Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Telefon, damit Meghan sie anrufen konnte.
    Phillip meldete sich.
    »Hallo, Phillip«, sagte Meghan. »Ich wollte nur mal hören, wie’s Mom geht. Gibst du sie mir bitte?«
    »Meg, sie hat einen üblen Schock bekommen.«
    »Was für einen Schock?« fragte Meghan mit Nachdruck.

    »Jemand hat ihr ein Dutzend Rosen geschickt. Du verstehst es gleich, wenn ich dir die Karte vorlese.«
    Mac betrachtete in der Zwischenzeit die eingerahmten Abbildungen irischer Landschaften an der Wand gegenüber. Als er Meghan stöhnen hörte, drehte er sich zu ihr und sah in ihre schreckgeweiteten Augen. Catherine ist irgend etwas zugestoßen, dachte er. »Meg, was ist los?« Er nahm ihr das Telefon aus den zitternden Fingern. »Hallo
    …«
    »Mac, ich bin froh, daß Sie da sind.«
    Es war Phillip Carters Stimme, die auch jetzt noch selbstbewußt und souverän klang.
    Mac legte seinen Arm um Meghan, während Carter kurz und bündig die Ereignisse der vergangenen Stunde wiedergab. »Ich bleibe noch eine Weile bei Catherine«, schloß er.
    »Sie war zuerst ganz schön mit den Nerven fertig, aber jetzt ist sie wieder ruhiger. Sie sagt, sie will mit Meg sprechen.«
    »Meg, deine Mutter ist dran«, erklärte Mac und hielt ihr den Hörer hin. Für einen Augenblick war er sich nicht sicher, ob Meghan ihn gehört hatte, doch dann griff sie nach dem Telefon. Er sah, wie sehr sie sich darum bemühte, gefaßt zu klingen.
    »Mom, geht’s dir wirklich einigermaßen? … Was ich glaube? Ich glaube, das ist auch irgend so ein grausamer Scherz. Du hast ganz recht – Dad würde so etwas nie machen … Ich weiß … Ich weiß, wie hart das ist …
    Komm schon, natürlich hast du genug Kraft und schaffst das. Du bist doch die Tochter vom alten Pat, oder nicht?
    Ich hab’ in einer Stunde ein Treffen mit Mr. Weicker beim Sender. Danach komme ich direkt zum Krankenhaus
    … Ich liebe dich auch. Laß mich eben noch kurz mit Phillip sprechen!
    Phillip, bleib bei ihr bitte, ja? Sie sollte jetzt nicht alleine sein … Dank’ dir.«
    Als Meghan den Hörer auflegte, rief sie aus: »Es ist das reinste Wunder, daß meine Mutter jetzt nicht wirklich einen Herzinfarkt bekommen hat, mit diesen Kriminalbeamten und ihren Fragen zu Dad und dann diesen Rosen …« Sie biß sich auf ihre zitternden Lippen.
    O Meg, dachte Mac. Er hätte sie so schrecklich gern in die Arme genommen, fest an sich gezogen, ihr den Kummer von den Augen und Lippen geküßt. Statt dessen versuchte er ihr etwas von der lähmenden Furcht zu nehmen, die ihr, wie er wußte, am meisten zusetzte.
    »Catherine wird keinen Herzanfall bekommen«, sagte er mit Bestimmtheit. »Diese Sorge wenigstens schlag dir aus dem Kopf. Ich meine es ernst, Meg. So, und nun – hab’
    ich das richtig verstanden, was Phillip sagte, daß die Polizei versucht, deinen Dad mit dem Tod dieser Petrovic in Zusammenhang zu bringen?«
    »Es sieht so aus. Die kommen immer wieder auf die Nachbarin zurück, die behauptet hat, daß ein großer Mann mit einer dunklen, ziemlich neuen Limousine die Petrovic regelmäßig besucht hat. Dad war groß. Er hatte eine dunkle Limousine.«
    »Das trifft auf Tausende von anderen großen Männern zu, Meg. Das ist lächerlich.«
    »Das weiß ich. Mom weiß es auch. Aber die von der Polizei glauben nun mal kategorisch nicht daran, daß Dad in das Brückenunglück verwickelt war, was in ihren Augen heißt, daß er vermutlich noch lebt. Sie wollen wissen, warum er für die gefälschten Petrovic-Papiere geradegestanden hat. Sie haben Mom gefragt, ob sie glaubt, daß er vielleicht irgendeine enge Beziehung mit der Petrovic gehabt hat.«
    »Glaubst du denn, daß er noch lebt, Meg?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber falls er Helene Petrovic diesen Job verschafft hat und wußte, daß sie eine Betrügerin war, dann hat etwas nicht gestimmt. Außer, sie hat auch ihn irgendwie reingelegt.«
    »Meg, ich kenne deinen Vater, seit ich mit dem College angefangen hab’. Wenn es einen Punkt gibt, in dem ich dich beruhigen kann, dann der, daß Edwin Collins ein wirklich herzensguter Mann ist oder war. Was du zu Catherine gesagt hast, entspricht absolut der Wahrheit.
    Dieser Anruf mitten in der Nacht und ihr diese Blumen da zu schicken – das ist einfach nicht die Art deines Vaters.
    Das ist die Art von Leuten, die gern grausame Spielchen treiben.«
    »Oder von Leuten, die nicht zurechnungsfähig sind.«
    Meghan richtete sich auf, als bemerke sie gerade erst Macs Arm um ihre Schultern. Ruhig zog er ihn

Weitere Kostenlose Bücher