Das Frauen-Hormone-Buch
Probleme des PCO-Syndroms, und er ist auch nicht bei allen Patientinnen erfolgreich. Vor allem bei bestehendem Kinderwunsch hat er sich aber in vielen Fällen als hilfreich erwiesen.
WISSEN
So wird Metformin verträglich
So effektiv die Metformintherapie in der Behandlung von Störungen des Insulinstoffwechsels ist, so hat sie doch einen Nachteil. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz von Patienten verträgt Metformin nicht besonders gut. Manche Frauen reagieren auf die Einnahme mit Übelkeit, Blähungen oder Durchfall. Allerdings lassen sich diese Nebenwirkungen in vielen Fällen in den Griff bekommen, wenn bei der Einnahme einige simple Grundsätze beachtet werden. Beginnen Sie nicht gleich mit der vollen Dosis. Diese besteht zumeist aus 2 000 mg täglich, verteilt auf vier Tabletten zu je 500 mg. Nehmen Sie zunächst nur eine einzige Tablette, am besten nach dem Frühstück. Nach 2–4 Wochen erhöhen Sie die Dosis dann um eine weitere Tablette, die sie mit der Abendmahlzeit einnehmen. Im Abstand von weiteren 2–4 Wochen ergänzen Sie dann jeweils eine weitere Tablette bis zur vollen Dosis von vier Tabletten bzw. 2 000 mg. Auf diese Weise gewöhnt sich Ihr Körper langsam an das Medikament und die anfänglichen Nebenwirkungen werden vermieden.
Prämenstruelles Syndrom – die Tage vor den Tagen
Hormone beeinflussen die Stimmung und den Appetit, den Wasserhaushalt und das Schlafverhalten, die Darmtätigkeit, die Hautbeschaffenheit und noch vieles mehr. Gelegentlich tun sie das allerdings in einer Weise, die nicht angenehm ist. Dann verdüstert sich beispielsweise die Stimmung, aus Appetit werden unkontrollierbare Fressattacken, der Körper lagert vermehrt Wasser ein, der Schlaf ist empfindlich gestört, im Bauchraum herrscht ein unangenehmes Völlegefühl und auf der Haut machen sich Pickel und Mitesser breit. Und das sind nur einige der Probleme.
Sie haben es gemerkt: Thema dieses Kapitels ist das prämenstruelle Syndrom, bekannt unter seiner Abkürzung PMS. Das PMS gehört zu den häufigsten Frauenleiden überhaupt. Nach Schätzungen von Gynäkologenverbänden leiden etwa 20–40 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter unter entsprechenden Symptomen. Etwa fünf Prozent sind so stark betroffen, dass ihr privates und berufliches Leben deutlich beeinträchtigt ist. »Syndrom« bedeutet in der medizinischen Fachsprache eine Gruppe von Symptomen, also von Krankheitszeichen. Diese sind beim prämenstruellen Syndrom überaus vielfältig. Inzwischen werden dem PMS mehr als hundert verschiedene Symptome zugeordnet. Die häufigsten sind Brustspannen, Ödeme, Völlegefühl, Kopfschmerzen, Schlafstörungen sowie Stimmungsschwankungen, die sowohl depressiv als auch aggressiv getönt sein können. Insbesondere Letzteres macht das PMS zu einer Erkrankung, an der nicht nur die Betroffene selbst, sondern häufig auch deren Umgebung leidet.
Charakteristisch für das PMS ist, dass all diese Symptome lediglich in der zweiten Zyklushälfte auftreten und sich zur Menstruation hin verstärken. Mit dem Einsetzen der Regelblutung verschwinden dann die Beschwerden zumeist schlagartig. Dieser Umstand weist auf die eindeutige Hormonabhängigkeit des Geschehens hin. Dennoch tut sich die medizinische Wissenschaft bis heute schwer, ein plausiblesErklärungsmodell für das PMS zu liefern.
Dass es sich bei dem PMS um eine hormonabhängige Erkrankung handeln muss, ist unbestreitbar. Nicht nur die strikte Abhängigkeit vom Zyklusgeschehen spricht dafür. Auch die Tatsache, dass Frauen nach den Wechseljahren keine entsprechenden Beschwerden mehr haben, belegt die These. Gleiches gilt im Übrigen auch für junge Frauen, denen chirurgisch beide Eierstöcke entfernt worden sind.
Aber kann es eine hormonabhängige Erkrankung geben, bei der alle Hormone im Normbereich sind? Es kann. Denn zum einen ist für die Wirkung von Hormonen nicht nur ihre Konzentration im Blut verantwortlich, sondern auch die Empfindlichkeit der jeweiligen Rezeptoren. Zum anderen gibt es ein enges Zusammenspiel zwischen Hormonen und Neurotransmittern, also den Botenstoffen in unserem Gehirn. Beides ist für das Verständnis des PMS von entscheidender Bedeutung.
Schlüsselsubstanz Serotonin
Frauen mit PMS leiden nicht unter zu viel oder zu wenig Hormonen. Sie leiden vielmehr an einer Überempfindlichkeit ihrer Hormonrezeptoren auf die normalen zyklischen Hormonschwankungen. Vor allem aber leiden sie an einer – unter wissenschaftlichen Bedingungen auch messbaren –
Weitere Kostenlose Bücher