Das Frauen-Hormone-Buch
Monate oder sogar auf ein Jahr auszudehnen. Wie bei jeder Pilleneinnahme können am Anfang gelegentlich Zwischenblutungen auftreten. Das muss nicht irritieren. Nach zwei bis drei Monaten ist das Problem zumeist behoben, wenn Sie die Pille einfach konsequent weiter einnehmen.
Manche Frauen argumentieren, dass sie die monatlichen Blutungen als Zeichen brauchen, dass sie auch tatsächlich nicht schwanger geworden sind. Aber dies ist eine Sorge, die zumeist sehr schnell verfliegt. Die Pille ist ein überaus sicheres Verhütungsmittel (solange sie regelmäßig eingenommen wird), und die Langzyklen erhöhen diese Sicherheit sogar noch. Ein weiterer Vorteil der Langzyklen: Beschwerden, die mit den zyklischen Hormonschwankungen einhergehen, werden zumeist deutlich gebessert. Dazu gehören die bereits erwähnten prämenstruellen Symptome ebenso wie zyklusabhängige Migräne. Selbstverständlich sind auch schmerzhafte Regelblutungen kein Problem mehr. Keine Blutungen – keine Schmerzen. Zum ersten Mal wird dadurch die Menstruation, die über Jahrtausende hinweg unabdingbares »Frauenschicksal« war, eine Option.
Natürlich gibt es auch viele Frauen, die sich wohlfühlen mit ihrer Monatsblutung, die sie sogar als wichtigen Teil ihrer Weiblichkeit ansehen. Niemand will daran etwas ändern. Die Möglichkeit, mit Langzyklen die Menstruation zu verhindern, ist lediglich ein Angebot – mehr nicht. Immer mehr Frauen nehmen dieses Angebot auch an.
Hormonale Verhütung – was es sonst noch gibt
Die Pille ist in den rund sechs Jahrzehnten seit ihrer Einführung kontinuierlich weiter verbessert und damit immer risikoärmer geworden. Sie ist aber nicht die einzige Möglichkeit, Hormone zur Empfängnisverhütung zu nutzen. Gerade in den letzten Jahren sind einige weitere Präparate auf den Markt gekommen die, ebenso wie die Pille selbst, eine sichere Empfängnisverhütung mit einem »therapeutischen Zusatznutzen« verbinden. Die wichtigsten von ihnen wollen wir uns im Folgenden kurz ansehen.
Der Vaginalring (Nuvaring ® )
Der Vaginalring ist sozusagen die Pille für die Scheide. Die beiden für die Empfängnisverhütung wichtigen Hormone (Ethinylestradiol und ein Gestagen) werden kontinuierlich aus dem weichen Silikonring freigesetzt und über die Vaginalhaut in den Körper aufgenommen. Der Ring wird von der Anwenderin selber eingesetzt und bleibt 21 Tage in der Scheide. Danach wird er entfernt und während dieser »ringfreien« sieben Tage folgt die Menstruationsblutung. Die Anwendung ist einfach, der Ring wird normalerweise weder von der Anwenderin noch von potenziellen Sexualpartnern gespürt. Durch die Umgehung des Leberstoffwechsels kann die Hormonmenge gering gehalten werden. Dennoch ist durch diese gleichmäßige Freisetzung der Hormone die Zyklusstabilität hervorragend. Auch Langzyklen sind möglich.
Fazit: Eine prima Methode für alle, die nicht täglich eine Pille schlucken wollen.
Das Hormonpflaster
Hormone können auch durch die Haut aufgenommen werden. Hormonpflaster zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden gibt es bereits seit vielen Jahren und sie haben deutliche Vorteile gegenüber den Präparaten in Tablettenform. Ähnliches kann man über das Hormonpflaster zur Empfängnisverhütung leider nicht sagen. Zum einen ist es relativ groß und führt in nicht wenigen Fällen zu Hautreaktionen. Was allerdings noch deutlich schwerer wiegt: Die freigesetzte Menge an Ethinylestradiol ist mehr als dreimal so hoch wie etwa bei dem Vaginalring. Das belastet die Leber und lässt das Thromboserisiko eher steigen.
Fazit: Finger weg!
Depotinjektionen (3-Monats-Spritze)
Hierbei handelt es sich um Gestagenpräparate, die in den Muskel (Depot Clinovir ® ) oder in das Unterhautfettgewebe (Sayana ® ) gespritzt werden und für gut drei Monate empfängnisverhütend wirken. In vielen Fällen führen sie zu einer Unterdrückung der Blutung, was von vielen Anwenderinnen als angenehm empfunden wird. Wenig begeistert sind viele Frauen von der Tatsache, dass mit diesen Präparaten oft eine gewisse Gewichtszunahme verbunden ist. Nicht sofort spürbar, dennoch nicht ganz unwichtig ist, dass bei langjähriger Anwendung die Knochendichte abnimmt und somit eine Osteoporose begünstigt wird.
Fazit: In manchen Fällen eine gute Methode vor den Wechseljahren, wo ja häufig ein Gestagenmangel herrscht und häufig störende Blutungen auftreten. Für jüngere Frauen nicht unbedingt das Richtige.
Hormonimplantate (Implanon ® )
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