Das Frauengesundheitsbuch
Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren. Gebärmutterschleimhautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane überhaupt. Jedes Jahr erkranken 10 000 Frauen neu daran. Hormonelle Einflüsse spielen die größte Rolle bei der Entstehung. Als Risiko gilt, dass lebenslang zu viele Östrogene oder östrogenähnliche Substanzen auf die Schleimhaut gewirkt haben:
übergewicht bis Fettleibigkeit, da das Fettgewebe Hormone produziert.
Frühes Einsetzen der ersten Regelblutung.
Späte Menopause, dadurch viele Blutungen.
Haben Sie nie ein Kind zur Welt gebracht, erhöht auch das das Risiko.
Außerdem: Diabetes mellitus und Darm- oder Gebärmutterkrebs in der Familie.
Gut zu wissen
Wenn Frauen vor der Menopause sehr unregelmäßige oder wechselnd starke Blutungen bekommen, könnte auch ein beginnender Schleimhautkrebs dahinter stecken. Wenn das Ultraschallergebnis unklar ist und trotz einer Hormontherapie die Blutungen bestehen bleiben, wird Ihnen Ihr Arzt eine Ausschabung empfehlen, die Sie auf jeden Fall durchführen lassen sollten.
Formen und Symptome: Der Gebärmutterschleimhautkrebs wird je nach Ausprägung klassifiziert. Interessant ist dabei neben der Größe die Ausbreitung. Der Tumor kann auf die Schleimhaut der Gebärmutter begrenzt sein, sich aber auch in die Muskulatur, in den Gebärmutterhals, darüber hinaus in das kleine Becken oder auf Blase, Mastdarm oder in Fernmetastasen ausbreiten. Das klassische Symptom sind Blutungen, die nach der Menopause auftreten. Im späteren Stadium, wenn der Tumor in Geschwüre zerfällt, kann zusätzlich eitriger Ausfluss einsetzen. Schmerzen, Beschwerden beim Wasserlassen oder Stuhlgang kommen erst sehr spät dazu!
Diagnose
Die übliche gynäkologische Untersuchung beinhaltet das Abtasten und den Abstrich, der Aufschluss über die Beschaffenheit bzw. mögliche Veränderungen der Zellen bringen soll. Außerdem wird Ultraschall und eine Ausschabung von Gebärmutterhals und -höhle (so genannte fraktionierte Curettage) gemacht. Steht fest, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, werden auch Leber und Nieren per Ultraschall untersucht. Ebenso erfolgen Untersuchungen von Darm und Blase sowie des Brustkorbs und des Beckens, um eine etwaige Tumorausdehnung möglichst präzise einschätzen zu können.
Therapie
Erste Wahl ist die Operation, bei der oft neben der Gebärmutter auch die Eileiter und Eierstöcke und gegebenenfalls Lymphknoten entfernt werden. Ist kein operativer Eingriff möglich, bleibt als zweite Wahl die Strahlentherapie mit leider etwas weniger günstiger Prognose. Liegt das Risiko extrem hoch, dass die Erkrankung wiederkehrt, kommt eine Kombination zum Zuge. In den ersten 2–3 Jahren ist das Rückfallrisiko am höchsten. Bei erneut positivem Befund wird wiederum operiert, bestrahlt oder auch noch einmal beide Verfahren eingesetzt.
Nebenwirkungen: Durch die Entfernung von Lymphknoten oder die Bestrahlung kann es zu einem Lymphstau im Bauch oder sogar in den Beinen kommen. Be obachten Sie sich genau und informieren Sie Ihren Arzt, denn je früher das Lymph ödem behandelt wird, desto besser sind die Aussichten, dass es sich wieder ganz zurückbildet.
Prognose: Von allen gynäkologischen Krebserkrankungen ist die Heilungsrate beim Gebärmutterschleimhautkrebs am höchsten. Bei frühen Stadien leben 85 % aller Frauen länger als 5 Jahre.
Nicht (nur) Frauensache
Neben Krebserkrankungen, die ausschließlich Frauen treffen können, gibt es natürlich auch solche, die für beide Geschlechter oder nur für den Mann eine Gefahr darstellen. Sehr gutes Material über sämtliche Arten, wie z. B. Lungen-, Darm- oder Blasenkrebs, bekommen Sie bei der Deutschen Krebshilfe, die zu den einzelnen Erkrankungen „blaue Ratgeber“ herausgegeben hat. Hier nur kurz zusammengefasst:
Früherkennung: Für viele Tumore gibt es entsprechende Untersuchungen. Wenn Sie aus einer Familie mit Krebserkrankten stammen, passen Sie besonders auf sich auf, und nutzen Sie die Angebote zur Vorsorge von z. B. Darm- oder Hautkrebs. Keine Angst vor der Diagnose! Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen entdeckt werden, desto größer sind die vollständigen Heilungschancen.
Entwicklung: Ungünstige Umweltbedingungen beschleunigen immer die Entwicklung eines Tumors. Rauchen ist der wichtigste Faktor für die Entstehung von Lungen- und Blasenkrebs, zu viel Sonnenlicht kann verschiedene Hautkrebse auslösen. Aber auch Asbest und Schwermetalle können zur Entstehung
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