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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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versehentlich eingeschaltet haben. Beißender Geruch von verbranntem Gummi erfüllte das Wageninnere. Kein Zweifel: Die Handbremse war verglüht wie ein Komet beim Eintritt in die Erdatmosphäre.
    Sekundenlang starrte Adrian, dem das Herz bis zum Hals schlug, Talbot mit großen Augen an. Dann schrie er: »Sie sind am Steuer eingepennt, Alter!«
    »Kein Grund, gleich die Nerven zu verlieren«, erwiderte Talbot. »Ist ja noch mal gut gegangen.« Er legte den Rückwärtsgang ein und setzte zurück. Erst als sie wieder auf der Landstraße standen, sahen sie, was für eine mächtige Schneise der Wagen in das Maisfeld geschnitten hatte. Sie war bestimmt an die 30 Meter lang.
    Adrian schüttelte ungläubig den Kopf. »Wir hätten tot sein können!«
    »Hätten«, sagte Talbot. »Sind wir aber nicht.« Dann lächelte er Adrian an und versetzte ihm einen spielerischen Faustschlag gegen die Schulter. »Du hattest die Lage doch ganz gut im Griff, Junge.«
    Adrian konnte kaum glauben, dass Talbot die Sache so einfach mir nichts, dir nichts abtat, gleichzeitig spürte er, wie die Anspannung allmählich von ihm selbst abfiel und sein Puls sich normalisierte. Trotzdem fragte er etwas giftig: »Hey, Mann, sind Sie wirklich so cool oder tun Sie nur so?«
    Talbot zuckte die Achseln. »Schätze, ich bin wirklich so cool.«
    Jetzt konnte sich auch Adrian ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
     
    Drei Kilometer weiter nördlich lenkte der Mann im dunkelgrauen Anzug seinen schwarzen Saab auf einen abseits der Landstraße gelegenen Rastplatz und hielt am Rinnstein unweit einer Straßenlaterne an. Den Motor ließ er laufen. Er war besorgt. Am Nachmittag war es ihm unbemerkt gelungen, auf dem Parkplatz des Hotels Zum wilden Eber einen Peilsender unter Lawrence Talbots Wagen anzubringen. Und bislang hatte der auch einwandfrei funktioniert. Vor etwa zwei Minuten hatte das Signal des Senders jedoch mit einem Mal ausgesetzt. Vielleicht ein Defekt in der Empfangsstation. Vielleicht ein Defekt im Sender selbst. Auch wenn er es eigentlich besser wusste – und es meist überhaupt nichts half –, klopfte er doch ein paarmal mit der flachen Hand auf den Leichtmetallkasten des winzigen Notebooks, das aufgeklappt neben ihm auf dem Beifahrersitz lag und über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt wurde. Und tatsächlich. Das Ding gab einen kurzen Piepton von sich, dann blinkte der rote Leuchtpunkt auf dem Bildschirm wieder im Sekundentakt. Die Wanze an Talbots Citroën sendete offenbar nach wie vor. Talbot war jetzt etwa fünf, sechs Kilometer vor ihm. Es war deutlich zu sehen, wie sich der rote Punkt mit konstanter Geschwindigkeit die Landstraße entlang Richtung Südwesten bewegte.
    Der Mann im dunkelgrauen Anzug war zufrieden. Viel näher wollte er gar nicht heran. Die Distanz gab ihm ein gewisses Maß an Sicherheit. Denn wenn Talbot oder der Junge, der sich in seiner Begleitung befand, ihn bemerkte, wäre es mit der Gemütlichkeit vorbei. Dann wäre er gezwungen, schon jetzt zu drastischeren Mitteln zu greifen. Wie bei dieser Frau in Ingolstadt. Und dabei wollte er sich Talbot doch bis zuletzt aufheben. Auch wenn nicht alles wie am Schnürchen gelaufen war, bald würde er in Geld nur so schwimmen und seine Rache in vollen Zügen genießen! Solange der Sender arbeitete, konnte er die Sache entspannt angehen.
    Er klappte das Handschuhfach auf, griff an der Glock 17 vorbei, einer leichten, halbautomatischen 9-Millimeter-Pistole, mit der er Frau Bertram erschossen hatte, und nahm ein Sahnebonbon heraus. Geschickt wickelte er es mit einer Hand aus und steckte es sich genüsslich in den Mund. Das bunte Papier flatterte zum offenen Seitenfenster hinaus.
    Wenn er von etwas einfach nicht genug kriegen konnte, dann waren es Sahnebonbons.

Talstraße 13, Ingolstadt
     
    Ins Haus hineinzukommen, war ein Klacks gewesen. Nachdem sie einige andere Möglichkeiten durchgespielt hatten – durch den Abwasserkanal in eines der Badezimmer zu gelangen, die Terrassentür aufzubrechen oder es auf die gleiche Weise wie bei den falschen Bertrams zu versuchen –, kam Renfield auf die Idee, im Blumentopf neben der Haustür nach einem Ersatzschlüssel zu suchen. Und tatsächlich, da lag er. Ganz profan unter einem hässlichen grauen Steingutvogel. Was mochten das für dämliche Leute sein, die naiv genug gewesen waren, den Schlüssel ausgerechnet dort zu verstecken?
    Renfield hätte vor lauter Freude glatt in die Luft springen mögen. Aus zwei Gründen ließ er es

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