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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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der Karte ein Foto zu machen. Dann steckte sie das Bild in den Rahmen zurück.
    »Wilhelm war davon überzeugt, dass die Karte so was wie eine geheime Botschaft sei«, sagte Herr Spies.
    Eine Geheimbotschaft! Adrians Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen.
    »Ob es stimmt oder nicht, wer weiß das schon«, fuhr Herr Spies fort. »Wilhelm wurde im Alter immer wunderlicher. Die letzte Zeit war er dann ganz hinüber. Er litt an einem Muskelzucken im linken kleinen Finger. Bildete sich ein, das seien Morsezeichen und irgendeine indische Gottheit würde auf diese Weise Kontakt mit ihm aufnehmen.«
    »Ich hatte einen Onkel Gerald, der wurde auch immer seltsamer, je älter er wurde«, meinte Millycent, deren brillanter Verstand die Botschaft binnen Sekunden entschlüsselt hatte. »Na ja, macht ja nichts. Trotzdem danke, Herr Spies! Ich fand Ihre Geschichten sehr interessant. Trinken Sie ruhig noch einen.« Und sie legte einen Zehneuroschein auf den Tisch, ehe sie aufstand. Dann verabschiedeten sie sich von Herrn Spies und verließen eilends das Gasthaus.
    Kaum auf der Straße, blieb Millycent stehen. Atemlos vor Aufregung sagte sie: »Ich weiß jetzt, wo Frankensteins Maschinen sind! Kommt mit. Ich erkläre euch alles unterwegs im Van.«
     
    Sie saßen im Van und fuhren nach Rothenburg. Talbot, der seinen Citroën stehen gelassen hatte, übernahm das Steuer. Purdy hatte die Fotos der Postkarte auf den großen Bildschirm gelegt. Jetzt sahen sich alle den Text an.
    »Der Freund von Spies hatte recht«, sagte Millycent. »Es ist tatsächlich eine geheime Botschaft im Text der Postkarte verborgen.«
    Isabella zuckte die Achseln und sagte: »Für mich sind das bloß irgendwelche Namen. Wüsste nicht, was man daraus lesen sollte.«
    »Die Anfangsbuchstaben sind es nicht«, sagte Adrian nachdenklich, den der Ehrgeiz gepackt hatte. Hoch konzentriert und mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete er die Namen auf dem Bildschirm. »Aber es muss was mit den Namen zu tun haben.«
    »Ausgezeichnet!« Millycent sah ihn fragend an. »Irgendeine Idee?«
    »Auf alle Fälle muss es ein Buchstabencode sein. So viel ist sicher«, entgegnete Adrian und kratzte sich mit beiden Händen am Kopf. »Jeder zweite oder dritte Buchstabe vielleicht – irgendwas in der Richtung. Aber ich erkenne ums Verrecken kein Muster.« Resigniert zuckte er die Achseln.
    »Du machst das großartig, Adrian«, versicherte ihm Millycent Miller. »Wirklich sehr gut! Du hast mit den Namen völlig recht. Abgesehen davon, dass Mary mit dem ›windigen West Blatchington‹ abermals auf die Windmühle hinweist, hat der Text an sich keine weitere Bedeutung. Er soll nur ablenken. Es sind die Namen, die wichtig sind!«, erklärte Millycent. »Druck es mal aus, Maxwell.«
    Purdy tat, wie ihm geheißen. Millycent nahm den Ausdruck und schrieb mit Bleistift Buchstaben vor die Namen und unterstrich sie.
    »Seht ihr? Eigentlich ist es sehr simpel. Es ist immer der dem Anfangsbuchstaben des Namens vorausgehende Buchstabe im Alphabet.«
     
T Uther
H Ivy
U Valerie
F Gary
B Carl
O Pete
I James
N Otto
L Molly
O Paul
O Phill
D Eddy
D Ethel
O Peggy
A Ben
L Marge
D Edgar
E Finn
O Pearl
R Steve
S Tim
E Frank
R Sam
R Sally
D Elly
N Olive

S Tom
     
    »TOOLS HIDDEN UNDER FLOOR BOARDS«, las Millycent vor. »Werkzeuge unter Dielenbrettern versteckt. Und das in der alten Windmühle in West Blatchington. Wir werden Night doch nicht enttäuschen müssen.«

Schüsse im Dunkeln

    Rothenburg ob der Tauber
     
    Purdy trieb sie zur Eile an.
    Da sie nicht wussten, wie lange es dauern würde, bis der unheimliche Killer den Austausch des Kofferinhalts bemerkte, zählte buchstäblich jede Minute. Den Van hatten sie auf dem verlassenen Touristenparkplatz außerhalb der Stadtmauern geparkt. Ihn in das Versteck zurückzubringen, hätte viel zu lange gedauert. Die Zeit hatten sie nicht. Bis zum Elevator waren es zu Fuß etwa 15 Minuten – zehn, wenn sie sich ranhielten. Um diese nachtschlafende Zeit war die Stadt menschenleer. Die Sterne funkelten wie glitzernde Diamantsplitter am Himmel.
    Adrian hielt sein Fotoalbum fest an sich gepresst, als sie zügig und schweigend durch die einsamen Straßen Rothenburgs gingen, das dalag wie eine vergessene Theaterkulisse. Er hatte Angst. Und auch Isabella, die mit ernstem Gesicht neben ihm herlief, sah aus, als fürchtete sie sich vor dem ungewissen Ziel, das vor ihnen lag.
    Agent Purdy führte die Gruppe an. Er hatte von einem Elevator gesprochen,

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