Das Frauengesundheitsbuch
Auffrischimpfung. Bei zwei Dritteln aller Patientinnen, sowohl mit Pilzen als auch mit bakteriellen Infektionen, ist die Impfung erfolgreich, und sie haben endlich Ruhe. Wegen der guten Verträglichkeit lohnt sich dieser Versuch auf jeden Fall, auch wenn die Kasse nicht unbedingt die Kosten übernimmt. Weitere Tipps bei gestörtem Immunsystem (→ S. 110 ) und akuten Entzündungen (→ S. 111 ).
Äußerlich: Treten die Beschwerden immer im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr auf, achten Sie doch einmal darauf, ob Ihr Partner sich vor dem Kontakt gründlich wäscht!
Pilze
Auch wenn es sich zunächst gewöhnungsbedürftig anhört: Pilze sind übliche Mitbewohner auf Haut und Schleimhaut. Sie gehören zum menschlichen Körper dazu. Beginnen sie, sich drastisch zu vermehren, treten Probleme auf, wie beispielsweise eine Pilzinfektion. Der Pilz, der am häufigsten für eine Entzündung in der Scheide sorgt, ist der Candida albicans. Zu seinem Wachstum benötigt er einen pH-Wert von 7,4.
Symptome: Klassisch ist ein weißer bröckeliger Ausfluss bzw. Belag, der an Hüttenkäse erinnert. Auch ein starker Juckreiz ist typisch. Oft geht er mit Brennen einher. Brennen die Schamlippen nur, jucken aber nicht, liegt höchstwahrscheinlich eine andere Ursache vor. Die Scheidenwand ist gerötet und schwillt an.
Diagnose: Die Untersuchung der Scheidenflüssigkeit im Mikroskop sollte Klarheit über den Befall durch Pilze bringen. Werden darin keine Sprosszellen bzw. Pilzfäden gefunden, kann es notwendig werden, eine Pilzkultur anzulegen.
Therapie
Konventionell
Bis zu 6 Tage Zäpfchen und Cremes mit den Wirkstoffen Nystatin, Clotrimazol, Miconazol oder auch Econazol. Die können die Zellen der Pilze am Wachstum hindern, ohne menschliche Zellen anzugreifen. Treten Pilzinfektionen bei Ihnen immer wieder auf, wird Ihr Arzt eine Stuhluntersuchung vorschlagen oder auch Abstriche vom Rachen und dem Darmausgang entnehmen. Bei akuter Scheidenpilzinfektion findet man nämlich Pilze auch in 75 % am After, 50 % im Darm, 35 % im Urin und 20 % im Mund! Die können bei Sexualkontakten (oraler und analer Sex) in die Scheide gelangen. In solchen Fällen sind Tabletten, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Fluconazol angezeigt. Wenn gar nichts hilft, sprechen Sie Ihren Arzt auf eine individuelle Immuntherapie gegen Pilze an, die so genannte Candida Autovaccine (SymbioVaccin, Herborn). Denken Sie daran, dass auch Ihr Partner therapiert werden muss. Zeigen sich bei Ihrem Partner keine Symptome, heißt das noch lange nicht, dass er nicht betroffen ist. Übrigens: Auch wenn Sie Frauen lieben, sind Sie vor Infektionen nicht geschützt. Der Austausch von Scheidensekret ist eine Infektionsfalle, und je mehr Partnerinnen Sie oder Ihre Freundin haben, desto höher ist das Risiko, sich mit Pilzen oder Bakterien anzustecken.
Alternativ
Ernährung: Zur Vorbeugung, Linderung und Verhinderung von Rückfällen spielt die Ernährung eine große Rolle. Die Erfolge einer speziellen Pilzdiät sind nicht bewiesen, aber bei chronischen Infektionen ist es sinnvoll, die Ernährung etwas umzustellen.
Der Darm ist ein Reservoir für Candida albicans, der sich bevorzugt von leicht verdaulichen Zuckern und Weißmehl ernährt. Deshalb sollten Sie ballaststoffreich essen und auf raffinierte Kohlehydrate verzichten. Frischer Knoblauch hat zwar eine stark pilztötende Wirkung, aber auch einen sehr strengen Geruch. Stattdessen Aloe vera Gel trinken, das ebenfalls eine pilztötende und heilende Wirkung im Darm hat. Joghurt mit Laktobazillen gehört auf den Speiseplan. Die Bazillen bauen Zucker zu Milchsäure ab und Pflegen damit das gewünschte Milieu im Darm genauso wie in der Scheide. Ebenfalls empfehlenswert ist Kanne Brottrunk. Trinken Sie ansteigend bis zu 1 l täglich.
Nahrungsergänzung: Bei Frauen mit chronischen Scheidenpilzinfektionen werden oft niedrige Vitamin-Werte im Blut festgestellt. Nehmen Sie natürliches Vitamin C aus der Acerolakirsche und gute Fettsäuren (Nachtkerzen-, Borretsch-, Lachsöl von hypo-a) zur Verbesserung des Immunsystems und gegen die Entzündung. Außerdem Selen und Zink. Mindestens 1 Monat 1 Trinkampulle selenase 200 XXL (biosyn) und 3 × 1 Unizink 50 (Köhler) tgl. Oder das hypoallergene Reha-Paket von hypo-a, in dessen Kapseln die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind.
Das rät die Ärztin
Bei wiederkehrenden Scheidenpilzinfektionen und Darmbeschwerden, wie wechselnde Stuhlqualitäten, wässrige Durchfälle, oft im
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