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Das Flüstern der Stille

Das Flüstern der Stille

Titel: Das Flüstern der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivonne Senn Heather Gudenkauf
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„Erzähl mir, was passiert ist, Griff. Sag es mir.“ Wo ist der Officer?, frage ich mich und suche in der Dunkelheit unauffällig nach ihm.
    „Ich habe es nicht getan.“ Seine Stimme ist voller Emotionen. „Ich weiß, dass es so aussieht, als sei ich es gewesen, aber ich war es nicht. Ich habe dem Mädchen nichts getan!“
    „Aber warum warst du da oben? Warum warst du mit Calli im Wald?“
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Ich war dumm. Ich habe sie mit in den Wald genommen. Wir haben uns verlaufen. Und dann war Calli weg, und Petra lag da, ganz blutig. Und Ben, Jesus, Ben. Er ist immer wieder auf mich losgegangen, und dann habe ich ihn geschlagen. Ich hab ihn geschlagen. Mein Gott, und ihre Unterwäsche …“
    Ich fühle mich, als hätte man mir in den Magen geboxt. Mein Mann hat Calli mit in den Wald genommen; er hat Ben und Petra, die arme kleine Petra, verletzt. Ich würge die bittere Galle herunter, die in mir aufsteigt.
    „O Gott, tut mir mein Kopf weh!“ Er presst seine Finger auf die Augen, und in dem Augenblick laufe ich los. Ich ducke mich hinter den Schuppen und renne auf den Wald zu. Ich erwarte, Schüsse zu hören, aber es kommen keine. Doch trotz der Schmerzen in seinem Kopf und seinen zitternden Händen ist Griff schneller als ich. Bevor ich die Sicherheit der Bäume erreiche, ist er da, schlingt seine Arme um mich, dass mir der Atem stockt. Ich versuche, ihn von mir wegzutreten, aber er hält mich fest. Gleichzeitig hören wir die Sirenen; für einen kurzen Augenblick halten wir wie erstarrt mitten in der Bewegung inne. Dann, bevor ich schreien oder mich losreißen kann, zerrt Griff mich in den Wald.

Deputy Sheriff Louis
    Ich schaue zu, wie Christine vom Parkplatz des Krankenhauses fährt, und überlege einen Moment, ihr nachzulaufen, zu ihr und Tanner ins Auto zu springen und mit nach Minnesota zu fahren. Es ist jedoch nur ein kurzer Gedanke, weil ich dann Toni sehe, die mit gesenktem Kopf erneut aus dem Krankenhaus läuft. Ich mache einen Schritt in ihre Richtung, aber dann bemerke ich, dass Fitzgerald und die anderen beiden Agents mich durch die hohen Fenster auf der Vorderseite des Hospitals beobachten. Schnurstracks gehe ich zurück zum Haupteingang, zurück zu den Ermittlungen.
    Fitzgerald erwartet mich schon, als die automatischen Türen sich öffnen und mir die kalte Luft der klimatisierten Eingangshalle entgegenweht. Meine Uniform ist dreckig von der Tour durch den Wald, ich rieche nach Schweiß, und aufgrund der hitzigen Diskussion mit Christine schwitze ich immer noch.
    „Sie lässt uns weder mit dem Mädchen noch mit dem Jungen reden“, sagt Fitzgerald, während ich zu dem Getränkeautomaten gehe, um mir eine Flasche Wasser zu kaufen.
    „Wer?“, frage ich, bevor ich die Flasche in einem Zug leere.
    „Antonia Clark“, erwidert Fitzgerald. „Sie sagt, dass Calli im Moment nicht in der Lage ist, mit irgendjemandem zu sprechen, und sie will auch nicht, dass Ben mit uns redet. Ich denke, sie verbirgt etwas.“
    „Was sollte sie verbergen?“ Ich werfe mehr Geld in die Maschine und wähle dieses Mal eine Dose Cola. Es wird eine lange Nacht werden.
    „Ich denke, dass sie etwas über ihren Ehemann weiß. Ich kaufe ihr nicht ab, dass sie nicht wusste, dass er nicht auf den Angeltrip gefahren ist. Vielleicht deckt sie ihn“, wirft der Agent namens Temperly ein.
    „Das ist Blödsinn“, erwidere ich und schaue ihm in die Augen. „Haben Sie überhaupt schon mit Toni Clark gesprochen? Haben Sie auch nur eine Unterhaltung mit ihr geführt, die Sie zu dieser Annahme verleiten könnte?“
    „Nur die, die wir vor einigen Minuten hatten, als sie sich geweigert hat, mit uns zu kooperieren“, bemerkt Temperly schnippisch. „Ich weiß nicht, aber wenn mein Kind entführt und mein Sohn zusammengeschlagen wurde, würde ich wissen wollen, wer das getan hat.“
    „Und genauso geht es Toni“, sage ich mit leiser, ruhiger Stimme und versuche, mir meinen Ärger nicht anhören zu lassen. Von diesen Ermittlungen ausgeschlossen zu werden ist das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann. „Sie will nur ihre Kinder in Sicherheit wissen. Sie wird Sie mit ihnen sprechen lassen, sobald die beiden dazu in der Lage sind.“
    „Ja, sie hat sie wirklich prima beschützt“, murmelt Temperly.
    Agent Simon tritt zu uns, was gut ist, denn Temperly fängt an, mir auf die Nerven zu gehen. „Lassen Sie uns mit dem Arzt sprechen, mal sehen, was er sagt, wann wir mit Calli sprechen

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