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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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runter in den Kräutergarten – Unkraut jäten. Einen Gärtner stellen die ja ums Verrecken nicht ein. Bleibt alles an mir hängen.«
    »Na klar«, sagte Adrian und stupste Isabella mit dem Ellenbogen an. »Wir beiden bringen das wieder in Ordnung.«
    »Sehen Sie, Herr Simon, meine Kollegin hier ist vom Amt für Denkmalpflege«, wandte Talbot ein. »Sie sollte die medizinischen Geräte katalogisieren, von denen Sie gesprochen haben. Und nun ist gar nichts mehr da.«
    »Sie wissen nicht zufällig, wo man all das Zeug hingeschafft hat, Herr Simon?«, fragte Millycent. Sie hielt den Kopf schief und sah ihn mit großen Augen an. Fast konnte man den Lufthauch spüren, den ihre Wimpern beim Blinzeln verursachten. »Ich weiß nicht, wie ich das meinem Vorgesetzten erklären soll, wenn ich mit leeren Händen zurückkomme.«
    »Fragt mal am besten den alten Spies«, sagte Herr Simon. »Walter Spies. Der war in den Siebzigern dabei, als die Sachen abtransportiert worden sind.«
    »Und wo finden wir den?«
    »Im Gasthaus Daniel . Da ist der jeden Abend. Wenn ihr so um sieben hingeht, trefft ihr ihn mit Sicherheit an. Er ist um die 80, grauer Bart und immer braun gebrannt. Ihr könnt ihn gar nicht verfehlen. Ist ein Netter, der alte Spies.« Herr Simon schulterte seinen Wischmopp und senkte verschwörerisch die Stimme, als er sagte: »Hört sich allerdings furchtbar gern reden.«
    Millycent bedankte sich überschwänglich, und Purdy versprach, seine beiden »Lehrlinge« sobald wie möglich zum Putzen vorbeizuschicken.
    Dann schlossen sie die Geheimtür wieder und zogen vorerst unverrichteter Dinge ab. Keiner von ihnen riss sich darum, Night die Hiobsbotschaft zu überbringen.

Polizeipräsidium La Rustica, Italien
     
    Die italienische Polizei war ihnen keine sehr große Hilfe gewesen. Keiner der Beamten sprach Französisch. Erst nachdem man einen Dolmetscher geholt und Renfield sich dazu herabgelassen hatte, Englisch mit ihm zu sprechen, kamen sie überhaupt ein Stückchen weiter.
    »I am sure«, sagte der Italiener. »The car will be found, Signore.« Aus seinem Mund klang es wie: eines Tages!
    »It must be found now! «, sagte Renfield, der sich schwer zurückhalten musste, um nicht nach den Fliegen zu schnappen, die den Teller mit Paprika-Salami vor ihm auf dem Schreibtisch umschwirrten. »We are in a hurry! In Eile!«, sagte er. »Wir müssen nach Griechenland.«
    »My sister died in Greece«, sagte der Dolmetscher.
    »Oh, wie furchtbar!«
    » Cosa? Was?«
    »Oh, how terrible«, wiederholte Renfield auf Englisch.
    So ging das über Stunden weiter.
    Am späten Nachmittag kam dann ein Anruf. Helle Freude machte sich unter den Beamten breit. Es wurde gelacht und sich gegenseitig gestenreich auf die Schultern geklopft.
    »Hören Sie, Signore«, sagte der Dolmetscher. »We did find your car! Wir haben Ihren Wagen gefunden!«
    »Na, Gott sei Dank!« Rains schickte einen Stoßseufzer gen Himmel.
    Renfield sprang von der harten Holzbank auf, auf der er schon so lange still gesessen hatte.
    »I told you, it will be found, didn’t I?«, sagte der Beamte bis über beide Ohren strahlend. »Ich hab Ihnen ja gesagt, wir finden es, stimmt’s?«
    Renfield fragte: »Können wir den Wagen dann jetzt abholen?«
    »No, Signore.« Der Polizeibeamte machte ein trauriges Gesicht. »Das ist völlig unmöglich.«
    »Aber wieso?«, fragte Rains. »Sie werden ihn ja wohl nicht erst noch waschen wollen.«
    »Haha. Das ist lustig, Signore. Ihr Wagen wurde in Ortona aus der Adria gefischt. Perdita totale. Totalschaden!«

»Gasthaus Daniel«, Roseneckstraße 1, Ingolstadt
     
    Das Daniel war das älteste Gasthaus der Stadt. Bereits seit 1471 bewirtete man hier seine Gäste, wie auf einer Tafel im Eingangsbereich zu lesen war. Und die meisten Möbel und Einrichtungsgegenstände sahen so aus, als stammten sie auch noch aus dieser Zeit, fand Adrian. Vermutlich hatte einst Victor Frankenstein hier schon eine kräftige Mahlzeit zu sich genommen oder das eine oder andere Bier genossen.
    Etwa ein Dutzend Gäste saßen im vorderen Teil der Schankstube an rustikalen Eichentischen, als Adrian, Isabella und die drei Agenten nach Stunden des Wartens im Van um 19:00 Uhr endlich das Gasthaus betraten. Ganz hinten saß rechts am letzten Tisch der Mann, den sie suchten. Er sah genauso aus, wie Herr Simon ihn beschrieben hatte: braun gebrannt, grauer Bart und um die 80 Jahre alt. Er hatte ein großes Bierglas vor sich stehen.
    »Entschuldigen Sie die Störung«,

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