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Das Fluestern des Todes

Das Fluestern des Todes

Titel: Das Fluestern des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Wignall
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unterhielten sich, leise aber angespannt. Offensichtlich diskutierten sie noch immer die Ereignisse des Abends und auch die Frage, ob sie Lucas nun trauen konnten oder nicht. Er klopfte einmal und ließ ihr Gespräch verstummen. Die Stille war nervenaufreibender als die Unterhaltung zuvor. »Hier ist Papa.«
    »Komme schon«, sagte Ella nach einer kurzen Pause, doch ihr aufgeräumter Tonfall klang alles andere als überzeugend. Sie ließ ihn herein. Chris stand auf der gegenüberliegenden Seite des Raums neben dem Bett, und Lucas bemerkte sofort, dass er nichts in der Hand hielt. Er schaute auf den Nachttisch, dann zu Ella – und war erleichtert, dass sie sich die Waffe gegriffen hatte – das war ein gutes Zeichen.
    Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, legte sie ihn wieder auf den Nachttisch. »Wo sind Sie gewesen?«, fragte sie.
    »Hab versucht, deinen Vater zu erreichen. Keine Antwort. Ich werd’s morgen früh noch mal probieren.«
    Chris schaute auf seine Uhr. »Vielleicht schlafen sie ja schon.« Er stand noch immer am gleichen Platz – wie ein Statist in einer Laientruppe, der nicht weiß, wo er mit sich hinsoll.
    Lucas nickte, aber Ella widersprach: »Um diese Zeit schläft Ben noch nicht« – nur um dann schulterzuckend zu ergänzen: »Er geht aber oft auch einfach nicht ans Telefon.«
    Lucas schaute sie an, wollte etwas sagen, entschied sich dann aber dagegen und schaltete stattdessen den Fernseher an. Er zappte durch ein paar Kanäle – Fußball, eine Gameshow –, bis er einen Sender erwischte, auf dem offenbar Nachrichten liefen.
    Während er auf den Bildschirm schaute, spürte er, dass die beiden unbeweglich hinter ihm standen. Chris war wie festgewachsen – noch immer wie ein Statist, der nicht weiß, wer den nächsten Satz sprechen muss, aber panische Angst hat, dass er selbst an der Reihe sein könnte. Ella war vergleichsweise entspannt – als hätte sie sich mit ihrer Situation, so bizarr sie auch sein mochte, innerlich arrangiert.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie sich aufs Bettende setzte und ebenfalls auf den Bildschirm sah. Es ging offensichtlich um Politik; man sah Aufnahmen von Berlusconi und anderen Leuten, die er nicht kannte.
    Als der Beitrag abgeschlossen war, redete der Moderator ein, zwei Minuten, doch dann hörten sie alle drei, wie er Montecatini erwähnte. Selbst Chris war plötzlich wieder hellwach und setzte sich neben Ella aufs Bett. Sie zeigten einige Aufnahmen vom Unglücksort, die schockierte Menschenmenge, Polizisten und einen Körper auf der Straße, der mit einem Tuch zugedeckt war.
    In der letzten Einstellung sah man eine Waffe, die auf dem Boden lag. Es war eine Maschinenpistole vom Typ MAC -10. Genau das war auch der Grund gewesen, warum Lucas die Männer so frühzeitig entdeckt hatte: Wären sie mit einer unauffälligeren Waffe angerückt, hätten sie vielleicht ein paarmal abdrücken können, bevor er zur Stelle gewesen wäre.
    Und da war noch etwas anderes, das ihm die MAC -10 sagte – etwas, was er Ella nicht mitteilen mochte: dass dies kein versuchtes Kidnapping war, sondern ein Erschießungskommando. Er wusste nicht, in welchen Geschäften Hatto inzwischen seine Finger hatte, aber er musste ein paar Leuten schon mächtig ans Bein gepinkelt haben, dass sie eine solche Aktion als angemessene Antwort verstanden.
    Ein Polizist mit besorgtem Gesichtsausdruck trat vor die Kamera, doch seine Miene passte partout nicht zu der Wortflut, die aus seinem Mund sprudelte. Lucas starrte gebannt auf den Bildschirm, bemühte sich aber gar nicht erst, den Sinn der Worte zu verstehen.
    Bis Ella sagte: »Was ist los? Was sagt er?«
    Er drehte sich um und zuckte die Schultern.
    »Ich spreche nur Englisch.«
    Sie lächelte ein wenig. »Und selbst das eher selten.«
    Er nickte und lächelte zurück. Er wollte noch etwas sagen, aber ihm fiel keine clevere Antwort ein. Ihm war nur allzu gut bewusst, dass Konversation nicht seine Stärke war – und dass er mit dem hirnlosen Small Talk, mit dem man gewöhnlich eine peinliche Pause füllte, völlig überfordert war.
    »Wird die Polizei nach uns suchen?« Es war Chris, der noch immer unter Schock stand und offenbar keinen Weg fand, sich aus diesem Zustand zu befreien.
    »Nach mir. Vielleicht auch nach dir.«
    Chris war für einen Moment perplex und sagte dann: »Warum gehen wir nicht einfach zur Polizei?«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Nicht bis wir wissen, was hier wirklich abläuft.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ihr

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