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Das Frauen-Hormone-Buch

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Titel: Das Frauen-Hormone-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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östrogenhaltigen Scheidenzäpfchen oder Salben ist in diesem Fall eine gute und sichere Lösung. Durch die lokale Hormonbehandlung baut sich die Scheidenschleimhaut in kurzer Zeit wieder auf, lagert Flüssigkeit ein und wird weich und geschmeidig. Dieser regenerierende Effekt von Östrogenen auf die Scheide bleibt übrigens bis ins hohe und höchste Lebensalter erhalten. Allerdings nur, wenn die Behandlung auch konsequent durchgeführt wird. Zumeist reicht es, zweimal pro Woche ein Zäpfchen oder etwas Salbe in die Scheide einzuführen. Ansonsten ist es wie mit der Topfblume auf Ihrer Fensterbank. Hören Sie auf zu gießen, ist nach relativ kurzer Zeit alles wieder vertrocknet.
    Die lokale Behandlung der Scheide mit Östrogenen hat häufig auch eine beruhigende Wirkung auf die unmittelbar benachbarte Blase. Sie beseitigt aber keine Hitzewallungen und beugt auch nicht der Osteoporose vor. Systemische Wirkungen stellen sich also nicht ein – weder im positiven noch im negativen Sinne. Dies bedeutet auch: Angst vor Brustkrebs oder Thrombosen müssen Sie nicht haben.
    Risiken und Nebenwirkungen des Beipackzettels
    Und nun besorgen Sie sich ein entsprechendes Rezept, holen sich das Präparat aus der Apotheke, lesen den Beipackzettel und sind entsetzt. Stehen doch auf dem Zettel all jene furchtbaren Nebenwirkungen, die auch für die systemischen Hormonpräparate gelten.
    Zunächst einmal: Es handelt sich zwar um eine lokale Behandlung, dennoch werden (sehr) geringe Mengen von Hormonen in den Organismus aufgenommen. Diese Tatsache ist entscheidend, und daher muss das gesamte Nebenwirkungsspektrum auf den Beipackzettel. Die Menge, die in den Blutkreislauf gerät, ist jedoch so gering, dass mit Nebenwirkungen nicht zu rechnen ist. Und ein weiterer Faktor kommt hinzu. Sie wissen bereits, dass Östrogene nicht gleich Östrogene sind. Das systemisch hoch wirksame weibliche Geschlechtshormon ist das β-Östradiol. Für die lokale Scheidenbehandlung wird aber das Östriol verwendet. Dies ist wesentlich schwächer, lediglich auf die Haut und auf die Schleimhäute wirkt es fast genauso gut wie das Östradiol. Und genau darauf kommt es bei einer lokalen Therapie an.
Männliche Hormone für weibliche Lust
    Damit Sex funktioniert, sollten die dafür benötigten Organe in einer einigermaßen guten Verfassung sein. Für den Mann bedeutet dies: Er benötigt eine ausreichende Erektion. Für die Frau heißt es: Ihre Scheide sollte genügend feucht sein. Beides lässt sich medikamentös unterstützen. Damit Sex nicht nur funktioniert, sondernauch Spaß macht, muss man einige Etagen höher ansetzen. Die Lust entsteht im Kopf – ausgelöst durch Hormone. Das heißt: Auch hier lässt sich nachhelfen, wenn Lustlosigkeit zum Problem wird.
    Beim Mann sind es die Androgene, die seine Libido steuern, und in diesem Punkt unterscheiden sich die Geschlechter ausnahmsweise nicht. Auch bei Frauen sind es die männlichen Geschlechtshormone, die für Lust und Begehren verantwortlich sind. Denn Frauen besitzen eben nicht nur weibliche, sondern auch männliche Geschlechtshormone. Die Androgene sind neben den Östrogenen und den Gestagenen die dritte – und häufig vernachlässigte Gruppe von Geschlechtshormonen der Frau. Und wie alle anderen Hormone können auch die Androgene nicht nur Probleme machen, wenn sie zu hoch, sondern auch, wenn sie zu niedrig sind. Die Folge zu niedriger Androgenspiegel bei Frauen ist in erster Linie der Libidoverlust. Auch eine allgemeine Antriebsarmut kann aus dem Mangel an männlichen Hormonen resultieren.
    Wie kommt Frau an Androgene?
    Nach allem, was wir gesagt haben, ist bereits klar, wie sich der Libidoverlust am besten therapieren lässt: durch den Ersatz der fehlenden Androgene. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
    Gabe von DHEA
    Eine sehr schonende Form des Androgenersatzes bei Frauen stellt die Gabe von DHEA (Steroidhormone, →  Seite 15 ) dar.
    DHEA ist ein Hormon der Nebennierenrinde, das im Wesentlichen als Vorläuferhormon dient. Von Männern und Frauen wird es unterschiedlich verstoffwechselt. Männer machen aus DHEA vor allem Östrogene, Frauen zu rund 80 Prozent Androgene. Die Einnahme von DHEA ist also eine recht elegante Möglichkeit, die körpereigenen Androgenspiegel von Frauen anzuheben. Eine Dosierung von 10 mg ist zumeist ausreichend, die Einnahme sollte morgens erfolgen. Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, wo DHEA frei verkäuflich ist, ist es in Deutschland rezeptpflichtig. Und das ist

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