petra zu besuchen.“
    „Gregory ist aber nicht mitgekommen. Fielda ist mit ihrer Mutter und Mary Ellen McIntire nach Iowa City gefahren“, erklärt Fitzgerald.
    „Jenna McIntires Mutter?“, fragt Temperly.
    „Ja. Aber lassen Sie mich ausreden“, sagt Fitzgerald ungeduldig. „Petra muss operiert werden, und Mrs. Gregory will der Operation nicht zustimmen, bevor sie mit ihrem Mann gesprochen hat. Aber sie kann ihn nicht finden. Sie hat es zu Hause versucht, auf dem Polizeirevier, hier im Krankenhaus, bei Freunden, der Familie, überall, aber ohne Erfolg. Dann hat Mary Ellen McIntire gesagt, dass sie vielleicht weiß, wo er sein könnte.“
    Ich warte darauf, dass Fitzgerald fortfährt. Dann fällt der Groschen. „O Gott, er ist losgezogen, um Griff zu suchen“, flüstere ich.
    „Ja, genau das hat er getan. Mrs. McIntire sagt, sie habe sich kurz mit Martin unterhalten und er habe dabei eine Bemerkung gemacht, denjenigen zur Rechenschaft zu ziehen, der seiner Tochter das angetan hat“, berichtet Fitzgerald grimmig.
    „Soweit wir wissen, ist Griff Clark immer noch im Wald. Würde Martin da mitten in der Nacht hingehen?“, fragt Agent Simon und schaut mich fragend an.
    „Wenn ich Griff Clark so gut kenne, wie ich denke, dann ist er vermutlich schon abgehauen, und zwar für immer. Gleich nachdem er sich ein paar Drinks genehmigt hat.“ Ein schrecklicher Gedanke schießt mir durch den Kopf, und ich wende mich an die Rezeptionistin. „Können Sie mir sagen, wo Calli Clarks Arzt ist?“
    Einige Minuten später begrüßt uns Dr. Higby und stellt schnell klar, dass wir unter gar keinen Umständen mit den Clark-Kindern reden können.
    „Nein, nein“, sage ich. „Es geht um Toni Clark. Wissen Sie, wo sie hinwollte? Sie hat das Krankenhaus vor kurzer Zeit verlassen.“
    „Sie ist nach Hause gefahren. Sie wollte ein paar saubere Sachen für die Kinder holen. Wieso, gibt es ein Problem?“ Dr. Higby sieht ernsthaft besorgt aus.
    „Ich weiß es nicht.“ Während ich antworte, fängt mein Walkie-Talkie an zu knistern. Wir alle sind still und hören zu, als der Vermittler von einem Vorfall 12853 Timber Ridge Drive berichtet. Der am Haus stationierte Reservist hat mitgeteilt, dass er wütende Stimmen aus dem hinteren Garten der Clarks gehört hat und außerdem etwas, das ein Schuss gewesen sein könnte.

Ben
    Rose ist mit einem voll beladenen Tablett zurückgekommen. Pudding, Götterspeise, Suppe, Ginger Ale. Alles weiches Essen, sagt sie, damit mir das Kauen nicht wehtut. Darüber muss ich lächeln. Sie ist eine nette alte Dame. Sie lässt mich allein, damit ich essen kann; sie sagt, dass sie im Warteraum sitzt, falls wir sie brauchen, weil ich sicher keine fremde Frau bei uns im Zimmer haben will, die uns beobachtet. Sie hat recht. Ich möchte einfach nur hier im Bett liegen, mein weiches Essen verdrücken und fernsehen.
    Calli, du schläfst immer noch. Ich schaue immer wieder zu dir hinüber und wünsche, du würdest aufwachen. Denn auch wenn ich nicht will, dass Rose hier bei uns sitzt, fühle ich mich ziemlich einsam, und es kommt mir vor, als würde es eine Ewigkeit dauern, bis Mom wieder zurückkommt. Deine Krankenschwester war ein paarmal da, um nach dir zu sehen, deinen Puls zu messen, die Infusion zu überprüfen und deine Stirn zu fühlen.
    Ich versuche, nicht an

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