Das Frauengesundheitsbuch
Brustkrebs hatten, erkrankten 120, also knapp doppelt so viele. Und schließlich erkrankten von 1000 40 Jahre alten Frauen, bei denen außer der Mutter auch noch eine Schwester an Brustkrebs erkrankte, 189 an Krebs, also fast jede 5.
Nutzen der Mammographie für 2000 40-jährige Frauen, die über 10 Jahre beobachtet werden (nur bei jeder zweiten wurde eine Mammographie durchgeführt):
Lassen Sie sich auf jeden Fall sorgfältig aufklären, bevor Sie sich für die jährliche Mammographie in jungen Jahren entscheiden. Achten Sie darauf, dass Sie dabei verständlich über Nutzen und Gefahren informiert werden und Zeit für Ihre Entscheidung bekommen.
Wichtig: Regel mäßige Mammographien beugen dem Brustkrebs nicht vor und senken auch nicht das Risiko! Je jünger Sie sind, desto strahlenempfindlicher ist Ihre Brust. Und: Noch immer gibt es eine nicht unerhebliche Zahl falsch positiver Befunde. Neben der großen seelischen Belastung ist zu bedenken, dass daraufhin bei vielen Frauen überflüssigerweise eine Gewebeprobe entnommen wird.
Zusatzuntersuchungen
Wird die Diagnose Brustkrebs gestellt, muss sich jede Frau darauf einstellen, dass es nicht damit getan ist, den Knoten weg zu schneiden und dann wieder gesund zu sein, sondern dass prinzipiell der ganze Körper betroffen sein kann. Deshalb ist es ganz wichtig, durch Zusatzuntersuchungen vor der eigentlichen Operation das genaue Stadium und die Art des Tumors zu kennen, damit ein individueller Therapieplan festgelegt werden kann. Mit Blutunter suchungen, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen von Lungen, Leber und Knochen kann Ihr Arzt feststellen, ob sich Krebs absiedlungen irgendwo verstecken. Genauso wichtig ist deshalb nach der üblichen Krebsbehandlung die ganzheitliche Therapie (→ S. 235 ).
Therapie
Die Behandlung eines zweifelsfrei diagnostizierten Krebses hängt von seiner Art, Größe, seinem Sitz und bestimmten Daten der Patientin ab.
Operation: Ziel ist die vollständige Entfernung des Tumors mit gesundem Randsaum. Die Berücksichtigung eines möglichst guten optischen Ergebnisses ist selbstverständlich. Eine brusterhaltende Therapie (BET) ist vorzuziehen. Manchmal muss jedoch auch die komplette Brust abgenommen werden. Immer wird man versuchen, auch Lymphknoten, über die sich der Krebs ausbreitet, zu entfernen.
Nebenwirkungen: schlechte Wundheilung, dicker Arm durch Lymphstau, wenn die Lymphknoten entfernt wurden, Taubheitsgefühl in der Hand. All dies lässt sich durch die Nachbehandlung bessern.
Chemotherapie: Sie sollte möglichst schnell nach einer Operation erfolgen und nicht durch eine Bestrahlung unterbrochen werden. Die Bestrahlung erfolgt erst nach abgeschlossener Chemotherapie. Letztere wird übrigens auch in einigen Fällen versucht, um auf einen Eingriff zu verzichten. Bei größeren Tumoren kann man durch eine erste Chemotherapie den Tumor verkleinern, so dass bei der darauf folgenden Operation das Gewebe geschont werden kann. Nebenwirkungen : Da die Medikamente nicht nur die bösen, sondern auch die gesunden Zellen angreifen, vor allen Dingen Blut- und Schleimhautzellen, entstehen Blutarmut, Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Aphten im Mund.
Bestrahlung: Durch Bestrahlen der erkrankten Brust und der Lymphabflusswege soll in erster Linie als Nachbehandlung das Wiederkehren des Brustkrebses verhindert werden. Nach brusterhaltender Operation senkt sie das Risiko örtlicher Rezidive um das 10-fache. Nebenwirkungen: Rötung, Schwellung und Verhärtung der Haut, Müdigkeit und Schwächegefühl.
Das rät die Ärztin
Machen Sie den Gentest
Frauen mit deutlicher familiärer Vorbelastung, also 2 betroffenen Verwandten ersten Grades, sollten mit ihrer Ärztin über einen Gentest sprechen. Das Ergebnis kann helfen, das Für und Wider einer frühen regelmäßigen Röntgenuntersuchung informierter abzuwägen. In manchen Zentren wird er im Rahmen von Studien kostenlos angeboten, sonst ist er sehr teuer (um 5000 €). Auch werden zur Zeit Medikamente und Operationstechniken in Studien überprüft, die für Frauen mit nachgewiesener Genmutation das Krebsrisiko hoffentlich deutlich verringern werden.
Hormontherapie: Bei Brusttumoren, die auf Hormone reagieren, ist eine Behandlung mit hormonähnlichen Substanzen sinnvoll. Dadurch lässt sich das Sterberisiko und das Risiko eines Brustkrebses der anderen Brust deutlich senken. Das Standardmedikament ist Tamoxifen , ein Antiöstrogen, das über 2–5 Jahre eingenommen werden sollte. Die
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