Das Frauengesundheitsbuch
stärker werden. Außerdem typisch: Schmerzen beim Wasserlassen, grünlich-gelber Ausfluss, der schaumig aussehen kann. Auffallend ist der stechende Geruch. Die Scheidenwand ist fleckig gerötet.
Diagnose: Frisches mit Kochsalz verdünntes Scheidensekret unter dem Mikroskop anschauen, dann sieht man die sich bewegenden Einzeller. Häufig geht die Infektion mit Trichomonaden Hand in Hand mit der Infektion durch andere Keime, die sexuell übertragen werden. Ein umfassender Test auf weitere Erreger ist daher sinnvoll.
Therapie
Konventionell
Ein Antibiotikum mit dem Wirkstoff Metronidazol wird eingenommen, der allerdings sowohl während der Stillzeit als auch in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ungeeignet ist. In dieser Zeit steht ein Zäpfchen mit dem Wirkstoff Dequaliniumchlorid zur Verfügung. Benutzen Sie während der Therapie außerdem stets ein Kondom beim Geschlechtsverkehr.
Unterstützend Äußerlich: Die fiesen kleinen Einzeller mögen es feucht. Achten Sie darauf, sich gut abzutrocknen und tragen Sie luftdurchlässige Unterwäsche, um Schweißansammlungen zu vermeiden.
Fremdkörper
Eine Entzündung kann auch eine Abwehrreaktion der Scheide auf Fremdkörper sein. Zum einen können Gegenstände, die als sexuelles Spielzeug benutzt werden, kleine Verletzungen beibringen, die sich entzünden. Zum anderen kann es passieren, dass beispielsweise ein Tampon oder auch ein Stückchen von einem Kondom in der Scheide zurückbleibt.
Übrigens: Gerade bei kleinen Mädchen sollten Sie an einen Fremdkörper denken, wenn Ausfluss auftritt. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, wenn im zarten Alter der eigene Körper untersucht und damit experimentiert wird. So kann es passieren, dass Murmeln, Nüsse oder kleine Legosteine in die Vagina geraten und diese reizen.
Schmerzen und Ausfluss sind Hinweise auf einen Fremdkörper. Dieser wird in den meisten Fällen von der Gynäkologin gesehen oder ertastet. Wenn Ihre Tochter weit vor der Pubertät über Beschwerden klagt, oder Sie Ausfluss bei ihr entdecken, gehen Sie bitte ebenfalls mit ihr zum Frauenarzt. Wird ein Fremdkörper gefunden, sollten Sie ruhig und liebevoll mit ihr reden, sodass sie sich auch später traut, mit vermeintlich peinlichen Problemen zu Ihnen zu kommen.
Therapie
Konventionell
Es versteht sich von selbst, dass der Verursacher der Entzündung entfernt werden muss. Anschließend wird die Scheide desinfiziert. Laktobazillen sollten gegeben werden, um das saure Milieu wieder in Ordnung zu bringen.
Entzündung des Scheidenvorhofs
Die meisten Frauen lernen ihre Bartholini-Drüsen erst kennen, wenn sich diese entzündet haben. Genau gesagt entzündet sich bei einer Bartholinitis der Ausführungsgang dieser Drüse, der seitlich in den Scheidenvorhof mündet. Auslöser für die Entzündung sind verschiedenste Bakterien. Der extrem feine Ausgang verstopft, das Sekret, das von der Drüse produziert und bei Erregung abgesondert wird, um die Scheide feucht und gleitfähig zu machen, staut sich und kann nicht entweichen. Eiter sammelt sich an.
Die Erkrankung ist recht häufig und betrifft vor allem Frauen zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Fast immer ist nur eine Seite der Schamlippen betroffen.
Symptome: Zunächst wird ein Druck wahrgenommen, der durch das Anschwellen entsteht. Sitzen wird unangenehm, und auch das Tragen eines schmal geschnittenen Slips tut weh. Die betroffene Schamlippe wird rot und prall, die Schmerzen werden stärker und sind schließlich auch im Stehen oder beim Gehen zu spüren. Manchmal tritt Eiter aus dem erkrankten Ausführungsgang aus.
Diagnose: Ihre Frauenärztin erkennt auf einen Blick eine Bartholinitis. Wenn Sie einmal damit zu tun hatten, werden auch Sie schon bei den ersten Anzeichen wissen, was los ist.
Therapie
Konventionell
Im Anfangsstadium können Zugsalbe und Infrarot-Bestrahlung helfen, damit sich die Verstopfung löst und der Eiter abläuft. Ist schon ein Abszess entstanden, der nicht aufbricht, wird eine Marsupialisation nötig. Ein kleines Fensterchen wird in die Innenseite der kleinen Schamlippe geschnitten, aus dem Eiter austreten kann. Abschließend wird die Wundhöhle gründlich gespült. Nach dem Eingriff – sofern keine Komplikationen auftreten, können Sie am gleichen Tag nach Hause – wird die Wunde noch einige Tage mit einer Jodlösung oder einem Antiseptikum gespült.
Soll die Operation vermieden werden, kann eine Punktion in Frage kommen. Dabei wird in den Hohlraum im Gewebe gestochen, Eiter
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