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Das Frauengesundheitsbuch

Das Frauengesundheitsbuch

Titel: Das Frauengesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Gerhard
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rückbildungsfähig. Daher wird Ihre Ärztin umgehend aktiv, während bei den ersten Stadien zunächst abgewartet werden kann. Trotzdem: Auch bei einer schweren Dysplasie oder einem Carcinoma in situ dauert es immer noch durchschnittlich 10 Jahre, bis sich daraus ein invasiver Krebs entwickelt. Also keine Panik, sondern erst mal genau über alle Therapiemöglichkeiten, auch alternative (s. u.), informieren!
    Der weitaus größte Teil aller Gebärmutterhalskrebse tritt am Plattenepithel auf. Bei 5–15 % handelt es sich um Mischtumoren, die sich sowohl aus Plattenepithel als auch aus Drüsen entwickeln. Sie treten vor allem bei jüngeren Frauen auf und bilden früher Metastasen. Etwa 7 % bis 25 % sind Karzinome, die ausschließlich Drüsengewebe betreffen.
    Symptome: Leider macht ein Zervixkarzinom meist keinerlei Beschwerden,sodass es unentdeckt bleibt. Ein relativ frühes Symptom sind Blutungen beim Geschlechtsverkehr. Vom Zyklus unabhängige Schmierblutungen, wässriger oder eitriger Ausfluss und Schmerzen im Unterleib kommen später hinzu.
    Diagnose: Zur Untersuchung gehört die Frage nach Blutungsunregelmäßigkeiten und nach Ausfluss sowie das Abtasten, der Abstrich und die Spiegeleinstellung. Dabei wird die Scheide entfaltet, sodass der äußere Muttermund eingehend angesehen werden kann. Es kann sein, dass Ihre Gynäkologin stark verdünnte Essigsäure aufbringt, um Schleim zu entfernen und die Schleimhaut genauer beurteilen zu können. Von besonderer Bedeutung ist der HPV-Test, ein Spezialabstrich, bei dem nach den Papillomaviren gesucht wird. Er wird bisher nicht standardmäßig im Rahmen der Früherkennung durchgeführt. Da er extrem aussagekräftig ist, wird jedoch über die Aufnahme nachgedacht. Bis dahin empfiehlt es sich, den Test bei einer nachgewiesenen Dysplasie zusätzlich machen zu lassen. Ist der Befund negativ, kann mit über 90 %iger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass aktuell kein Erkrankungsrisiko vorliegt. Bei positivem Befund werden weitere Untersuchungen folgen. Vor allem werden Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen durchgeführt.
    Gut zu wissen
    Wie Ihr Arzt den Abstrich beurteilt
Pap 1 normal, keine Maßnahmen
Pap 2 normal mit leichter Entzündung, Kontrolle in 3 Monaten,
Pap 3 unklar durch Entzündungszellen oder Hormonmangel, lokale Therapie und Kontrolle
Pap 3D leichte bis mittelgradige Zellveränderungen, Kontrolle in 3 Monaten, evtl. Zusatztests
Pap 4 krankhaftes Zellbild, Verdacht auf frühes Krebsstadium (Carcinoma in situ), Gewebeprobe oder Konisation und Ausschabung
Pap 5 eindeutig bösartige Zellen, umgehend Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung
    Fazit: bei Pap 1–3 kein operativer Eingriffnötig!
Therapie
    Wurde Gebärmutterhalskrebs festgestellt, muss meistens operiert werden. Wie der Eingriff ausfällt, hängt sehr vom Stadium der Erkrankung, der Lage der Geschwulst sowie von individuellen Umständen, wie Lebensalter oder Kinderwunsch ab.
Entweder wird nur Gewebe (Konisation) oder die gesamte Gebärmutter entfernt. Von Fall zu Fall wird entschieden, ob und wie viel Beckenbindegewebe, Teile der Scheide oder Blase ebenfalls herausgenommen werden müssen.
Eine Chemotherapie kann möglicherweise das bösartige Geschwür verkleinern. Im fortgeschrittenen Stadium wird sie mit der Strahlentherapie kombiniert.
Die Strahlentherapie kann anstelle einer Operation probiert werden. Dabei sollten bei jungen Frauen die Eierstöcke außerhalbdes Bestrahlungsfeldes fixiert werden, damit nicht vorzeitige Wechseljahre eintreten.
    Zur vollständigen Therapie gehört zwingend eine gute Nachsorge, da eine erneute Erkrankung nicht selten ist. In bis zu 90 % der Fälle tritt sie in den ersten 2 Jahren auf. Gehen Sie daher in diesem Zeitraum alle 3 Monate zur Kontrolle.
    Prognose: Wenn eine schwere Dysplasie oder ein Carcinoma in situ operativ entfernt worden sind, kann man von einer hundertprozentigen Heilung ausgehen. Nach Operation eines kleinen Krebses, der auf den Gebärmutterhals beschränkt ist, beträgt die 5-Jahresüberlebensrate 90 %. Hat sich der Krebs nur im Beckenraum ausgebreitet, überleben 70 % der Frauen die 5 Jahre. Ist der Krebs über das Becken hinaus gewachsen, überleben 30–50 %.
Gebärmutterschleimhautkrebs
    Der Fachmann spricht von einem Korpus- oder Endometriumkarzinom. Dieses geht immer von der Gebärmutterschleimhaut aus und trifft vor allem Frauen, die die letzte Regelblutung ihres Lebens bereits hinter sich haben. Das durchschnittliche

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