Das Frauengesundheitsbuch
Nebenwirkungen sind ähnlich wie bei einer Hormontherapie Hitzewallungen,Störungen der Blutgerinnung mit erhöhtem Thromboserisiko. Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut verändert, was zu Blutungen bis hin zu Gebärmutterkrebs führen kann. Weiter gibt es Aromatasehemmstoffe, die die Bildung von körpereigenem Östrogen verhindern. Die Nebenwirkungen sind u. a. ein erhöhtes Osteoporoserisiko und Muskel- und Gelenkbeschwerden. GnRH-Analoga schalten bei jungen Frauen die Eierstockfunktion aus. Die Nebenwirkungen erscheinen wie Wechseljahresbeschwerden. In der Kombination mit Tamoxifen ist die Behandlung noch effektiver.
Das rät die Ärztin
Sie müssen nicht zwangläufig auf Kinder verzichten
Wird bei Ihnen Brustkrebs entdeckt, aber Sie sind noch jung und haben jetzt oder später Kinderwunsch, dann diskutieren Sie mit Ihrer Ärztin, ob während oder statt der Chemotherapie eine Hormontherapie mit GnRH-Analoga gemacht werden kann. Dadurch werden die Eierstöcke geschont und nach Abschluss der Krebsbehandlung können Sie sich vielleicht noch den Kinderwunsch erfüllen.
Prognose
Auch wenn bei 90 % der Frauen der Tumor zunächst nur auf die Brust und vielleicht noch die Achselhöhle beschränkt ist, erleidet jede zweite von ihnen innerhalb von 5 Jahren einen Rückfall. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass Brustkrebs im frühen Stadium bei mehr als der Hälfte der Frauen eine heilbare Krebserkrankung ist. Berücksichtigt man die Lebenserwartung der Normalbevölkerung, so ist die Überlebenswahrscheinlichkeit beim primären Brustkrebs nach 5 Jahren 82 %, nach 10 Jahren 70 % und nach 15 Jahren 60 %.
Gebärmutterkrebs
An der Gebärmutter gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Krebsarten, den Gebärmutterhalskrebs und den Gebärmutterschleimhautkrebs. Im Gegensatz zum Gebärmutterschleimhautkrebs, der gehäuft bei Frauen nach 50 auftritt, erkranken am Zervixkarzinom aber überwiegend jüngere Frauen.
Gebärmutterhals/Muttermund
Man spricht auch von Zervix- oder Portiokarzinom. Das Zervixkarzinom gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Es macht 20–30 % der gynäkologischen Krebserkrankungen aus und kann in jedem Alter vorkommen. Es ist der einzige Frauenkrebs, für den es Vorsorgeuntersuchungen gibt, so dass eigentlich keine Frau mehr daran erkranken müsste!
Bekannte Risikofaktoren sind:
Infektion mit den menschlichen Papillomaviren (Human-Papilloma-Virus, HPV). Das sind so genannte Warzenviren, die Zellen in bestimmten Hautschichtenangreifen können. Es werden zahlreiche Typen dieser Viren unterschieden, die entweder eine rückbildungsfähige Gewebeveränderung oder schwerwiegende Fehlbildungen hervorrufen, die fast zwangsläufig Krebs auslösen.
Rauchen verdoppelt die Wahrscheinlichkeit für ein Zervixkarzinom.
Häufiger Partnerwechsel und sexuelle Aktivität bereits im frühen Lebensalter.
Chlamydien- und Herpes simplex 2-Infektion.
Die verschiedenen Vorstufen/Dysplasien:
Verschiedene Gewebeveränderungen können die Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs sein. Werden diese Veränderungen bereits im recht frühen Stadium entdeckt, handelt es sich noch nicht um Krebszellen. Eine Entfernung bringt also Heilung.
Gut zu wissen
Sterblichkeitsrate gesenkt
In Ländern, die ein gesetzliches Früherkennungsprogramm anbieten, ist die Zahl der Frauen, die am Zervixkarzinom sterben, gesunken. Auch in Deutschland haben Sie ab dem 20. Lebensjahr das Recht auf eine solche Untersuchung einmal im Jahr. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen, die Chance, einen sich entwickelnden Krebs in den Anfängen zu stoppen, wächst erheblich.
Wo sich am äußeren Muttermund das Plattenepithel der Scheide und das Zylinderepithel des Gebärmutterhalses treffen, finden besonders starke Umbauvorgänge im Gewebe statt. Und überall, wo viel Aktivität ist, kann auch schnell einmal das Zellprogramm aus der Ordnung geraten. Mit bloßem Auge wird der Frauenarzt oft gar nichts sehen, deshalb wird ein Abstrich vom Muttermund gemacht und nach bestimmten Kriterien im Mikroskop bewertet. Nach seinem Erfinder Papanicolaou spricht Ihr Arzt auch von einem Pap-Abstrich. Zeigen sich Auffälligkeiten, spricht man von Dysplasie, die in verschiedene Stufen eingeteilt wird. Bei leichten und mittelschweren Epithelveränderungen kann davon ausgegangen werden, dass sie sich in 70 % der Fälle zurückbilden. Schwere Fälle wie ein Carcinoma in situ, ein früher Krebs, der auf das Epithel begrenzt ist, sind jedoch kaum
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