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Das Frauenkomplott

Das Frauenkomplott

Titel: Das Frauenkomplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Kroneck
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fühlte ich mich durchschaut.
    »Meinst du, ich träume nur vor mich hin?«, wollte ich von Mari wissen.
    »Wieso?«, sie schien verblüfft, »ich meine nur, dass ich diese Wohnung wirklich haben will!«
    Karoline, sagte ich zu mir, was du dir immer denkst, ist wohl eher dein Problem. Nicht alle sind so kompliziert, wie du annimmst. Manche Dinge sind viel einfacher, als man vermuten könnte. Derartig ermutigt, nahm ich nur einen kurzen Anlauf und machte den Mund auf. »Ich habe Friedbert Hansen deine Telefonnummer gegeben!« Ich schaute sie an und bevor ich mich entschuldigen und unnötigerweise nachsetzen konnte, das sei ihr sicher recht, preschte ich weiter vor. »Er findet dich total attraktiv und hat sich deine Nummer einiges kosten lassen.«
    »Wie meinst du das?« Mari war neugierig. »Du findest diesen Mann doch widerwärtig, so schien es mir jedenfalls in Nomburgshausen.«
    »Ja, das stimmt, aber das heißt nicht, dass du deshalb diese Meinung teilen musst.« Eigentlich fand ich, dass die ganze Welt diese Meinung teilen müsste, aber ich wollte mich großzügig und tolerant zeigen.
    »Was will er denn von mir?« Mari legte ihren Kopf schief und musterte mich.
    »Na, das weiß ich doch nicht. Er will dich wohl kennenlernen.« Ich sah sie an und wurde mutig: »Außerdem hat er einen Haufen Geld.« Ich brach ab und atmete ein.
    Sie betrachtete mich skeptisch. »Er ist nicht mein Typ.«
    Das konnte ich nachvollziehen. Und es konnte mir einerlei sein, ob sie auf Friedberts Avancen eingehen würde. Ich wusste nicht so genau, weshalb ich die Angelegenheit nicht sofort abhakte. Ich hatte wirklich keinerlei Verpflichtung diesem Mistkerl gegenüber, bei Mari für ihn ein gutes Wort einzulegen. Trotzdem war da noch etwas, das ich noch nicht ausgesprochen hatte, etwas, das ich auch noch nicht in Gänze gedacht hatte. Ich hatte nur eine Ahnung, dass da noch etwas sein könnte.
    Mari sah mich von der Seite an, hielt ihren Kopf noch schräger und prüfte mich unverhohlen. »Was grübelst du?«, wollte sie wissen.
    »Ach, ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ich warte auf einen Gedanken, der nicht richtig hochkommt.«
    »Hm«, murmelte sie und suchte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. »Ich ruf uns ein Taxi.« Sie fixierte mich weiter, während sie wartete, dass die Taxizentrale sich meldete. »Wieso hat er sich das was kosten lassen? … Ja, bitte einmal in die Kommandantenstraße 135. Ja, erst nach Charlottenburg, dann nach Schönefeld.« Sie steckte das Handy zurück in die Tasche. »Ich fliege schon heute Abend nach Frankfurt, Adrian hat ein wichtiges Geschäftsessen, und er möchte, dass ich ihn begleite.« Dann griff sie den Faden wieder auf. »Also, was meintest du damit?«
    »Mari, er war so hinter deiner Adresse her, dass er mich, ausgerechnet mich, angerufen hat. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber ich habe mich mit ihm getroffen, weil mich das irrsinnig neugierig gemacht hat.« Und so erzählte ich ihr die Geschichte meiner ersten Erpressung. Wir gingen die Stufen der verschachtelten Villa hinunter und blieben vor dem Gartentor des Hauses stehen, um auf das Taxi zu warten. Ich erzählte ihr von Ruth und ihrem verlorenen Prozess, ich tobte über die Ungerechtigkeit der Gesetzsprechung und die Dummheit der Frauen, die sich auf so unsinnige Verträge einlassen, nur weil sie verliebt sind. Ich zürnte über die berechnenden Männer und die ausgebeuteten kreativen Frauen, die zu blöd sind, zu rechnen. Ich spuckte Gift und Galle. Anschließend schilderte ich ihr das Gespräch mit Friedbert mit liebevollen Details, die ich alle noch einmal genussvoll lebendig werden ließ. Aufs Neue spuckte ich ihm aufs Hemd, so heftig, dass ich mich verschluckte. Ich wiederholte das Gespräch so, wie ich es erlebt hatte – Wort für Wort. Mari schaute mich die ganze Zeit nur unverwandt an, aufmerksam und wach.
    Ich geriet immer mehr in Fahrt und schilderte das Ende meines Abends mit Friedbert noch um einige Details reicher, den Details meiner Interpretation. Ich ließ Mari teilhaben an meinen Gedanken und Vermutungen über Friedberts Motivation und ich ließ sie wissen, wie sehr ich die Abhängigkeit genossen hatte, in die er sich manövriert hatte.
    Ich musste meine Ausführungen stoppen, weil das Taxi kam. Zum Glück verspätet, sonst wäre ich gar nicht so weit gekommen. Aber kaum saßen wir im Wagen und wurden über das Kopfsteinpflaster durch Lichterfelde gerüttelt, sprach ich weiter.
    Mari hörte die ganze Zeit

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