Das Frauengesundheitsbuch
Sie beruhigt sein: Die „grobe“ Behandlung löst keinesfalls die Entstehung von Brustkrebs aus und begünstigt sie auch nicht. Heute können Sie davon ausgehen, dass auch die Strahlenbelastung nicht so hoch ist, dass sie das Krebsrisiko bei einmaliger Anwendung nennenswert erhöhen würde.
Sonographie: Die Sonographie, also die Ultraschalluntersuchung der Brust, kann wichtige zusätzliche Informationen liefern. Sie ist aber keine Alternative zur Mammographie, da andere Strukturen gesehen werden. Auch hier sollten Sie wissen, dass ein erfahrener Fachmann am Werke sein muss, um ein aussagekräftiges und glaubwürdiges Ergebnis zu bekommen. Und er sollte ein Gerät verwenden, das auf dem aktuellsten technischen Stand ist.
Kernspintomographie: Die Kernspintomographie mit Kontrastmitteln kann ebenfalls wichtige zusätzliche Erkenntnisse liefern. Ihr großer Vorteil ist, wie diverse Studien zeigen, dass kleinste Karzinome entdeckt werden, die bei vorherigen anderen Untersuchungsmethoden nicht gesehen wurden. Gerade in der Nachsorge spielt das eine große Rolle, da schon erste Anzeichen einer Rückkehr nicht unentdeckt bleiben.
Biopsie: Spricht Ihre Ärztin von einer Biopsie, meint sie damit die Entnahme einer winzigen Gewebeprobe. Fast immer dient dieser Schritt dazu, eine identifizierte Wucherung einzuordnen. Die Biopsie gibt oft die entscheidende Auskunft, ob die Geschwulst gut- oder bösartig ist. Im Gegensatz zur einfachen Stanzbiopsie können mit der Vakuumbiopsie von einem kleinen Einstich aus mehr als 20 Gewebeproben in örtlicher Betäubung entnommen werden und damit bei gutartigem Ergebnis eine offene Operation und eine größere Narbe vermieden werden.
Vorsorge
Ab dem 20. Lebensjahr sollte eine Früherkennung durch jährliches Abtasten der Brust durch die Gynäkologin angestrebt werden. Frauen, die familiär vorbelastet sind, bei denen also eine oder gar mehrere nahe Verwandte an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind, sollten auch ruhig schon früher Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Außerdem empfiehlt es sich, dass Sie selbst Ihre Brust einmal im Monat abtasten. Am besten tun Sie das immer zum etwa gleichen Zeitpunkt nach der Periode. Frauen, die keine mehr oder sehrunregelmäßige Blutungen haben, wählen einen festen Termin, wie den ersten oder letzten Tag des Monats.
Wenn Sie sich in Gedanken ein Kreuz auf die Brust zeichnen, dessen Mittelpunkt die Brustwarze ist, so finden sich Tumore gehäuft im oberen äußeren Viertel. Natürlich soll davon unabhängig die gesamte Brust mit der gleichen Sorgfalt abgetastet werden. Beginnen Sie beispielsweise in der Achselhöhle und streichen Sie mit leichtem Druck in Bahnen von oben nach unten. Gehen Sie systematisch vor! Wenn Sie bedenken, dass eine Wucherung nur einen Zentimeter groß und kleiner sein kann, ist das lückenlose Betasten umso wichtiger. Erschrecken Sie nicht, wenn Sie beim ersten Mal Unregelmäßigkeiten oder verschiebliche Knötchen tasten. Das sind meist Drüsenläppchen oder gutartige Fibrome. Aber lassen Sie sich von Ihrer Frauenärztin kontrollieren. So bekommen Sie allmählich Sicherheit und müssen keine Angst mehr vor der Selbstuntersuchung der Brust haben.
Früherkennungmammographie: Das Röntgen der Brust ist zur Abklärung einer Diagnose, gerade bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr, das Verfahren der Wahl. Das heißt aber nicht, dass es bei jeder Frau auch regelmäßig zur Früherkennung eingesetzt werden soll. Momentan wird in Deutschland dazu geraten, ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre die Brust röntgen zu lassen. In anderen Ländern, wie den USA, Schweden oder Finnland sind die empfohlenen Intervalle kürzer, ist das „Einstiegsalter“ niedriger. Dies ist aus medizinischer Sicht auch sinnvoll. Liegt ein mäßig erhöhtes Risiko vor, haben Sie zum Beispiel einen betroffenen Verwandten, wird auch in Deutschland die jährliche Mammographie ab dem 40. Lebensjahr empfohlen und von den Krankenkassen übernommen. Ist das Risiko stark erhöht, was bei mehreren betroffenen Verwandten, die unter Umständen schon vor dem 30. Lebensjahr erkrankt sind, der Fall ist, kann schon die jährliche Mammographie ab einem Alter von 25 angesagt sein.
Diese Zahlen nennt die Wissenschaft:
Wahrscheinlichkeit für eine 40-jährige Frau, an Brustkrebs zu erkranken
Von 1000 40 Jahre alten Frauen mit gesunden Müttern, also Verwandten ersten Grades, erkrankten bis zum 80. Lebensjahr 73 an Brustkrebs. Von 1000 40-jährigen Frauen, deren Mütter
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