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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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wissen schon, ins Licht«, erklärte ich und wackelte zu Demonstrationszwecken mit den Fingern. »Die allermeisten gehen diesen Weg. Und ich kenne nicht das Zauberwort, das mir den Weg zu dieser Existenzebene eröffnet. Mein Passierschein ist schon vor Jahren abgelaufen.«
    Er schnaubte. »Wie praktisch.«
    »Swopes«, sagte ich, während ich endlich den Mumm aufbrachte, mir die Kaltpackung ans Gesicht zu drücken. Der Schmerz schoss mir durch die Wange, ich ließ mich gegen die Kopfstütze sinken und machte die Augen zu. »Alles ist gut. Sie können ja nichts dafür, dass Sie so ein Arschloch sind. Ich habe mir schon vor langer Zeit angewöhnt, den Menschen die Wahrheit vorzuenthalten. Onkel Bob hätte besser gar nichts gesagt.« Ich gab ihm Gelegenheit zu einer Antwort. Als keine kam, fuhr ich fort: »Wir alle haben unsere Vorstellungen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Und wenn jemand kommt und diese Vorstellungen auf die Probe stellt, wissen wir nicht, wie wir damit umgehen sollen. So sind wir eben gestrickt. Es ist nicht so einfach, alles infrage zu stellen, was man bisher für richtig gehalten hat. Wie gesagt, Sie können nichts dafür. Sie können mir glauben oder nicht, aber wofür Sie sich auch entscheiden, mit den Folgen müssen Sie ganz alleine klarkommen. Also treffen Sie eine kluge Wahl, Sie junger Hüpfer«, fügte ich hinzu, wobei sich mein nicht geschwollener Mundwinkel zu einem Grinsen verzog.
    Als eine seiner typischen Entgegnungen ausblieb, öffnete ich die Augen und sah, dass er mich anblickte. Zwar durch Elizabeth hindurch, aber egal … Wir mussten an einer Ampel warten, und der super Vermisstenfahnder nutzte den Moment, um mich mit seinen Supersinnen zu durchleuchten. Seine grauen Augen, die sich umwerfend von seiner dunklen Haut abhoben, funkelten wissbegierig.
    »Grün«, verkündete ich, um den Bann zu brechen.
    Er blinzelte und gab Gas.
    »Ich glaube, er steht auf Sie«, meldete sich Elizabeth zu Wort.
    Da ich Garrett nichts davon gesagt hatte, dass sie dort saß, warf ich ihr eine verkürzte Version meines Mörderblicks zu. Sie gluckste.
    Wir fuhren ein paar Blocks weit, bevor Garrett die Eine-Million-Dollar-Frage stellte. »Wer hat Sie eigentlich so vermöbelt?«
    »Sag ich doch«, sagte Elizabeth.
    Ich knirschte mit den Zähnen und zuckte zusammen, als ich die Kaltpackung weiter nach unten dirigierte. »Ich habe einen Fall bearbeitet.«
    »Ein Fall hat sie vermöbelt?«
    Aus ihm sprach der alte Garrett, bevor er zum Arschloch geworden war. »Nein, der Ehemann des Falls. Ich habe ihn abgelenkt, während der Fall in ein Flugzeug nach New Mexico stieg.«
    »Erzählen Sie mir nicht, Sie wurden in einen Fall häuslicher Gewalt verwickelt.«
    »Okay.«
    »Sie wurden, richtig?«
    »Ja.«
    »Verdammt, Davidson, haben Sie denn nichts von mir gelernt?«
    Nun war es an mir, fassungslos dreinzuschauen. »Und ob, Sportsfreund, nämlich alles, was Frank Ahearn Ihnen darüber beigebracht hat, wie man Leute dazu bringt, von der Bildfläche zu verschwinden. Was glaubten Sie, warum ich die Information brauchte?«
    »Nicht, damit Sie in Ehestreitigkeiten verwickelt werden.«
    »Ohne Ehestreitigkeiten hätte ich keine Klienten. Was meinen Sie denn, womit Privatdetektive ihr Geld verdienen?«
    Natürlich besaß er selbst auch eine Lizenz und konnte mir leicht ins Gehege kommen, doch er beschäftigte sich vornehmlich mit Vermisstenfällen. Wenn man so gut ist wie er, verdient man ausgezeichnet damit. Und was meinen Fall anging, musste ich ihm sogar beipflichten. Da war mir was ordentlich über den Kopf gewachsen. Auch wenn am Ende alles gut gegangen war.
    Der Fall , auch bekannt als Rosie Herschel, hatte meine Telefonnummer von der Freundin einer Freundin; sie rief mich eines Abends an und bat mich, sie bei einem Sack-N-Save-Supermarkt im Westen der Stadt zu treffen. Es war alles ziemlich geheimnisvoll. Um das Haus verlassen zu können, erzählte sie ihrem Mann, sie müsse noch Milch einkaufen, und wir trafen uns in einer dunklen Ecke des Parkplatzes. Dass sie eine Ausrede benötigte, um auch nur aus dem Haus gehen zu können, ließ bei mir sämtliche Alarmsirenen schrillen. Ich hätte sofort Fersengeld geben sollen, doch sie war so verzweifelt und ängstlich und hatte es so satt, von ihrem Mann dermaßen schlecht behandelt zu werden, dass ich sie unmöglich im Stich lassen konnte. Mein Kinn war nichts gegen das Veilchen, mit dem sie herumlief, als ich sie zum ersten Mal traf. Sie behauptete, und ich

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